Sonntag 25.10.15, 20:33 Uhr

Gedenk- statt Heldengedenktag? 1


Eine der peinlichsten Veranstaltungen in Bochum stellte seit vielen Jahren das Heldengedenken dar, das die Stadt Bochum am Volkstrauertag gemeinsam mit dem Volksbund der deutschen Kriegsgräberfürsorge inszenierte. Siehe Video.  Das soll sich in diesem Jahr ändern. Schauplatz war bisher die Fläche vor dem Mahnmal der „Trauernden Alten“ zwischen Kortumhaus und Mode Baltz. Ein Posaunenchor spielte das Lied vom guten Kameraden, die Bundeswehr und die Vertriebenenverbände marschierten auf, Kränze wurde niedergelegt und schließlich schritten die Volkstrauernden mit Soldaten an der Spitze des Zuges in die Kirche. Das Friedensplenum fand dieses Schauspiel unerträglich und protestierte zunächst mit Transparenten gegen diese Form des Heldengedenkens. In den beiden letzten Jahren erinnerten das Friedensplenum mit Plakaten daran, dass Soldaten in erster Linie Täter und nicht Opfer sind und zeigte Fotos der Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“ und Bilder von Kriegsverbrechen der Bundeswehr.
In diesem Jahr wird die zentrale Gedenkveranstaltung in Bochum zum Volkstrauertag im Neuen Gymnasium stattfinden. Die neue Regierungspräsidentin Diana Ewert wird eine Ansprache halten. SchülerInnen des Neuen Gymnasiums beteiligen sich mit einem Beitrag an der Gedenkfeier. Anschließend werden am Mahnmal im Eingangsbereich des Hauptfriedhofes am Freigrafendamm Kränze niedergelegt.


Ein Gedanke zu “Gedenk- statt Heldengedenktag?

  • Willi Hoffmeister

    Die waren Helden, das sind die Kriegsdienstverweigerer und Deserteure. Sie verdienen unseren größten Dank und Anerkennung!

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