Mittwoch 01.07.15, 17:13 Uhr

Post will Streikbrecher einsetzen!


Auch wenn der Tarifkonflikt zwischen ver.di und der Post am Freitag in eine neue Verhandlungsrunde geht, spitzt sich die Auseinandersetzung weiter zu. Die Post will in Bochum am Donnerstag, den 2.7. Streikbrecher einsetzen, um den riesigen Stau an Briefen und Paketen abzuarbeiten. Hierbei sollen vor allem Studenten eingesetzt werden, die nur kurzfristig beschäftigt werden sollen. Ver.di wird mit Streikposten vor dem Zustellstützpunkt in der Mettestr. 27 versuchen, die Streikbrecher von ihrem Einsatz abzubringen. Am Mittwoch  hatte ver.di im Tarifkonflikt um Arbeits- und Einkommensbedingungen für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG die Initiative ergriffen. „Wir haben die Deutsche Post AG aufgefordert, die Verhandlungen mit uns am 3. Juli fortzusetzen. Unser Ziel ist es, zu einem tragfähigen Ergebnis zu kommen, das in der Lage ist, den schweren Konflikt im Betrieb zu befrieden. Wir setzen den unbefristeten Arbeitskampf bis zu einer Einigung fort“, erklärt die Bochumer Geschäftsführerin von ver.di Gudrun Müller.
Zu Beginn der vierten Woche des unbefristeten Ausstandes befinden sich bundesweit mehr als 32.000 Beschäftigte des Unternehmens im Dauerstreik. Es gibt bei der Bearbeitung und Zustellung von Briefen und Paketen erheblichen Rückstau. Gudrun Müller: „Auslöser des schweren Tarifkonfliktes bei der Deutschen Post AG ist der Bruch des Vertrages zum Schutz vor Fremdvergabe durch den Aufbau von 49 Regionalgesellschaften für die Zustellung. Um diesen Vertragsbruch zu kompensieren, hatte ver.di zum 1. April die Bestimmungen zur Arbeitszeit gekündigt und fordert eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. In der sechsten Verhandlungsrunde vom 2. Juni hatte ver.di mit einem umfassenden Angebot versucht, die Post von einer einvernehmlichen Lösung zu überzeugen und vom Konfliktkurs gegen die Beschäftigten abzubringen. Die Deutsche Post AG hatte dieses Angebot nicht angenommen. Daraufhin hatte ver.di die Verhandlungen für gescheitert erklärt und am 8. Juni damit begonnen, die Beschäftigten des Unternehmens schrittweise in einen unbefristeten Ausstand zu rufen.“