Am Mittwoch, den 29. 8. findet um 19.00 Uhr eine besonders bemerkenswerte Veranstaltung zum Thema “20 Jahre Rostock-Lichtenhagen” statt. Das Bochumer Bündnis gegen Rechts hatte vor vielen Monaten vorausschauend befürchtet, dass der Jahrestag der Pogrome in Rostock dazu genutzt wird, um dies als singuläres Ereignis und als Versagen der Polizei darzustellen. Mit der Veranstaltung “Rassistische Kontinuitäten” soll dagegen am Mittwoch deutlich werden, wie vor 20 Jahren das “Versagen der Polizei” politisch gewollt war, wie es inszeniert wurde, um das Asylrecht in Deutschland faktisch abzuschaffen. Volker Maria Hügel (Vorstand von pro Asyl und Flüchtlingsrat NRW) wird referieren, wie die kontinuierliche Linie der damaligen Kampagne gegen das Grundrecht auf Asyl bis zur heutigen Festung Europa aussieht. Tausende Flüchtlinge starben inzwischen im Mittelmeer und kaum jemand von den Überlebenden hat eine Chance nach Deutschland zu kommen oder gar hier zu bleiben. Jan Raabe, einer der sachkundigsten Beobachter der Naziszene in Deutschland wird anschließend die Kontinuität des Nazi-Terrors in unserer Gesellschaft und seiner Verharmlosung aufzeigen. Die Morde der NSU sind nichts überraschendes. Es gab den Nazi Terror bereits vor den Pogromen in Rostock und er hat sich danach noch deutlich verstärkt. Immer wieder wurde dabei versucht, die Opfer zu Tätern zu machen. Dies war und ist auch in Bochum und Umgebung immer wieder der Fall. Cornelia Baumgart und Gabi Hommel erinnern daran, wie der rassistische Alltag vor 20 Jahren in Bochum aussah, wie Flüchtlinge bedroht wurden und Opfer zu Tätern gemacht wurden. Rassismus und Nazi-Terror sind nach wie vor aktuelle Bedrohungen. Kurze Filmdokumente werden Bilder aus Rostock und Bochum zeigen. Die Veranstaltung wird vom Jugendring Bochum, von Amnesty International, von ver.di und vom Bündnis gegen Rechts organisiert.
Montag 27.08.12, 22:22 Uhr