Die Stadt schaut nicht nur tatenlos zu, wie immer häufiger Nazi-Kundgebungen auf dem Husemannplatz stattfinden. Sie schaut auch zu, wie die Tafel zum Gedenken an den von den Nazis ermordeten Fritz Husemann zerfällt. Mehr als ein Dutzend Buchstaben der Tafel fehlen inzwischen.
Dr. Otto Ruer war Oberbürgermeister von Bochum und wurde von den Nazis in den Tod getrieben. Der nach ihm benannte Platz wird seit einigen Wochen von den Stadtwerken mit mehreren Schildern namentlich verhunzt.
Das endstation.kino zeigt zudem ab Donnerstag, den 30.06. den Spielfilm Vor der Morgenröte – Stefan Zweig in Amerika. Maria Schraders Film erzählt episodisch aus dem Leben des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig im Exil. Auf dem Höhepunkt seines weltweiten Ruhms wird er in die Emigration getrieben und verzweifelt angesichts des Wissens um den Untergang Europas, den er schon früh voraussieht. mehr…
Im Rahmen des Wandbildprojekts zu den weltweiten, nachhaltigen Entwicklungszielen zeigt die Humanitäre Cubahilfe (HCH) am Dienstag, den 28.6. um 19 Uhr im Bochumer Kulturrat einen Film über die erneuerbaren Energien in Kuba: „El Sol. Nuevo Petróleo de Cuba?“ (Die Sonne, das neue Öl Kubas?) Die Filmdokumentation stellt das vor einigen Jahren gestartete Programm „Revolución Energética“ vor und verfolgt dabei die aktuelle Politik zur Förderung aller regenrativer Energien in Kuba, ebenso zeigt der Film die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen, wobei Energiepolitik auch als Gesellschaftspolitik definiert wird. Ein Film von Anne Delstanche, 2010, 47 Min., Original mit deutschen Untertiteln.
Am Samstag, den 2. Juli berichtet Marika Venezia um 17 Uhr im Bahnhof Langendreer über ihr Leben mit dem Auschwitz-Überlebenden Shlomo Venezia. Shlomo Venezia wurde im April 1944 von Griechenland nach Auschwitz deportiert. Nach kurzer Zeit wurde er dem sogenannten „Sonderkommando“ zugeteilt, das heißt, er wurde gezwungen, in den Krematorien von Birkenau zu arbeiten. Durch eine Reihe glücklicher Zufälle konnte er Auschwitz und die Kriegszeit überleben und wurde somit zu einem der wenigen Zeugen, welche die Massenmorde in Auschwitz-Birkenau erleben mussten und darüber berichteten. Dieses furchtbare Schicksal überschattete sein gesamtes Leben: „Alles bringt mich zurück ins Lager. Was ich auch tue, was ich auch sehe, mein Geist kehrt immer wieder an diesen Ort zurück. Es ist, als hätte die ‚Arbeit‘, die ich dort tun musste, meinen Kopf nie verlassen. (…) Man kommt nie mehr wirklich aus dem Krematorium heraus.“ mehr…
Ab Montag, dem 27. 6. wird in diesem Jahr zum fünften Mal für 14 Tage die Regenbogenflagge am Bochumer Rathaus wehen. Darauf weist die Rosa Strippe hin und schreibt: Die Stadt setzt damit ein Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz. Die Regenbogenflagge erinnert an die Emanzipationsbewegung, in der Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans*Personen seit Ende der 1960er Jahre gegen Verfolgung, Kriminalisierung und medizinische Zwangsbehandlung und für gleiche Rechte gekämpft haben. Bis 1969 standen schwule Männer in der Bundesrepublik Deutschland unter der Strafandrohung des § 175 StGB, der seit der nationalsozialistischen Diktatur unverändert galt. Seitdem erst konnten erwachsene schwule Männer ohne Verfolgung leben und lieben. Sehr viel später, 1992 wurde Homosexualität von der Weltgesundheitsorganisation aus dem Katalog der psychischen Störungen gestrichen, der § 175 wurde erst 1994 vollständig abgeschafft. mehr…
Matthias Schamp & Konsorten: Aktion "Hegel-Hooliganismus" I
Der Bochumer Aktionskünstler Matthias Schamp hat seine jüngste Performance auf dem Campus der Ruhr-Universität inszeniert. Unterstützt vom AKAFÖ-Kulturbüro boskop besetzte etwa ein Dutzend „Hegel-Hooligans“ das Forum vor dem Audimax, um in lauten Fangesängen den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831) zu feiern. Matthias Schamp: »Der Hegel-Hooliganismus hat nichts mit gewöhnlichem Hooliganismus – nennen wir diesen der Einfachheit halber „Schwachmaten-Hooliganismus“ – zu tun. Ja, er verhält sich sogar geradezu antithetisch dazu. So lautet eine Parole der Schwachmaten-Hooligans: „Wir haben euch was mitgebracht: Hass! Hass! Hass!“ Hingegen die Botschaft der Hegel-Hools: „Wir haben euch was mitgebracht: Geist! Geist! Geist!“ mehr…
Die örtliche Gruppe der Industrial Workers of the World bietet einen „Marx-Lesekreis Lohn, Preis, Profit / Einführung in die Kritik der politischen Ökonomie“ an. Der erste Temin findet am Mittwoch, den 6. 7. um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer statt. In der Einladung heißt es: »Seit Beginn der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hat Kapitalismuskritik wieder Konjunktur. Immer mehr Menschen zweifeln an den Glücksversprechen der bürgerlich- kapitalistischen Gesellschaft. Alternativen zu einer Welt, in der die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen der Normalzustand ist, werden wieder ernsthaft diskutiert. mehr…
Ver.di berichtet:» Im Rahmen des Tages der kleinen Forscher besuchte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di Bundesvorstand, die AWO Kindertageseinrichtung Knappschaftsstraße in Bochum. „Pädagogische Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung brauchen bundesweit einheitlich ausreichend Zeit für gute Arbeit, damit Kinder gleiche Bildungschancen haben und ihre Erzieherinnen, Erzieher und Ergänzungskräfte nicht krank werden.“ so Bühler. Kindertageseinrichtungen sind die erste Stufe des Bildungssystems. Sie zu besuchen ist für den weiteren Lebenslauf von Kindern von hoher Bedeutung. Kinder werden hier bei ihrer Entwicklung der sozialen, kognitiven, sprachlichen, musischen und kreativen Fähigkeiten begleitet und unterstützt. mehr…
Die Linke im Rat schreibt: »Kulturangebote und öffentliche Einrichtungen müssen für alle zugänglich sein. Deswegen fordert die Linksfraktion einen Ausbau des Bochum-Passes und macht konkrete Vorschläge: Automatische Versendung des Vergünstigungsnachweises an die Berechtigten sowie 3-Euro-Tickets für alle öffentlich finanzierten Einrichtungen. Mit dem Bochum-Pass können Bochumer*innen mit geringem Einkommen bei einigen städtischen Angeboten Ermäßigungen erhalten. „Wir sehen Handlungsbedarf in zwei Bereichen, nämlich beim Zugang zu dem Pass und bei den Angeboten“, sagt Horst Hohmeier, Mitglied der Linksfraktion im Rat. mehr…
Der SchwarzRoteTresen (SRT) lädt am Samstag, den 25.6. ab 20 Uhr wieder in das Soziale Zentrum ein: »Endlich ist er da, der Sommer. Da nicht klar ist, ob er lange bleiben wird, wird es am Samstag beim Solitresen der SRT-Crew leckere, gekühlte Getränke wie Bier und Longdrings zum kleinen Preis und für einen guten Zweck geben: Das Geld wird Menschen und Gruppen zur Verfügung gestellt, die wegen der Teilnahme an politischen Aktionen juristische Konsequenzen fürchten müssen. Das Thema ist in Bochum im Moment besonders aktuell, da es zwei umstrittene und überzogene Polizeieinsätze gab (1.Mai und 19.06.), bei denen mehrere Menschen festgenommen worden sind. Und passend zum Sommerwetter wird es lecker locker leichten Gemüsesalat geben. Wer dazu noch was Deftiges mag, kann auch zum veganen Mettbrötchen greifen.«
Die IG BAU ruft Fußballfans auf, mit einer Spende die Familien der in Katar verunglückten Arbeiter zu unterstützen: »„Während gerade in Frankreich gekickt wird, leiden auf den WM-Baustellen in Katar Menschen unter extremen Arbeitsbedingungen. Nach Schätzungen stirbt dort etwa ein Arbeiter pro Tag“, sagt Heinz Wessendorf von der IG BAU Bochum-Dortmund. Im Ernstfall stünden die Hinterbliebenen meist ohne irgendeine Unterstützung da. Hier sei jeder gespendete Euro eine Hilfe, so Wessendorf. Nach Angaben der internationalen Bau- und Holzarbeiter-Gewerkschaft (BHI), der die IG BAU angehört, sind in dem Wüstenstaat bereits etwa 1.200 Menschen auf Baustellen verletzt worden oder tödlich verunglückt. mehr…
Mittwoch 22.06.16, 20:43 Uhr
Grüne: Erneut muss Polizeieinsatz aufgearbeitet werden
Der Vorstand der Bochumer Grünen hat die folgende Stellungnahme beschlossen: »Wie schon bei der Demonstration gegen eine NPD-Veranstaltung am 1. Mai, soll es am Sonntag im Zuge einer Demonstration gegen eine Veranstaltung eines obskuren PEGIDA-Ablegers zu unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt durch die Polizei gegen Demonstrierende gekommen sein. Nach verschiedenen Berichten fühlten sich friedlich Demonstrierende in der Ausübung ihrer Meinungsfreiheit massiv bedrängt und behindert. „Die aggressive Grundstimmung der Polizei hat uns überrascht und auch eingeschüchtert. Besonders bedauernswert ist es, dass die am Abend geplante Demo von Geflüchteten abgesagt werden musste. Sie hatten einfach Angst vor der aggressiv auftretenden Polizei“, sagt Grünen-Mitglied Alexander Diek. mehr…
Die Initiative Refugee Strike Bochum kritisiert das „Behördenchaos in Bochum“ und berichtet: „Heute kam die Stadt zum Industriezelt-Lager an der Alten Wittener Straße und hat willkürlich einige BAMF-Termine an Geflüchtete verteilt, die rein zufällig da waren. Andere Menschen, die seit über einem Jahr verzweifelt auf einen Termin zur Stellung ihres Asylantrags warten, haben keinen Termin bekommen. Deswegen sind enttäuschte und verärgerte Geflüchtete vor das Rathaus gezogen, um ein faires Verfahren und ein Ende dieser chaotischen Situation zu fordern. mehr…
Die wegen der Beteiligung der Bundeswehr umstrittene Berufsbildungsmesse der Städte Bochum, Herne und Hattingen fällt in diesem Jahr aus. Auf der Messe-Webseite kündigt die Bochumer Veranstaltungs-GmbH als Managerin des RuhrCongress Bochum an, „die Veranstaltung in 2016 auszusetzen. Die kommenden Monate werden wir dazu nutzen, der Messe ein neues Konzept zu geben.“ Der zuständige Jugendausschuss des Bochumer Rates ist hierüber nicht informiert worden. Die Verantwortlichen des RuhrCongresses und des Bochumer Jugendamtes wollten keine weiteren Informationen rausrücken. Das Jugendamt hatte im letzten Jahr die Messeorganisation an die Veranstaltungs GmbH abgeben müssen, weil das Jugendamt mit der Aufgabe deutlich überfordert war. Eine Auswertung der letzte Messe ergab jetzt, dass sich z. B. kaum noch Handwerksbetriebe als Aussteller beteiligen. Die Handwerkskammern wollen aber an der Messe festhalten. Im April 2017 soll es einen neuen Versuch mit neuem Konzept und neuem Namen geben.