Dienstag 10.01.12, 14:32 Uhr

Bogestra-Fahrplanbuch darf nicht sterben! 3


Für den Erhalt der Bogestra-Fahrplanbücher hat sich der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Bochum ausgesprochen. In einer Presseerklärung heißt es: »Als einziges Verkehrsunternehmen im VRR hat die Bogestra zum Fahrplanwechsel am vergangenen Montag die Taschenbücher mit den Fahrplänen aller Linien, Informationen über Tarife, Anschlüsse etc. eingestellt und durch kleine Hefte mit den Fahrplänen einzelner Linien ersetzt – zum Ärger vieler Fahrgäste.
„Wir finden es gut, dass es endlich auch in Bochum Linienfahrpläne für einzelne Linien gibt“, so VCD-Sprecher Jürgen Eichel. „Das ist aber kein Grund, das Fahrplanbuch einzustellen.“ Kleine Fahrpläne für die eigene Linie für die Jackentasche und das dicke Buch zum Nachschlagen für zuhause oder auch für unterwegs – das passt aus Sicht des VCD Bochum am besten zusammen. Wenn man Informationen über mehrere Linien benötige, sei es vielfach einfacher, das Taschenbuch mitzunehmen als die Heftchen mit den gewünschten Linien vorher einzeln herauszusuchen. Sicher werde heute vieles auch übers Internet abgerufen, aber nicht jeder nutze das und schon gar nicht habe man überall einen PC oder ein internetfähiges Handy dabei. Die Telefonauskunft (01803/504030) sei hilfreich, aber kostenpflichtig und oft besetzt, zudem müsse man sich Notizen machen können. „Man sollte den Fahrgästen alle Möglichkeiten bieten, auch die gedruckten“, meint der VCD. Da die Informationen für die kleinen Fahrplanheftchen ohnehin aufbereitet vorlägen, könne man auch weiter das Gesamtwerk herausgeben. Der VCD sieht hier auch die Stadt Bochum als Besteller der Nahverkehrsleistungen gefordert, sich für den Erhalt einzusetzen.
Verärgert ist der VCD zudem über einen weiteren Rückschritt: Viele Jahre waren in den Kundencentern die Fahrplanbücher aller VRR-Unternehmen oder zumindest aus der Region erhältlich – seit Montag gibt es in Bochum etwa im Kundencenter im Hbf nicht einmal mehr die Linienfahrpläne der BOGESTRA in Gelsenkirchen. Auch Liniennetzpläne sind dort nur für Bochum, nicht aber für Gelsenkirchen und Hattingen/Witten/Sprockhövel verfügbar. „Europa wächst zusammen, und bei der Bogestra kehrt die Kleinstaaterei zurück? Das kann nicht sein“, meint der VCD Bochum.«


3 Gedanken zu “Bogestra-Fahrplanbuch darf nicht sterben!

  • Mathias

    Meine volle Zustimmung!
    Ich habe, als ich diese Meldung am Freitag auf der Bogestra-Homepage gesehen habe, auch erstmal nicht schlecht gestaunt und werde der Bogestra wohl auch eine Beschwerde schreiben.

    Als zusätzlicher Service sind die Fahrplanheftchen sicherlich ganz praktisch. Wenn es aber kein Fahrplanbuch gibt, so bräuchte man 76 einzelne Heftchen. Dabei sind die Fahrpläne für die S- und Regionalbahnen noch nicht mitgerechnet, weil für diese anscheinend gar keine Fehrpläne mehr gibt. Ebenso fehlen der faltbare Linienplan und Informationen z.B. zu Ticketpreisen.

    Die Bogestra argumentiert, dass diese Heftchen praktisch und ein Wunsch der Kunden seien. Das kann ich nicht ganz glauben.

  • Sebastian Michaelis

    Schöne neue Welt bei der BoGestra… .Das Statement der BoGestra:“Mit dem neuen Konzept erfüllen wir die Wünsche unserer Kunden, die sich in einer Kundenbefragung 2011 deutlich für diese Variante der Linienfahrpläne ausgesprochen haben.“ liesst sich wie an den Haaren herbeigezogen!Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.
    Die Presseerklärung des VCD ist in jeder Hinsicht zu unterstützen.In den politischen Entscheidungsgremien muss besser früher als spät dieser Sachverhalt thematisiert werden.

  • Rudi

    Auch ich unterstütze den VCD-Protest voll und ganz und überlege ernsthaft, mein Ticket 2000 bei der Bogestra zu kündigen.

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