Mittwoch 30.10.13, 11:25 Uhr
Wie finden MigrantInnen Hilfe bei psychischer Erkrankung?

Wege aus dem Irrgarten gesucht


Das Sozialpsychiatrische Kompetenzzentrum Migration – SPKoM Bochum veranstaltet am Donnerstag, dem 14. 11. von 09:30 bis 16:00 Uhr in den Räumen des IFAK e.V., Engelsburger Str. 168, eine Fachtagung zum Thema „Gemeindepsychiatrie und Einwanderungsgesellschaft – Entwicklungen in Bochum“. In der Einladung heißt es: »Das Hilfesystem für Menschen mit psychischer Erkrankung kann für Migrantinnen und Migranten durchaus wie ein Irrgarten erscheinen. Sind doch die unterschiedlichen Arten der Unterstützung nicht leicht zu durchschauen. Zumal, wenn Sprachprobleme Beratung und Behandlung erschweren.
Doch es sind nicht nur sprachliche Hindernisse, die Migrantinnen und Migranten den Weg zum Beispiel ins Betreute Wohnen oder in die Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen schwer machen. Die Einrichtungen sind nur den allerwenigsten Migrantinnen und Migranten überhaupt bekannt. Häufig sind die Angebote auch noch gar nicht auf Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund eingestellt. Unterschiedliche Konzepte von Gesundheit und Krankheit, Hilfe und Behandlung führen oftmals zunächst zu Befremden auf beiden Seiten. Damit dieses Befremden nicht zur Barriere wird, ist die interkulturelle Öffnung der gemeindepsychiatrischen Einrichtungen dringend erforderlich
Im Rahmen der Tagung wird der Landtagsabgeordnete Arif Ünal einen Überblick über die psychosoziale Versorgung von Migrantinnen und Migranten in NRW geben, Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Stadt Bochum werden über ihre Erfahrungen mit Migranten in ihrem Versorgungsbereich berichten, und Regine Schrader, Sozialarbeiterin der Gesellschaft für Sozialarbeit Bielefeld gibt Einblicke in den Prozess der Interkulturellen Öffnung einer Regeleinrichtung. Nachmittags bieten Workshops  Gelegenheit,  die Angebote der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum und der Beratungsstelle des Internationalen Bildungs- und Beratungszentrums für Frauen und Mädchen – MIRA oder die Arbeit des IFAK e.V.  mit Familien mit Zuwanderungsgeschichte kennenzulernen. „Schließlich“, so betont Ulla Karadeniz, die Leiterin des Sozialpsychiatrischen Kompetenzzentrums – SPKoM Bochum, „geht es darum, Ressourcen zusammenführen und Perspektiven für die interkulturelle Öffnung der Gemeindepsychiatrie in Bochum zu eröffnen.“
Eingeladen sind Leitungen und Mitarbeiterinnen der gemeindepsychiatrischen Einrichtungen, deren Kooperationspartner sowie alle, die an diesem Thema interessiert sind.
Das Sozialpsychiatrische Kompetenzzentrum – SPKoM Bochum, ist ein Projekt des Vereins Psychosoziale Hilfen Bochum e.V.  und wird von der Aktion Mensch gefördert. Es hat sich die Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte an den gemeindepsychiatrischen Hilfen zum Ziel gesetzt. «