Das endstationKino zeigt am Freitag, den 8.1. und Samstag, den 9.1. um 17.00 den vielfach ausgezeichneten kubanischen Spielfilm Conducta – wir werden sein wie Che (OmU). Am Freitag findet nach der Vorstellung ein Filmgespräch mit Mitgliedern der Humanitären Cubahilfe statt. Dagmar Wolf schreibt über den Film: »Kubanisches Kino, wie man es nicht mehr alle Tage zu sehen bekommt: Eine Wucht und auf der Karibikinsel ein Renner in den Kinos. In seinem Film «Conducta» setzt sich der kubanische Filmemacher Ernesto Daranas mit dem angeblich noch immer vorbildlichen Schulsystem und den unterschiedlichen Lernmethoden auf der Zuckerinsel auseinander.
Er erzählt vom elfjährigen Chala, der allein von seiner Mutter aufgezogen wird. Chala und Carmela sind ein ungleiches Paar und halten in Conducta doch durch dick und dünn zusammen. Chala ist ein gerissener Junge, der in der Schule gerne seine Späße treibt und durch vorwitzige Sprüche glänzt. Auf dem Heimweg schließt er mit seinen Freunden riskante Wetten ab, versprüht vor den Mädchen seinen unwiderstehlichen Charme – oder hilft seiner Lehrerin Carmela beim Einkauf.
Diese amtet als solche schon seit den ersten Tagen der kubanischen Revolution mit Leidenschaft, steht jetzt kurz vor der Pensionierung und lehnt sich gegen absurde bürokratische Beschlüsse ebenso auf wie gegen Wertezerfall, der die aufgeriebene Gesellschaft ergriffen hat. Auch Chala ist nicht nur das unbeschwerte Kind; er muss neben der Schule auch für seine Mutter sorgen, der das Leben entglitten ist. Fast zwangsläufig kommt er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt.
Als ihn die Schulleitung wegen seines Verhaltens ins Heim stecken will, zieht Carmela alle Register. Sie weiß, dass nicht das Kind, sondern das System das Problem ist. Ernesto Daranas dringt mit Conducta ins Herzstück der Errungenschaften der kubanischen Revolution vor und verbindet in einer großartigen Geste Sozialkritik und bewegendes Gefühlskino. Seit Fresa y Chocolate und La vida es silbar hat kein Film mehr so mitreißend vom Leben Havannas erzählt. – und da selbst für so viel Aufruhr gesorgt.«
Der Film wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit:
Bogota Film Festival
Golden Precolumbian Circle, Best Film
UNICEF Award Best Children’s Film
Filmar en America Latina, Genève
Prix du Public
36 Festival del Nuevo Cine Latinoamericano. La Habana
Best Film
Best Actor (Armando Valdés)
Premio SIGNIS
Premio de la UNESCO
Premio de la Unión de Artistas y Escritores de Cuba
Premio del CÃrculo de Periodistas de la UPEC
Premio Roque Dalton de Radio Habana Cuba
Premio VigÃa otorgado por la subsede de Matanzas
Mención Glauber Rocha de la Agencia de Noticias Prensa Latina.
Nomination Goya Awards
Huelva Latin American Film Festival
Rábida Award
Málaga Spanish Film Festival
Audience Award
Palm Springs International Film Festival
Conducta.Premios y reconocimientos:
Habana Film Festival New York
Best Film
Festival de Cine de Giffoni, Italia
Premio Grifone+13: Best Film
Festival Internacional de Cine de Brasilia
Best Script Guión (Ernesto Daranas)
Festival de Cine de Lima
Public Prize
Festival Internacional de Cine Fine Arts Miramar (República Dominicana)
Unión de Artistas y Escritores de Cuba
Premios Caracol 2014:
Festival de Goa. India
Liebe bo-alternativ Redaktion,
vielen Dank! – aber: Nein, ich habe das nicht geschrieben, es handelt sich um den Text des Filmverleihers. Ich habe leider vergessen, die Quelle anzugeben (https://www.trigon-film.org/de/movies/Conducta), sorry!
Hätte ich aber selbst was geschrieben, wäre meine Empfehlung nicht weniger begeistert gewesen. Film wie auch Regisseur konnte ich schon im Mai 2015 beim Frankfurter Filmfestival “Cuba im Film” kennenlernen. Ein toller Film, der sehr liebevoll mit seinen ProtagonistInnen umgeht, ein kluger Film, engagiert und schonungslos, viele Facetten der aktuellen cubanischen Gesellschaft werden beleuchtet; ein Regisseur, der sich seine Arbeit nicht leicht gemacht hat. Ich freue mich sehr, dass wir ihn nun wenigstens an zwei Nachmittagen in unserem Programmkino in Bochum sehen können!
Dagmar Wolf