Donnerstag 02.07.15, 08:09 Uhr

Arbeitsmarkt driftet auseinander


Der DGB erklärt in einer Mitteilung: »Die Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt erhöht sich stetig. Während die einen relativ gute Einkommen erzielen und einen sicheren Arbeitsplatz haben, sind andere von Arbeitslosigkeit und Armut bedroht sind oder finden nur prekäre Beschäftigung. Einen großen Einfluss auf die individuellen Arbeitsmarktchancen hat die berufliche Qualifikation. Durch den jahrelangen Mangel an Ausbildungsplätzen hat sich die Zahl der Geringqualifizierten stetig erhöht. Dies spiegelt sich auch in den aktuellen Arbeitsmarktstatistiken wider. Knapp 10 % der Erwerbslosen in Bochum sind unter 25 Jahren, die meisten von ihnen ohne Berufsabschluss.  
„Um eine nachhaltige Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen, brauchen diese jungen Menschen dringend einen Berufsabschluss und keine kurzfristigen Maßnahmen.“, fordert die DGB Vorsitzende Eva Kerkemeier. Die beiden andere großen Gruppen, die endlich verlässliche Perspektiven brauchen, sind die der Langzeitarbeitslosen, deren Zahl fast 8.200 beträgt und die der MigrantInnen mit 4.310 Menschen. Viele sind nur gering qualifiziert und da die Jobs im Helferspektrum rückläufig sind, bleiben sie ohne berufliche Perspektive und damit ohne gesellschaftliche Teilhabe. Die Gewerkschaften in Bochum fordern deshalb eine Arbeitsmarktpolitik mit abschlussbezogene Qualifizierungen dazu bessere Förderung und Unterstützung in schwierigen Lebenslagen, wohl wissend, dass die aktuellen 2.533 offenen Stellen nicht für alle reichen werden. Kerkemeier: „Gute interkulturelle Beratung und Vermittlung von Weiterbildungsmaßnahmen sind hier notwendig. Allerdings müsste idealerweise am Ende der Mühen ein gut bezahlter Arbeitsplatz stehen und nicht die erneute Konkurrenz um eine Stelle.“ «