Die geplante Übernahme der Jahrhunderthalle durch die Stadt Bochum, die in der morgigen Sitzung des Wirtschaftsausschusses beschlossen werden soll, wird nach Ansicht der Linksfraktion ein kostspieliger Kuhhandel, und das über Jahrzehnte. In einer Mitteilung der Fraktion heißt es: »Für den einmaligen Zuschuss vom Land für das Musikzentrum in Höhe von 7 Mio. € soll die Stadt ab 2023 alleine auf den Kosten für die Jahrhunderthalle sitzen bleiben. Eine Entscheidung mit unkalkulierbarer Tragweite.
Für Uwe Vorberg, Vorsitzender der Linksfraktion, steht fest, dass er diesem Vertrag nicht zustimmen wird. „Das ist ein schlechtes Geschäft für die Stadt. Die Kosten, die mit der Übernahme verbunden sind, sind für die Stadt nicht zu stemmen. Ab dem Jahr 2023 belasten dann jährlich mindestens 2,3 Mio. Euro für Instandhaltung, Grundsicherung usw. den städtischen Haushalt. Jetzt sind es 400.000 €. Hinzu kommen die weiteren, jetzt noch nicht absehbaren Erhaltungskosten für ein so altes, denkmalgeschütztes Gebäude. Außerdem verpflichtet sich das Land nicht, dauerhaft landesweite kulturelle Veranstaltungen in der Jahrhunderthalle stattfinden zu lassen, ein weiteres Risiko.“
Die Linksfraktion tritt dafür ein, dass weiterhin das Land in der Pflicht für die kulturell bedeutende Jahrhunderthalle bleibt. Sie befürchtet aber, dass die Mehrheit im Ausschuss anders entscheiden wird, da das Land die Zuschüsse für das Musikzentrum an die Übernahme der Jahrhunderthalle gekoppelt hat. „Da werden auch einige meiner Kolleginnen und Kollegen, die vor Jahren ganz vehement gegen die Übernahme waren, bestimmt neue Erkenntnisse haben. Aber nicht immer sind neue Erkenntnisse auch richtige Erkenntnisse“, so Uwe Vorberg abschließend.«
Dienstag 12.06.12, 15:20 Uhr
Linksfraktion sieht ein unkalkulierbares Kostenrisiko