Dienstag 15.05.12, 15:29 Uhr

Der Bischof als Hassprediger 2


Die Initiative Religionsfrei im Revier schreibt: »In Lourdes erklärte Bischof Overbeck religionsfreie Menschen quasi zu Untermenschen. Als Ruhr- wie auch als Militärbischof ist Overbeck in einer pluralistischen Gesellschaft so nicht tragbar. Die viel propagierte „christliche Toleranz“ zeigt hier ihre wahre gehässige Fratze der Ausgrenzung und Überheblichkeit.  „Ohne Religion und ohne gelebte Praxis von Religion gibt es kein Menschsein.“ schwadronierte das Oberhaupt des Ruhrbistums in seiner Funktion als Militärbischof letzten Freitag den 11.5.2012 in Lourdes. „Es ist empörend, dass sich ein hoher katholischer Würdenträger immer wieder gegen Demokratie, Menschenrechte und Menschenwürde stellt, aber für sich und seine Schäfchen ein Höchstmaß an Toleranz einklagt,“ regt sich Jörg Schnückel von Religionsfrei im Revier auf.
Das zunehmend reaktionäre Verhalten des Heiligen Stuhls in Rom zeigt seine negativen Auswirkungen nun auch im Ruhrgebiet. Ob Overbeck in diversen Talkshows Homosexualität als Sünde bezeichnet oder ob „die Anwendung von Gewalt“ seiner Meinung nach „eines gefestigten Gewissens und eines klaren Charakters sowie Gottvertrauens“ bedarf (Domradio), all dies zeigt, wie im Grunde menschenverachtend und gegenaufklärerisch einflussreiche Kräfte in unserer Gesellschaft doch immer noch sind.
Eine tolerante und moderne Gesellschaft sollte die im Grundgesetz verankerte Religionsfreiheit gewährleisten und achten. Das permanente rhetorische Schießen gegen und Diffamieren von Anders- oder Nichtgläubigen erlebt man üblicherweise bei den sogenannten Hasspredigern ; es entlarvt die intolerante Haltung selbst angeblich „aufgeklärter“ und gesellschaftlich anerkannter Glaubensgemeinschaften in Deutschland.
Auch wenn einem Kirchenaustritt in NRW eine „Austrittsgebühr“ von 30,-€ entgegensteht, kann sich ja jeder einmal fragen, inwieweit es sich lohnen könnte, sich von einer derart rückwärts gerichteten Organisation zu befreien. Wen dann sein soziales Gewissen plagt, der sollte die Hälfte der eingesparten Kirchensteuer humanitären Einrichtungen spenden und tut so i.d.R. mehr fürs Allgemeinwohl, als dies von der Kirche je zu erwarten gewesen wäre (s.a. http://www.kirchensteuer.de/ und http://www.kirchenaustrittsjahr.de/ ).

Overbecks Rede in Lourdes: http://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=Vx5Bq-JgdJg#t=333s

Overbecks Probleme mit Homosexualität aus humanistischer Sicht: http://hpd.de/node/11810

Seine Auslassungen zur Gewaltanwendung mit Gottvertrauen: http://www.domradio.de/aktuell/81785/die-letzte-wahl.html


2 Gedanken zu “Der Bischof als Hassprediger

  • Severin

    Der Bundeswehr-Bischof Overbeck: „Die Anwendung von Gewalt bedarf eines gefestigten Gewissens und eines klaren Charakters sowie Gottvertrauens“.

    So ein pöser pöser Hassprediger; total menschenverachtend, oder?

    [ironie] Die Anwendung von Gewalt darf nur gewissenlos, charakterlos und ohne Gottvertrauen erfolgen, alles andere wäre menschenverachtend! [/ironie]

  • Severin

    „quasi zu Untermenschen“
    Erst mal die Predigt genau studieren, ev. auch mit religionsphilosophischen Hintergrund, DANN die Nazikeule schwingen!

    (PS: „Leserinnenbrief“-loool!!)

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