Der AStA der Ruhr-Uni schreibt: »Am Montag veröffentlichten neun Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an der Ruhr-Universität eine Studie, die Studiengebühren als „sozial gerecht“ und „geboten“ bezeichnet. Das Wahlergebnis vom Sonntag bietet zwar bis heute keine Gewissheit darüber, wie die neue Landesregierung zusammengesetzt sein wird: Klar ist aber, dass Studiengebühren in NRW nach der Wahl wieder auf der Kippe stehen. Die Studie zeichnet ein düsteres Bild für eine Zukunft ohne Studiengebühren. Die Studierenden sind empört und bezeichnen die Ausführungen als „unwissenschaftlich“.
Kern der Studie ist die Behauptung, sozial Schwächere Arbeiterinnen und Arbeiter müssten nach Abschaffung der Gebühren das Studium „reicher“ Akademikerkinder mitbezahlen. „Es wird völlig ignoriert, dass durch einen angepassten Steuersatz Besserverdienende natürlich einen größeren Anteil zahlen als Geringverdiener“, so der AStA-Vorsitzende Jan Keitsch. „Durch Studiengebühren werden dagegen die massiv benachteiligt, die ihre Studiengebühren nur durch einen Kredit bezahlen können.“ Berechnet man die Zinsen, die Studierende für ihren Kredit zahlen, wachsen die Gebühren von 480 auf rund 750 Euro pro Semester an.
„Untersuchungen zeigen, dass zahlreiche Studierende aufgrund der Gebühren erst gar kein Studium beginnen. Diese stammen natürlich überwiegend aus sozial schwächeren Familien“, führt Keitsch weiter aus. „Dieser Umstand wird in der Studie sogar begrüßt. Bildung als Menschenrecht wird so vollkommen ausgehöhlt. Das ist politisch unverantwortlich und in dieser Form auch ganz einfach unwissenschaftlich.“«
Mittwoch 12.05.10, 15:00 Uhr