Der Bahnhof Langendreer und die Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW laden in Kooperation mit der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum am Samstag den 26.11. von 10-18.00 Uhr zu einer Tagung ein, auf der über Alternativen zum Europäischen Grenzregime diskutiert wird: »Eingeladen sind Aktivistinnen und Aktivisten aus Deutschland, Serbien und Griechenland sowie ein Migrationsforscher. In Vorträgen und Diskussionen soll die Entwicklung seit dem „Sommer der Migration“ im Jahr 2015 reflektiert und danach gefragt werden, was die große Solidaritätsbewegung bewirkt hat und was von ihr geblieben ist. Gemeinsam ausgelotet werden soll auch die Frage, ob und wie ein Europa ohne Grenzen möglich ist.
Zum Programm und zu den Referentinnen und Referenten:
Die Tagung wird eröffnet von Olaf Bernau, der 2009 das transnationale Netzwerk „Afrique-Europe-Interact“ mit gegründet hat. In dem Netzwerk sind Aktivistinnen und Aktivisten aus Westafrika, Deutschland, Österreich und den Niederlanden organisiert, unter ihnen zahlreiche Geflüchtete und Abgeschobene. Olaf Bernau gibt einen Überblick über die Ereignisse im Kontext von Flucht und Migration seit dem letzten Jahr.
Es folgen zwei internationale Gäste: Efi Latsoudi von der griechischen Insel Lesbos ist Mitbegründerin eines selbst organisierten Refugee Camps auf der Insel und wurde kürzlich mit dem Nansen-Award der UN-Flüchtlingskommission (UNHCR) ausgezeichnet. In ihrem Beitrag berichtet sie über die Erfahrungen auf Lesbos. Tamara Bakovic-Jadžic aus Belgrad arbeitet in einer Unterstützungsorganisation für Roma. Deren Lebenssituation in Serbien ist extrem schlecht und sie dort sind starker Diskriminierung ausgesetzt. Die Aktivistin wird über die Situation berichten und damit aufzeigen, warum Serbien kein „sicheres Herkunftsland“ für Roma ist. Der Politikwissenschaftler Fabian Georgi von der Universität Marburg wird Ergebnisse aus einem Langzeit-Forschungsprojekt zur Migrationsforschung vorstellen. Er kommt zu dem Schluss, dass offene Grenzen strategisch notwendig sind und wird dies in seinem Beitrag genauer begründen.
In einer Abschlussdiskussion wird es um die Frage gehen, ob die vielfach gemachten Erfahrungen von Solidarität und Selbstorganisierung eine Perspektive auf Alternativen eröffnen: Ist ein Europa ohne Grenzen denkbar? Zu der Diskussion ist auch die Flüchtlingsaktivistin Napuli Paul Langa aus Berlin eingeladen, die 2014 bei den Geflüchteten-Protesten auf dem Oranienplatz aktiv war. «
Aktiv mitdiskutieren können die Teilnehmenden in einem „Worldcafé“ zwischen den Vorträgen.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten an: politik@bahnhof-langendreer.de.
Für Flüsterübersetzung in verschiedene Sprachen ist gesorgt.
Der Einladungsflyer mit dem detaillierten Programm.