Das Kommunale Integrationszentrum der Stadt Bochum sucht auf seiner Homepage Lehrkräfte für die zusätzliche Beschulung von Flüchtlingskindern – erwartet wird eine Qualifikation für Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache, die an Universitäten oder Sprachinstituten erworben werden kann. Vergütet werden soll diese Tätigkeit jedoch nach einer Lohngruppe des öffentlichen Dienstes, der sonst An- oder Ungelernte zugeordnet werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Bochum kritisiert diese Praxis scharf. Die angespannte Finanzsituation der Stadt und auch die besondere Situation beim Bedarf von Lehrkräften dürfen nach Meinung der GEW nicht dazu führen, dass Standards ausgesetzt werden und Lohndumping im Bildungsbereich betrieben wird.
„Ein Lehrer verdient um die Hälfte mehr, als hier angeboten wird. Selbst die neben Lehrerinnen und Lehrern angesprochenen Studentinnen und Studenten erhalten im Landesdienst etwa bei Vertretungstätigkeiten in öffentlichen Schulen ein um 25 % höheres Gehalt“, so Ulrich Kriegesmann vom Vorstand der GEW. Zu bedenken sei doch, dass jetzt schon ein großer Mangel an einigermaßen qualifizierten Fachkräften für Deutsch bestehe. Der Grund dafür findet sich genau hier: Ein Großteil der Dozentinnen und Dozenten haben sich wegen der prekären Beschäftigungsverhältnisse in diesem Bereich bereits umorientiert. „Es ist nicht akzeptabel, dass – angesichts einer zugegeben schwierigen Situation – die Lohnschraube im Bildungsbereich drastisch nach unten gedreht wird!“, so Kriegesmann.
Dienstag 01.03.16, 13:19 Uhr
Sie suchen auch noch Honorarkräfte für Sprachkurse. 14 Euro die Stunde wollen sie dafür zahlen. Bei der VHS gibt es inzwischen mehr als 20 Euro, und das ist wenig genug. Ja, die Stadt “muss” “sparen”, zu Lasten der neuen wie der alten mitbewohnenden.
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