Montag 07.11.16, 19:38 Uhr

Versuchte Brandstiftung auf Moschee


Die AG Prozess-Monitoring berichtet: »In der Nacht des 2. Juli diesen Jahres kam es in Bochum-Langendreer zu einer versuchten schweren Brandstiftung auf ein Küchengebäude, das zu dem Kulturzentrum der türkisch-islamischen Gemeinde (Ditib) gehört. Ein Mann hatte Klopapier in ein auf Kippe stehendes Fenster gestopft, angezündet und war geflohen. Die Flammen rußten den Fensterrahmen ein und gingen aus. Ein Sachverständiger untersuchte den Fall und sprach von Glück, dass keine weiteren Gegenstände Feuer gefangen hätten und das Gebäude in Brand geraten sei. Noch kurz vorher hatten in der angrenzenden Halle weit über 250 Menschen, Gemeindemitglieder und Flüchtlinge aus dem nahen Aufnahmelager, zusammen das Fastenbrechen zum Ramadan gefeiert und wären dem Feuer und dem Rauch ausgesetzt gewesen.
Eine Videokamera half den Täter aus der Nachbarschaft zu identifizieren. Eine Hausdurchsuchung und Befragung ergaben keine extrem rechten Einstellungen bei dem Arbeitslosen, der angab sich über den Lärm der BesucherInnen geärgert zu haben.
Richter Dr. Deutscher gab dem Angeklagten zu verstehen, dass er hinsichtlich Brandstiftung „keinerlei Spaß versteht“. Angesichts der glücklichen Umstände, des Geständnis, der Einsicht und Entschuldigung bei der Gemeinde wurde der Mann zu 14 Monaten Gefängnis auf drei Jahre Bewährung und 200 Sozialstunden verurteilt. (AZ: 29 Ls 33 Js 254/16 – 136/16)