Der optimistischen Betrachtung der Agentur für Arbeit können sich der DGB und die Gewerkschaften in Bochum nicht anschließen. In einer Erklärung des DGB heißt es: »Unter anderem ist es der günstigen Witterung zu verdanken, dass die Zahl der Arbeitslosen sank. Wenn der Winter sich doch noch einstellt, droht sich die ohnehin schlechte Lage weiter zu verschärfen. Den 17.550 Erwerbslosen in den Rechtskreisen SGB II und SGB III können aktuell gerade mal 2.621 offene Stellen angeboten werden. Die Daten verweisen auf ein Verhältnis von knapp 7 suchenden Arbeitslosen auf 1 Stelle. Welche Qualität, was Arbeitszeit und Bezahlung betrifft, die angebotenen Stellen haben, lässt sich zudem der Statistik leider nicht entnehmen. Wenn man dazu noch in Betracht zieht, dass von den 3.450 Abgängen im vergangenen Monat gerade mal 20% in den 1. Arbeitsmarkt integriert werden konnten, der größere Teil mit 46% wg. Krankheit und fehlender Mitwirkung nicht mehr gezählt wird, wird es Zeit, sich dem Problem anders zu stellen und den Blick auf die Entwicklungen zu schärfen.
Trotz der Weihnachtszeit ist es angebracht an dem Glauben zu zweifeln, dass das Problem der Arbeitslosigkeit sich mit den Mitteln des Marktes von selbst lösen wird. Es macht wenig Sinn darauf zu hoffen, dass sich das nötige Angebot von alleine entwickeln wird. Dazu bedarf es konjunktureller Impulse, die unter anderen durch mehr Kaufkraft und öffentliche Investitionen geschaffen werden können. Weiterhin gilt es kluge Konzepte mit steuernden und unterstützenden Maßnahmen zu entwickeln, die den Menschen in dieser Arbeitsgesellschaft eine Perspektive geben.«
Freitag 28.11.14, 09:11 Uhr