Freitag 14.06.13, 17:17 Uhr

Lesung mit Abbas Khider


Am Freitag, den 21. 6., um 19 Uhr lädt der Bahnhof Langendreer zu einer Lesung mit dem  deutsch-irakischen Autor Abbas Khider ein. Er wird seinen neuesten Roman „Brief in die Auberginenrepublik“ (Nautilus) vorstellen. Die Einladung: »Wie auch in seinen vorherigen Romanen „Der falsche Inder“ (2008) und „Die Orange des Präsidenten“ (2011) verarbeitet der Autor darin erzählerisch auch seine eigenen Erfahrungen der politischen Verfolgung und Gefangenschaft im Irak, der langen Flucht und des Exils. Die Erzählung spielt im Jahr 1999 – im Irak herrscht Saddam Hussein und die umliegenden arabischen Länder sind ebenfalls diktatorischen Regimen unterworfen. Der junge Iraker Salim wird wegen des Besitzes verbotener Bücher verhaftet, über seinen Onkel gelingt ihm die Flucht aus dem Irak. Nun schlägt er sich im libyschen Exil  als Bauarbeiter durch. Von seiner Familie, seinen Freunden und von seiner Geliebten Samia hat er seit Jahren nichts gehört. Einen Brief an der Zensur vorbei zu schicken ist ein gefährliches Abenteuer. In Bengasi erfährt Salim jedoch von einem die ganze arabische Welt überspannenden Netzwerk von illegalen Briefboten und wagt es, Samia einen Brief mit einem Lebenszeichen zu senden. Auf der Reise des Briefes durch die verschiedenen Länder und Stationen kommen die Boten und schließlich auch die Geheimpolizisten zu Wort. Khider versammelt auf diese Weise eine Vielzahl von Stimmen und Geschichten vom (Über-)Leben in repressiven Regimen, von Liebe, Leid und Sehnsucht. Die vielfältigen Erzählungen geben somit einen Einblick in die arabische Welt vor dem Sturz der Diktatoren und vor dem arabischen Frühling.
Abbas Khider (*1973 Bagdad) floh 1996 nach einer Verurteilung aufgrund »politischer Gründe« und nach einer zweijährigen Gefängnisstrafe aus dem Irak, hielt sich als illegalisierter Flüchtling in verschiedenen Ländern auf und lebt seit 2000 in Deutschland.
Für seine Romane wurde er mehrfach ausgezeichnet. Im Herbst erhält er den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil. Aus der Begründung der Jury: “Abbas Khider erweist sich als ein ebenso lakonischer wie heiterer Chronist, als Meister der Situationskomik und geborener Erzähler.”
Die Lesung findet im Rahmen der Reihe „WortWelten“ mit Autorinnen und Autoren aus aller Welt statt.«