„Die Bundes- und Landesregierung muss endlich reagieren, um den armutspolitischen Erdrutsch im Ruhrgebiet zu stoppen. Mit immer neuen Werksschließungen und einer Ausweitung des Niedriglohnsektors droht das Ruhrgebiet sozial abzustürzen. Wir brauchen endlich eine eigene Initiative für das Ruhrgebiet, um mit öffentlichen Strukturfonds für einen Ausbau der industriellen Basis und einem Verbot von Massenentlassungen hier endlich gegenzusteuern“, erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete Der Linken, anlässlich des aktuellen Armutsberichts 2013 des Paritätischen Wohlfahrtsverbands.
Dagdelen weiter: „Die Menschen im Ruhrgebiet sind trotz Arbeit arm. Der Artmutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zeigt deutlich auf, dass dies keine Momentaufnahme ist. Es zeichnet sich eine längere Entwicklung ab, die sich weiter fortführen wird, wenn nicht schnell gegengesteuert wird. Die chronische Unterfinanzierung und hohe Verschuldung der Kommunen stellt für die Menschen im Ruhrgebiet eine zusätzliche Belastung dar. Bochum zum Beispiel plant für das kommende Jahr mit einem Haushaltsdefizit von rund 89 Millionen Euro.
Die Städte verarmen, die Menschen sind von Armut gefährdet und viele sind schon sozial abgehängt. In so einer Situation verkümmern die Städte nicht nur finanziell, sondern auch an Kultur und Lebensqualität. Das ist mittlerweile etwas, was sich in den Städten nur noch reiche Menschen leisten können. Es ist eine Schande, dass es in unserem Land soweit gekommen ist. Das Ruhrgebiet und seine Städte brauchen ein sofortiges Hilfsprogramm mit einem klaren Schuldenschnitt für die kommunalen Kassen und einem breit angelegten Investitionsprogramm.“
Samstag 21.12.13, 11:09 Uhr
Sevim Dagdelen zum Armutsbericht des Paritätischen:
Der Paritätische Geamtverband hat seinen Armutsbericht veröffentlicht. Demnach verfügen 15,2 Prozent über weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens und gelten damit offiziel als arm. Das ist ein REKORDHOCH. Ich stimme mit Sevim überein und sage laut und deutlich: „Wer den Reichen nichts nimmt, kann den Armen nichts geben. Spart an der Rüstung und nicht an uns!“ Wir steuern auf eine Katastrophe zu.
“Wir brauchen keine Katastrophen.
Dass es die herrschenden Klassen sind,
die allzumal zu Katastrophen treiben,
dafür ist Deutschland ein klassisches Beispiel.“ (Rosa Luxemburg 1914)
Falk Moldenhauer (Dipl.-Soziarbeiter)