Freitag 10.05.13, 13:04 Uhr
2.000 Opel-Beschäftigte informieren sich

Ein starkes Signal für den Zusammenhalt


Der Betriebsratsvorsitzede der Bochumer Opel-Werke Rainer Einenkel berichtet: »Am 8. Mai haben sich über 2.000 Beschäftigte des Bochumer Opel-Werkes während der Arbeitszeit im Werk II und im Werk I beim Betriebsrat über den aktuellen Stand der Verhandlungen informiert. Die Veranstaltungen wurden im Werk II auf Frühschicht und im Werk I auf Früh-, Spät- und Nachtschicht durchgeführt. Sie dauerten gesamt über vier Stunden. Anwesend war auch die Bezirksleitung der IG Metall-NRW. Für Werk III (Ersatzteillager) hatte es bereits vor einigen Tagen eine zweistündige Informationsveranstaltung gegeben.  Im Rahmen der vereinbarten Einigungsstelle zur Getriebefertigung haben inzwischen die Verhandlungen mit dem Bochumer Betriebsrat begonnen. Über die Behandlung weiterer Themen werden kurzfristig Unternehmensleitung und Bochumer Betriebsrat gemeinsam entscheiden. Alle Diskussionsredner betonten den Zusammenhalt der Bochumer Belegschaft und des Betriebsrates.
Von allen Rednern wurde kritisiert, dass mit Beginn der Verhandlungen jetzt in der Öffentlichkeit gezielte Falschinformationen gegen den Bochumer Betriebsrat und die Belegschaft verbreitet werden. Der Verdacht liegt nahe, dass durch eine Desinformationskampagne der Bochumer Betriebsrat für die Verhandlungen geschwächt werden soll.
Die Belegschaft erwartet schnellstens Aufklärung über die aus Rüsselsheim verbreiteten Geheimunterlagen über angebliche verbindliche Zusagen für Bochum. Weder der IG Metall, der Geschäftsleitung, dem Betriebsrat und auch nicht der Belegschaft sind diese Unterlagen bekannt. Fakt ist: Es gibt weiterhin keine einzige verbindliche Zusage für Bochum, während die anderen Werke verbindliche Zusagen über neue Modelle und Komponenten erhalten haben.
Scharf kritisiert wurde die Absicht von Opel, das Ersatzteillager zu schließen. Die IG Metall hat bestätigt, dass in ihren Tarifverhandlungen das Ersatzteillager niemals in Frage gestellt war. Viele Beschäftigte sehen das als Bestätigung, dass es Opel mit ihren Zusagen für Bochum niemals ehrlich gemeint hat. Die IG Metall hat den Opel-Vorstand aufgefordert, unverzüglich die Schließung zu dementieren und hat angekündigt, mit dem Opel-Vorstand über das Ersatzteillager zu reden.
Die Belegschaft war sich einig: Trotz unterschiedlicher Meinungen werden wir weiterhin offen miteinander diskutieren und uns nicht spalten lassen.
Die gemeinsame Botschaft in der Versammlung lautete: „Wir haben genug Opfer gebracht – Wir wollen nicht abgewickelt werden – Wir wollen verbindliche Zusagen!“
Zur Belegschaftsversammlung am 10. Juni ist der Gesamtbetriebsratsvorsitzende eingeladen. Betriebsrat und Belegschaft begrüßen es, dass er daran teilnehmen will. Wir werden die Versammlung gemäß dem Betriebsverfassungsgesetz durchführen. Eine sachliche, faire und solidarische Diskussion haben wir in Bochum immer gewährleistet. Wer bereits einmal in Bochum war, kann das bestätigen.«