Ungewöhnliche Ereignisse können dazu führen, dass bo-alternativ seine lokale Beschränktheit aufgibt. In einer medial professionell inszenierten Aktion haben das NRW-Innenministerium und die Stadt Dortmund heute gleichzeitig mehrere Nazi-Organisationen und das Antifa-Camp in Dortmund verboten. Die Nazi-Organisationen werden sich unter neuen Namen zusammenfinden, während das Antifa-Camp erst einmal verboten bleibt. Am morgigen Freitag findet um 10.00 Uhr auf dem Friedensplatz in Dortmund ein Treffen des Antifa-Camps unter dem Motto statt: Jetzt erst recht! In einer Erklärung heißt es: »Auch wenn die Stadt ihr Angebot für den Tremoniapark in letzter Minute zurückgenommen hat und damit faktisch versucht, das Antifacamp zu verhindern, halten wir weiterhin an unseren Plänen fest. Wir werden in den nächsten zehn Tagen in Dortmund aktiv sein und uns gegen Neonazis, Rassismus, Militarismus und soziale Ausgrenzung engagieren. Wir werden aber auch die Stadt Dortmund mit den Konsequenzen ihrer Blockadehaltung konfrontieren und klarstellen, dass Antifaschismus mehr ist als einmal im Jahr ein Straßenfest gegen rechts zu organisieren. Die Stadt hat sich mit ihrer heutigen Erklärung zum Camp den Forderungen der Neonazis gebeugt, das Antifacamp nicht stattfinden zu lassen. Was hilft ein Verbot rechter Organisationen, wenn nicht über die Wurzeln von rechter Gewalt, nämlich rassistische und nationalistische Einstellungen in der Gesellschaft, geredet werden kann, wenn Versammlungen, die mehr wollen als eine Bekämpfung der Symptome, verhindert werden?
Auch nach dem Verbot des NW Dortmund laufen mehrere Dutzend gewaltbereite Neonazis durch diese Stadt, die regelmäßig Menschen angreifen, Anschläge verüben und ihre Hetze verbreiten. Dass sie sich nun nicht mehr „Nationaler Widerstand Dortmund“ nennen dürfen, wird sie daran nur wenig hindern. Wir treffen uns morgen um 10:00 Uhr am Friedensplatz. Reist auch den ganzen Tag über an. Mit vereinten Kräften können wir einen Platz für unser Camp durchsetzen und damit ein außerordentlich wichtiges politisches Zeichen setzen. Egal was passiert, für Verpflegung und sichere Schlafplätze ist gesorgt. Es besteht die Möglichkeit Gepäck vor Ort unterzubringen.Wir werden an unseren Veranstaltungen festhalten. Kommt alle nach Dortmund und vergesst eure Zelte nicht!
Achtet auf aktuelle Ankündigungen:
Twitter/Identi.ca: @antifa_camp
Homepage: www.antifacamp.org
Indymedia: http://de.indymedia.org«
Donnerstag 23.08.12, 22:15 Uhr