Montag 18.06.12, 17:11 Uhr
ver.di: Beschäftigte im Sozialwesen verdienen Wertschätzung

„Sagen Sie doch einfach mal Danke!“


Für den 20. Juni hat ver.di einige Unternehmen (Krankenhäuser, Seniorenheime, Kinder-und Behinderteneinrichtungen) in Bochum und Herne zu einem „Tag der Wertschätzung“ aufgerufen und schreibt in einer Pressemitteilung: „Wenn wir wollen, dass sich junge Menschen für soziale Berufe entscheiden, brauchen die Tätigkeiten eine deutliche Aufwertung“, sagt Agnes Westerheide, zuständig im ver.di-Bezirk Bochum-Herne für den Fachbereich Gesundheit und Soziale Dienste. Am 20. Juni sollen die Arbeitgeber in Krankenhäusern, Altenpflegeheimen, Kindertagesstätten und Einrichtungen für behinderte Menschen in Bochum und Herne Flagge zeigen. „Sagen Sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern doch einfach mal Danke“, meint Agnes Westerheide. Aus vielen Befragungen und Gesprächen weiß die Gewerkschaft, dass die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen neben einer angemessenen Bezahlung vielfach auch eine ehrlich gemeinte Wertschätzung vermissen. Deshalb soll es am 20 Juni die landesweite Initialzündung geben, dies zu ändern.
In beiden Städten haben einige Arbeitgeber schon signalisiert, dass sie sich an diesem Tag beteiligen wollen. „Es sind vor allem die Arbeitgeber, die auch jetzt schon im Alltag einiges versuchen, um die hohe Belastung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Grenzen zu halten“, sagt Agnes Westerheide. Gespannt ist man trotzdem, mit welchen kreativen und ganz persönlichen Aktionen den Beschäftigten die besondere Wertschätzung deutlich gemacht wird. Denn sie sorgen mit ihren Jobs, die häufig von hoher Verantwortung getragen sind, maßgeblich mit dafür, dass es in unserer Gesellschaft noch halbwegs menschlich zugeht. Deshalb sind am 20. Juni auch Patientinnen und Patienten sowie Eltern und andere Angehörige aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen.
Rund eine Million Beschäftigte arbeiten in NRW im Gesundheits- und Sozialwesen,  25.000 davon in Bochum und Herne. In vielen Bereichen gibt es schon heute einen erheblichen Fachkräftemangel, besonders in der Pflege und bei den  Erzieherinnen. „Das Sozialsystem kann ohne die professionell helfenden Berufe aber nicht funktionieren“, so  Agnes Westerheide
Die positivsten Beispiele des Tages will ver.di im Internet als wertvolle Anregung für andere Unternehmen der Branche veröffentlichen.«