Samstag 16.04.16, 18:58 Uhr

Die GEW fordert weiterere Gesamtschulen


Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bochum begrüßt die Pläne der Stadt Bochum, die Gründung weiterer Gesamtschulen in Angriff nehmen zu wollen. „Hier ist dringender Handlungsbedarf, da ein hoher Anmeldeüberhang zu verzeichnen ist und die bestehenden Gesamtschulen seit Jahren überfüllt sind“, so GEW-Sprecher Jochen Bauer. Für das Schuljahr 2016/17 können 154 Neuanmeldungen an den vier Bochumer Gesamtschulen nicht aufgenommen werden und müssen an anderen Schulformen beschult werden. Das Recht auf freie Wahl der Schulform muss nach Sichtweise der GEW auch für Gesamtschulen gelten. Die bestehenden Gesamtschulen haben pro Jahrgang sechs Parallelklassen, obwohl sie als kleinere Schulen geplant wurden. Das führt dazu, dass Differenzierungsräume als normale Klassenräume genutzt werden müssen und Fachräume überbelegt sind, so Bauer. Pädagogischen Ansprüchen kann so nicht entsprochen werden.
Eine mögliche Überführung der Gemeinschaftsschule Bochum-Mitte in eine Gesamtschule stellt nach Meinung des Bochumer GEW-Vorstandes nur den berühmten ‚Tropfen auf den heißen Stein’ dar, da die zusätzliche Aufnahmekapazität begrenzt ist.
Des Weiteren wird eine Gesamtschule am Standort der Gemeinschaftsschule Bochum-Mitte die hohe Nachfrage nach einer Gesamtschule im Ortsteil Wattenscheid nicht lösen. Die Maria-Sybilla-Merian Gesamtschule kann diese im Ortsteil Wattenscheid aus pädagogischen Gründen nicht allein bedienen. Hier ist der Neugründung einer weiteren Gesamtschule dringend notwendig. Wattenscheid darf nicht zur bildungspolitischen Diaspora werden, so Bauer.
Eine Verkleinerung der bestehenden Gesamtschulen auf fünf Parallelklassen sowie der Anmeldeüberhang macht die Gründung von zwei bis drei Gesamtschulen nach Meinung der Bochumer GEW notwendig. An den Gesamtschulen wird gute Bildungsarbeit geleistet, was durch die Zahlen der qualifizierten Schulabschlüsse bewiesen wird. „Gute Bildung ist für Bochum auch aus ökonomischer Sicht ein wichtiger Standortfaktor“, so GEW-Sprecher Jochen Bauer, „das sollten die Verantwortlichen bei der Stadt Bochum nicht vergessen“.