Mittwoch 29.06.11, 12:15 Uhr

Solidarität mit dem Bochumer Schulstreik


„Der Bochumer Schulstreik ist notwendig und richtig! Ich unterstütze die Forderungen der Schülerinnen und Schüler, die diese tolle Aktion organisiert haben“ freut sich Benny Krutschinna, jugendpolitischer Sprecher des Kreisverbands Die Linke über den für Freitag angekündigten Schulstreik in Bochum. Krutschinna weiter: „Tatsächlich dient das Bildungssystem vor allem dazu, Schülerinnen und Schüler im Sinne einer optimalen Verwertbarkeit zu disziplinieren und auszubilden. Das dreigliedrige Schulsystem führt nachweislich dazu, dass junge Menschen nach dem sozialen Stand ihrer Elternhäuser auf einen beruflichen Werdegang festgelegt werden. Ganz zu Recht kritisieren die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus das knallhartes Leistungsprinzip: Hier wird nach einer rein betriebswirtschaftlichen Logik versucht, das Input-Output Verhältnis im Bildungssystem zu optimieren. Das Ziel ist es, möglichst schnell an verwertbares Humankapital zu kommen. Die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler bleiben dabei auf der Strecke, für ein selbstbestimmtes Leben oder gar politische Aktivität bleibt immer weniger Zeit. Das muss sich ändern!“
„Besonders erfreulich ist, wie die Schülerinnen und Schüler diesen Streik so engagiert organisiert haben. Wir unterstützen den Streik und seine Anliegen ausdrücklich, sind aber nicht an der Organisation beteiligt gewesen. Die Gerüchte, der Streik sei durch Die Linke gesteuert, weisen wir zurück: Nicht hinter jeder fortschrittlichen Aktion steckt unsere Partei. Wir freuen uns aber schon ein bisschen, dass dies offensichtlich ein Anfangsverdacht gewesen ist“ ergänzt Christian Leye, Sprecher des Kreisverbands Die Linke mit Blick auf Medienberichte der vergangenen Tage. Leye weiter: „Wir begrüßen ausdrücklich auch die Solidarisierung der GEW Bochum mit dem Bochumer Schulstreiks. Ebenso hat sich Ratsherr Ralf Feldmann (Die Linke) mit den Forderungen des Schulstreiks solidarisiert. Die Drohungen einzelner Schulleiterinnen oder Schulleiter, Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schulstreiks zu bestrafen, halte ich für grundfalsch: Einerseits wird von den Schulen immer wieder hervorgehoben, dass sie demokratische Werte vermitteln möchten, andererseits soll die Teilnahme an Demonstrationen sanktioniert werden, wenn der Inhalt nicht genehm ist. Diese Doppelmoral ist zwar nichts wirklich Neues in unserer Gesellschaft, wenn die Schulleiterinnen und Schulleiter allerdings bei diesem Punkt in Zukunft ernst genommen werden wollen, sollten sie von solchen Drohungen Abstand nehmen. Wir rufen alle Bochumerinnen und Bochumer auf, sich an der Demonstration am Freitag den 1. Juli um 10:00 Uhr vor dem Hauptbahnhof zu beteiligen.“