Am Samstag, den 23. Februar, findet ab 18.00 Uhr im Alsenwohnzimmer eine Solidaritäts-und Infoveranstaltung statt. Mit dem Erlös soll die Initiative Jugendliche ohne Grenzen unterstützt werden. Es wird Geld für Fahrtkosten gesammelt, mit dem die Jugendlichen am 1. -3. März nach München zum Kongress der protestierenden Flüchtlinge in Europa fahren können. Außerdem wird es einen Vortrag zu Antiziganismus und einen Bericht über Flüchtlingsproteste in Wien geben. Die Vorbereitungsgruppe der Solidaritätsveranstaltung schreibt: »Wir organisieren diese Veranstaltung im Alsenwohnzimmer, weil wir nicht einverstanden sind mit der Isolation von Flüchtlingen in Lagern, mit rassistischen Gesetzten wie der Residenzpflicht, mit ständigen Schikanen im Ausländeramt und durch die Polizei und damit, dass Flüchtlinge keinen Zugang zum Arbeitsmarkt haben.
In dieser Wirklichkeit leben asylsuchende und geduldete Menschen in Deutschland und auch in unserer Stadt. Allein in Bochum gibt es sechs Sammelunterkünfte für Asylsuchende. Seit Anfang 2012 setzen Geflüchtete diesen Zuständen Solidarität, Selbstorganisation und Protest entgegen. Die Forderungen der Geflüchteten sind: Die Abschaffung des Abschiebegesetzes, Anerkennung aller Asylsuchenden als politische Flüchtlinge, die Abschaffung der Residenzpflicht und die Abschaffung der Lager und Sammelunterkünfte für Flüchtlinge. Sinn des Kongresses in München ist es, die Selbstorganisation und die Proteste weiter voranzutreiben.«
Über den Vortrag Antiziganismus heißt es in der Einladung: »Das Referat gibt einen Einblick in die Struktur des Antiziganismus, also der Diskriminierung von Roma und Sinti. Die aktuellen Bürgermobs mit ihren Lichterketten und Bombendrohungen gegen geplante Unterkünfte für AsylbewerberInnen zeigen, dass diese Ideologie noch lange nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden ist.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden „Zigeuner“ in ganz Europa verfolgt und in Konzentrationslager deportiert. Obwohl heutige bundesdeutsche Gedenkfeiern die Massenvernichtung verurteilen, weist die Regierung jegliche Verantwortung von sich und schiebt asylsuchende Roma weiterhin ab – zurück in die Zustände von Verfolgung und Armut, aus denen sie geflohen sind.
Welche Klischees über Roma tauchen immer wieder auf? Welche gesellschaftliche Funktion hat der Antiziganismus im Kapitalismus? Wie passt die Unterdrückung eigener Freiheitswünsche zum Hass auf „die Zigeuner“? Was ist positiver Rassismus? Wie können Betroffene unterstützt werden?
Der Vortrag bleibt kurz gehalten, um ausreichend Raum für Diskussionen zu haben.«
Samstag 16.02.13, 18:01 Uhr