Anti-Atom-Aktivisten aus dem Bundesgebiet planen für Mittwoch, den 20.04.2011 eine Massenblockade der RWE-Aktionärsjahreshauptversammlung, um nach eigenen Angaben Druck auf den Stromkonzern für einen sofortigen Atomausstieg aus zu üben. Auch das Bochumer Anti-Atom-Plenum beteiligt sich daran. Am Montag, den 18.04.2011 soll nach der Anti-Atom-Mahnwache ein öffentliches Blockadetraining um 19 Uhr vor dem RWE-Tower in Essen stattfinden. In einer Presseerklärung heißt es: »Der zweitgrößte Energiekonzern Deutschlands steht nicht erst seit seiner Klage gegen das Atom-Moratorium der Bundesregierung in der Kritik der Klimaaktivisten. „25 Jahre nach Tschernobyl und mitten in der Katastrophe von Fukushima erdreisten sich die Konzernchefs, die Atomkraft noch immer als Brückentechnologie zu bezeichnen,“ kommentiert der Atomgegner Alex Schmidt die Ereignisse in den letzten Wochen. „Dabei zeigt die Politik der Atomkonzerne nach Fukushima, dass ihnen Bürgerwille und Menschenleben egal sind. Es geht offensichtlich nur um den Profit.“ In den letzten Wochen fanden viele Demonstrationen in ganz Deutschland statt, auf denen der sofortige Atomausstieg gefordert wurde. Laut Greenpeace und BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) ist ein kompletter Ausstieg aus der Atomkraft in kürzester Zeit machbar. Die Aktivisten der Kampagne „RWE abschalten“ wollen sich am 20.04. sogar für eine sofortige Abschaltung aller Atomanlagen und der Rekommunalisierung des Konzerns einsetzen. Mit einer Massenblockade, die die Aktionärsjahreshauptversammlung verhindern soll, wollen sie den Konzern unter Druck setzen. „Es muss jetzt unbedingt ein markantes Zeichen gesetzt werden, damit die Stromkonzerne einsehen, dass die Forderung nach einem kompletten Atomausstieg ernst gemeint ist“, so Michaela Müller, ebenfalls Klimaschützerin. RWE sei dabei nur exemplarisch für alle Stromkonzerne ausgesucht worden, die Strom aus Atomkraft produzieren. Um den „Ernstfall“ zu proben, soll es am Montag, den 18.04.2011, nach der Anti-Atom-Mahnwache ein öffentliches Blockadetraining vor dem RWE-Tower in Essen geben. „Die Orte sind verschieden, aber das Konzept ist dasselbe“, erklärt Michaela Müller das Vorgehen. Am 20.04. soll der Haupteingang der Grugahalle in Essen massenhaft blockiert werden, damit die Aktionäre ihr Ziel nicht erreichen und die Jahreshauptversammlung so verhindert werden kann. „Welche Möglichkeiten einer Blockade es gibt – ob sitzend, stehend oder mit Hilfe von anderen kreativen Mitteln – soll am 18.04. um 19 Uhr vor dem RWE-Tower gezeigt werden“, berichtet Silke Freiberg. Auf die Blockade selbst sind die Aktivisten gut vorbereitet: „Die Proteste aus den letzten Jahren auf dieser Versammlung haben gezeigt, dass der größte Besucheransturm um 09.00 Uhr stattfindet. Genau dann soll blockiert werden, denn hier geht es nicht um eine symbolische Blockade. Es geht darum RWE zu zeigen, dass die Bürger den sofortigen Atomausstieg von den Konzernen fordern, nicht erbitten“, so Michaela Müller entschlossen. Während der Stromkonzern EnBW eine Klage gegen das Atom-Moratorium der Bundesregierung ausgeschlossen hat, beharrt RWE mit ihrer Anfang April eingereichten Klage weiterhin darauf, dass die Reaktoren Biblis A und Biblis B wieder ans Netz genommen werden und hat die Zahlungen in den Ökofonds gestoppt. Die beiden Meiler sind mit 843 registrierten Störfällen nicht nur die ältesten, sondern auch die unsichersten in ganz Deutschland.«
Donnerstag 14.04.11, 19:27 Uhr