Mittwoch 19.02.14, 13:47 Uhr

Von Moltke als Namensgeber
gänzlich ungeeignet 1


Die Soziale Liste im Rat unterstützt die Aktivitäten gegen die Benennung des Delikatessenmarktes auf dem Springerplatz in Moltkemarkt. In einer Erklärung heißt es: »Ob gewollt oder ungewollt wird mit dieser Namensgebung der Wille des Rates der Stadt Bochum aus dem Jahre 1947 konterkariert. Der Rat hatte damals beschlossen den Moltkemarkt nach dem von den Nazis ermordeten ehemaligen Stadtverordneten und Widerstandskämpfer Karl Springer (KPD) zu benennen. Ein Rückgriff auf den Namen Moltke zur Namensgebung für den Delikatessenmarkt empfinden wir als eine Nichtrespektierung des politischen Willens des Rates der Stadt Bochum.
Der Generalfeldmarschall Graf von Moltke war ein Militarist der wesentlichen Anteil an der Niederschlagung demokratischer Bewegungen, der Errichtung der preußisch dominierten Monarchie und der Reichsgründung „mit Blut und Eisen“1 hatte. Darüber hinaus gilt von Moltke als Architekt der Kriege gegen Dänemark, gegen die Kurden und gegen Ägypten (im Dienste des Osmanischen Reiches). Er führte die Schlachten bei Königgraetz (gegen Österreich) und Sedan (gegen Frankreich). Unter dem Schutz der deutschen Armee konnte 1871 die Pariser Kommune von französischen Truppen blutig niedergeschlagen werden.
Aus Sicht der Sozialen Liste ist die Person des Generalfeldmarschalls von Moltke für eine Namensgebung im 21. Jahrhundert gänzlich ungeeignet.
Die Soziale Liste hat dem Bochumer Friedensplenum mitgeteilt, dass sie die Bemühungen um eine Namensänderung unterstützt.«


Ein Gedanke zu “Von Moltke als Namensgeber
gänzlich ungeeignet

Kommentare sind geschlossen.