Sonntag 13.02.11, 20:22 Uhr

WortWelten im Bahnhof Langendreer


Die VeranstalterInnen vom Bahnhof Langendreer wollen im Jahr 2011 bi-kulturelle Begegnungen vor allem mit schreibenden Menschen aus südlichen Ländern ausbauen. Dazu wurde jetzt die Reihe „WortWelten“ ins Leben gerufen, die Maissa Bey aus Algerien am 18. Februar eröffnen wird. Die VeranstalterInnen schreiben zu dem Projekt WortWelten: „Wann haben wir schon Gelegenheit, einen Schriftsteller aus La Reunion persönlich kennen zu lernen, einer Autorin aus Surinam zuzuhören? Von Angola bis Zimbabwe, von Costa Rica bis Uruguay – Dichter und Dichterinnen aus südlichen Kontinenten kommen seit Jahren in den Bahnhof Langendreer und eröffnen uns mit ihrer Prosa neue Welten. Sie nehmen uns mit auf imaginäre Reisen und bringen uns ihr Dorf, ihre Stadt, ihre Welt in’s Haus. Vermeintliche Fremdheit kann überwunden, tatsächliches Anderssein respektiert werden. Mit WortWelten werden ab 2011 noch mehr solcher internationalen Begegnungen im Bahnhof Langendreer möglich sein, in deren Mittelpunkt Literatur und Gespräch stehen. Literaturbegegnungen, die von Leserinnen und Lesern weit über Bochums Grenzen hinaus geschätzt werden. Zu den internationalen Literaturbegegnungen im Bahnhof Langendreer laden wir Dichterinnen und Dichter aus südlichen Ländern ein, aus ihren Werken zu lesen, ebenso sind Autorinnen und Autoren, die „hier und dort“ leben, Gäste bei den WortWelten. Die Lesungen sind immer zweisprachig und die Gespräche werden übersetzt. Ob die DichterInnen aus Afrika, Asien und Lateinamerika kommen oder ob sie sich auf den Weg gemacht haben und heute unter uns leben – ihre Texte sind oft nicht sehr verbreitet. Mit WortWelten wollen wir die Literatur und die Begegnung mit den KünstlerInnen fördern. Deshalb erheben wir bei den WortWelten keinen Eintritt (solange das zu realisieren ist), denn wir wollen das Gespräch, den Austausch von Gedanken realisieren, nicht den von Waren. Angefragt ist eine Förderung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung.

Vorschau

18. 2. 2011 Maïssa Bey / Algerien: „Nachts unterm Jasmin“
„Wirklich erstaunlich, dass es von Maïssa Bey noch kein Buch auf Deutsch gab: Sie ist die weibliche Stimme der algerischen Literatur… In diesem Erzählband schreibt Maïssa Bey über Frauenschicksale in Algerien, die alle ganz unterschiedlich sind und die doch der Geist der Revolte gegen ein Leben in (männlichen) Fesseln eint. Gut, dass Maïssa Bey endlich auf Deutsch zu lesen ist!“ so der WDR 5 zum Prosaband „Nachts unterm Jasmin“ (Dina Netz 18.9.2010).

5. 4. 2011Nii Parkes / Ghana: Die Spur des Bienenfressers.
Tail of the Blue Bird, der erste Roman von Nii Parkes, der bisher Lyrik geschrieben hat, wurde nach seinem Erscheinen 2009 auf die shortlist des Commonwealth Writers Prize genommen und landete sofort auf der KrimiWelt-Bestenliste. „Die Schauplätze interessieren einen als Westler sowieso, aber auch Krimi-Rhythmus und Figuren stimmen. … widerspenstig und teils kauzig, aber nicht so sehr, dass sie unglaubwürdig würden.“ (ARTE) Nii Parkes wurde 1974 in Großbritannien geboren und wuchs in Ghana auf. Er performt seine Texte auf den Bühnen von New York, London, Amsterdam und Paris. Nii Parkes ist Champion des Farrago UK Poetry Slam. Er lebt in London und Accra.

12. 5. 2011 Lutz van Dijk / Südafrika: Auf Leben und Tod
Tod und Sterben in der Welt: Die Traumzeit der australischen Aborigines, asiatische Weisheiten von Tibet bis China, Traditionen im Christentum und Islam und Begegnungen in Palästina und Israel – aber auch neue Formen der Trauer rundum Aids in Südafrika oder angesichts von nie da gewesenen Naturkatastrophen in Europa, Amerika und Asien. Lutz van Dijk berichtet aus verschiedenen Kulturkreisen und Epochen, aber auch von sehr persönlichen Erfahrungen als jemand, der seit vielen Jahren in verschiedenen Ländern und Kontinenten lebt. Er lässt in diesem interkulturellen Buch Menschen einfühlsam zu Wort kommen, deren Erfahrungen deutlich machen, wie sehr Leben und Tod zusammen gehören.

18. 5. 2011 Grupo Sal: Konzert für Amazonien  Das neueste Programm der lateinamerikanische Formation widmet sich dem Regenwald mit einer musikalisch-literarisch-visuelle Collage. Grupo Sal mit Abadio Green vom Volk der Tule in Kolumbien, Thomas Brose vom Klimabündnis und dem Lichtkünstler Mehrdad Zaeri versprechen ein unvergessliches Musikerlebnis und eine intensive Begegnung mit uns fremden Kulturen, deren Lebensbedingungen jedoch auch die unseren beeinflussen