Archiv für das Jahr: 2009


Sonntag 08.11.09, 13:00 Uhr

Faschistische Gruppierungen und Gewalt

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der AntifaschistInnen (VVN – BdA) bietet im Rahmen der Ausstellung „Opfer rechter Gewalt“, die gegenwärtig im Louis-Barre-Berufskolleg in Wattenscheid stattfindet, am Mittwoch, den 11.11.2009 um 19.00 Uhr, eine Veranstaltung an mit Gerd Deumlich, Mitglied des Bundesausschusses der VVN-BdA an. Er referiert zum Thema „Faschistische Parteien und Gruppierungen – Gewalttäter und Verbrecher!?“. Gerd Deumlich ist durch seine journalistische und politische Tätigkeit mit dem Thema bestens vertraut. Zahlreiche Veröffentlichungen, Aufsätze und Buchbeiträge zum Thema Faschismus und Antifaschismus weisen ihn als kenntnisreichen Fachmann aus. Eine Stunde vorher kann die Ausstellung mit einer sachkundigen Führung besichtigt werden.


Sonntag 08.11.09, 10:00 Uhr

Frauen und Kriege in Afrika

Am Dienstag, den 10. November wird auf Einladung der BISA und des Bochumer Friedensplenums Dr. Rita Schäfer zum Thema “Frauen und Kriege in Afrika” im Bahnhof Langendreer referieren. Veranstaltungsbeginn ist 19:30 Uhr. Rita Schäfer ist Ethnologin und untersuchte afrikanische Kriegs- und Nachkriegsgesellschaften aus der Sicht der Gender-Perspektive. Mit ihren Analysen möchte sie einen Beitrag zum besseren Verständnis von Kriegen in Afrika leisten. So ist für sie “…für eine nachhaltige Friedenssicherung eminent wichtig, die Auswirkungen von Kriegen auf männliche Gewaltakteure, ihre Selbstbilder und ihre Interaktionen zu beleuchten, um auf diese Weise Strategien gegen den Einsatz von Gewalt als Machtinstrument in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten und insbesondere gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu entwickeln.” Näheres.


Sonntag 08.11.09, 09:00 Uhr

Erinnern in Wattenscheid

Der morgige Gedenktag an die Reichspogromnacht wird in Wattenscheid an den jetzt neu aufgestellten drei Stelen am Nivellesplatz stattfinden. Auf zwei der Stelen sind die 87 Namen der jüdischen MitbürgerInnen aufgeführt, die während des Faschismus umgebracht wurden. Auf der dritten Steele ist ein Bild der ehemaligen Wattenscheider Synagoge zu sehen. Ferdi Dick schildert in der WAZ-Wattenscheid, wie sich Hannes Bienert für dieses Denkmal engagiert hat. Zum WAZ-Artikel vom 26. 10. 2009. Die Kundgebung der Antifa Wattenscheid beginnt am morgigen Montag um 12.00 Uhr am Saarlandbrunnen. Vor genau 5 Jahren gedachte Hannes Bienert In einer Trauergemeinde von fünf Menschen am 9. November 2004 am Ort der früheren Synagoge in Wattenscheid der Opfer der Reichspogromnacht von 1938, ohne dies der Polizei vorher anzuzeigen. Dafür verurteilte ihn das Amtsgericht Bochum zu einer Geldstrafe von 10 Tagessätzen zu je 15 Euro wegen Verletzung des Versammlungsgesetzes, weil man eine öffentliche Versammlung anmelden muss und nach herrschender Rechtsansicht bereits drei Menschen eine Versammlung bilden. Zur Dokumentation dieses Justizskandals.


Sonntag 08.11.09, 07:00 Uhr

Antwerp Gipsy Ska Orkestar

Am Donnerstag, den 12.11., um 20:00 Uhr präsentiert Radion El Zapote im Bahnhof Langendreer das Antwerp Gipsy-Ska Orkestar aus Belgien. In der Ankündigung heißt es: „Das Antwerp Gipsy Ska Orkestar, gegründet 2004, kommt aus der belgischen Hafenstadt Antwerpen, die oftmals durch rassistische Verlautbarungen der Partei des Vlaams Belang in Verruf geraten ist, gleichwohl schon immer aber Schmelztiegel verschiedener Kulturen war. Eben diese kulturelle Vielfalt spiegeln AGSO in ihrer Musik wider. Sieben Musiker aus aller Menschen Länder, jeder Einzelne mit langjährigem musikalischen Background, haben sich zusammengetan, um die Energie authentischer Balkan – & Roma-Melodien mit tanzbaren Ska-Grooves zu kombinieren. mehr…


Rede von Ralf Feldmann, Bündnis gegen Rechts, am 06. November 2009
Freitag 06.11.09, 22:00 Uhr

Die NPD gehört nicht in den Rat und die Parlamente, sondern verboten!

Liebe Bochumer Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Zum ersten Mal nach der Katastrophe des Nationalsozialismus ist ein Vertreter der Nazi-Partei NPD in den Rat unserer Stadt gewählt worden. Mit 1417 Stimmen, 0,98 Prozent – nur einer. Aber der NPD-Landesvorsitzende Cremer ist einer der besonders hässlichen Hetzer in unserem Land. Von der Landeszentrale der NPD in Wattenscheid kümmert er sich seit Jahren besonders um die Vernetzung seiner Partei zu den Schlägertruppen rechter Kameradschaften. Immer wieder tritt er als Organisator und Redner auf widerlichen Nazi-Demonstrationen in Erscheinung. Er war der Initiator des rechten Aufmarsches gegen den Bau der neuen Bochumer Synagoge. Seine antisemitischen Tiraden gipfelten damals in der volksverhetzenden Verleumdung, jüdischer Glaube billige sexuellen Missbrauch von Kindern. mehr…


Freitag 06.11.09, 22:00 Uhr

„Cremer, ein besonders hässlicher Hetzer“

Das Bochumer Bündnis gegen Rechts hatte heute zur einer Kundgebung aufgerufen, um gegen den Einzug eines Nazis in den Rat der Stadt zu demonstrieren. Ralf Feldmann vom Bündnis gegen Rechts erläuterte, warum der Protest wichtig ist: „Zum ersten Mal nach der Katastrophe des Nationalsozialismus ist ein Vertreter der Nazi-Partei NPD in den Rat unserer Stadt gewählt worden. Mit 1417 Stimmen, 0,98 Prozent – nur einer. Aber der NPD-Landesvorsitzende Cremer ist einer der besonders hässlichen Hetzer in unserem Land. Von der Landeszentrale der NPD in Wattenscheid kümmert er sich seit Jahren besonders um die Vernetzung seiner Partei zu den Schlägertruppen rechter Kameradschaften. Immer wieder tritt er als Organisator und Redner auf widerlichen Nazi-Demonstrationen in Erscheinung. Er war der Initiator des rechten Aufmarsches gegen den Bau der neuen Bochumer Synagoge. mehr…


Rede des stellv. Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Manfred Preuß, am 06. November 2009
Freitag 06.11.09, 22:00 Uhr

Wie gehen wir mit einem Nazi im Rat um?

Am Montag werden sich viele, die heute hier stehen, bei der Gedenkveranstaltung zum 9. November wiedertreffen. Dem Tag, an dem in Deutschland die Synagogen brannten..
Heute, am 6. November, wird die konstituierende Sitzung des Rates der Stadt Bochum erstmals mit einem Vertreter der NPD stattfinden. Mit Claus Cremer, dem Landesvorsitzenden der NPD NRW, der sich als Wortführer gegen den Bau der Synagoge in Bochum hervorgetan hat. 1417 Bochumer und Bochumerinnen haben mit ihrer Stimme dafür gesorgt, dass die rechtsradikale NPD mit einem Mandat im Rat der Stadt Bochum vertreten ist.
Eine Partei, die menschenverachtend und hetzerisch auftritt, die nicht davor zurückschreckt, einen farbigen Kandidaten der CDU in Ostdeutschland zur Ausreise aufzufordern. Eine Partei, zu der gewalttätige Schlägertrupps gehören, die in Dortmund Dorstfeld eine Familie so tyrannisiert haben, dass diese sich jetzt eine Wohnung in einem anderen Stadtteil suchen muss.

Wir stehen jetzt vor der Frage: Wie gehen wir mit dieser Situation um?
Und wenn ich sage wir, meine ich damit nicht nur die gewählten Mitglieder des Rates sondern auch die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Bochum.
Für den Rat kann ich an dieser Stelle folgendes sagen: Es hat in den einzelnen Fraktionen lange Diskussionen darum gegeben, wie mit dem Nazivertreter umgegangen werden soll. Gehen wir in den Sitzungen auf die Anwesenheit des NPD Mitgliedes ein, oder wird er schlicht nicht beachtet?
Der Ältestenrat, ein Gremium, in dem die in den Rat gewählten Fraktionen vertreten sind, hat sich letztendlich einvernehmlich darauf verständigt, ihn nicht zu beachten. Ziel ist es, dem Vertreter der NPD keine mediale Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Weiterhin haben die Fraktionen sich darauf verständigt, im Rat keine Entscheidungen herbeizuführen, bei der die Stimme von Claus Cremer den Ausschlag geben kann. Die Zukunft wird zeigen, ob dies der richtige Umgang ist. Vielleicht muss dieses Verhalten noch einmal überdacht werden. Wichtig war es, ein Einvernehmen aller Fraktionen im Umgang mit dem NPD Ratsmitglied herzustellen.
Unabhängig von dieser Entscheidung sind alle Parteien und Fraktionen dazu aufgefordert einzuschreiten, wenn menschenverachtendes, rassistisches und fremdenfeindliches Handeln in unserer Stadt auftaucht.
Wichtig ist es aber auch, den Neonazis in der alltäglichen politischen Arbeit die Basis zu entziehen. Bildung und gesellschaftliche Teilhabe sind hier die Stichwörter. Wer sich ausgegrenzt fühlt, ist anfälliger für die Parolen der braunen Rattenfänger. Deshalb ist es unsere Aufgabe, z. B. bei den anstehenden Beratungen über das Haushaltssicherungskonzept, Bildungs- Betreuungs- und Hilfsangebote in unserer Stadt zu erhalten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Arbeit des Stadtjugendrings und vieler einzelner Verbände, die mit vielfältigen Informationsveranstaltungen und Aktionen auf die Gefahr des Rechtsextremismus aufmerksam machen.

Aber nicht nur die Politik ist gefordert. Jeder von uns ist aufgerufen, dem alltäglichen Rassismus und der Ausgrenzung in unserer Gesellschaft entgegen zu treten. Denn Rassismus und Ausgrenzung sind kein Randphänomen, für das die NPD einen Alleinvertretungsanspruch hat. Beispiele dafür gibt es genug. Denken wir nur an die unselige Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, mit der es seinerzeit Herrn Koch in Hessen gelungen ist, die Landtagswahl zu seinen Gunsten zu entscheiden. Aussagen verschiedener Politiker unterschiedlichster Parteien möchte ich hier gar nicht zitieren. Manchmal ist allerdings auch die NPD in der Mitte der Gesellschaft zu erkennen. So ist z.B. einer der Wortführer der Initiative gegen den Bau der Straßenbahnlinie 310 in Langendreer ein Mensch, der bei der letzten Kommunalwahl in Wattenscheid als Kandidat der NPD angetreten ist.
Die Wattenscheider allerdings haben die NPD nicht mehr in die Bezirksvertretung gewählt. Dort wurde das fünfjährige Gastspiel von Claus Cremer in der Bezirksvertretung bei der letzten Kommunalwahl von den Wählern beendet. Doch wir können nicht davon ausgehen, dass sich das Problem NPD von alleine erledigt. Wir alle sind aufgerufen den Neofaschisten entgegen zu treten. So wie es hier in Bochum in der Vergangenheit auch schon geschehen ist. So z. B. bei den Aufmärschen der braunen Truppen während des Baus der Synagoge oder dem erfolgreichen Widerstand gegen den Thor Steiner Laden in der Oskar-Hoffmann-Straße. Auch im Oktober letzten Jahres sind viele Bochumer unterwegs gewesen, um gegen den Aufmarsch der NPD zu demonstrieren. Aber auch in unserem Alltag müssen wir aufmerksam sein, um Rassismus und Ausgrenzung zu bekämpfen. Wir müssen zeigen, dass Nazis in Bochum keine Chance haben. Sie gehören in keinen Rat und kein Landesparlament. Sie gehören ganz einfach verboten.


Freitag 06.11.09, 17:00 Uhr

In Bochum fehlt ein Radverkehrskonzept

Klaus Kuliga vom ADFC Bochum hat zwei ausführliche Berichte über den dritten und vierten Teil der Rad-Verkehrsschau in Bochum geschrieben. Der letzte Bericht endet mit den Zeilen: „Ein Abenteuer für sich war die Erkundung des R27 zwischen Eppendorf und Essener Straße. Wohl nur Bochum bringt es fertig, einen überregionalen Radweg auszuschildern, der gar nicht per Rad befahrbar ist und selbst da, wo es möglich wäre, nicht per Rad befahren werden darf, weil er ausschließlich als Gehweg ausgewiesen ist. Und das schon seit mehr als zehn Jahren. Bravo, Bochum! Angeblich soll sich dieser Zustand demnächst ändern, aber der Worte wurden schon viele gewechselt. Genau wie an anderen Tagen hat die Verkehrsschau im Wesentlichen gezeigt, wie sehr die Stadt Bochum in den letzten Jahrzehnten ihre selbstverständlichen – und gesetzlichen! – Pflichten gegenüber den radfahrenden Bürgern dieser Stadt vernachlässigt hat.
Mit den im Rahmen der Verkehrsschau verabredeten Maßnahmen werden die schlimmsten Widersprüche zur Straßenverkehrsordnung abgestellt, mehr nicht. Die eigentliche Aufgabe ist damit erst in den Blick genommen: Bochum muss fahrradfreundlich werden. Mit einem bloßen Aufnahmeantrag an die AGFS ist es nicht getan. Es fehlt ein Radverkehrskonzept. Es fehlt der politische Wille zur Veränderung. Die Politik ist in der Pflicht.“
Die Berichte vom 4. 11.2009 und vom 5.11.2009.


Freitag 06.11.09, 16:37 Uhr
Vortrag im Café Emily unberechenBar:

Varusjahr und deutscher Nationalismus

Alexander Häusler von der Arbeitsstelle Neonazismus der FH Düsseldorf ist am Samstag, den 7. November, um 20.00 Uhr zu Gast im Café Emily unberechenBar im Sozialen Zentrum. Er hält einen Vortrag zum Thema: „Das Varusjahr und der Stand des deutschen Nationalismus – ein Rückblick auf 2009“. In der Einladung heißt es: »Jahrestage sind eine beliebte Gelegenheit für Kollektive, sich ihrer selbst zu versichern. Und insofern war für das Jahr 2009 Fürchterliches zu erwarten; 2.000 Jahre zuvor hatte der römische Hilfstruppenführer Arminius Verrat an seinem Förderer und Vorgesetzten Varus begangen und gemeinsam mit einer fragilen Koalition germanischer Warlords eine römische Streitmacht heimtückisch niedergemetzelt und ausgeraubt. Aus dem antiken Verräter und Räuber machten die deutschen NationalistInnen im 19. Jahrhundert einen Helden und Gründer der deutschen Nation. mehr…


Bericht von Klaus Kuliga 2. Vorsitzender des ADFC Bochum e.V.
Freitag 06.11.09, 16:00 Uhr

Rad-Verkehrsschau letzter Teil : Alleestraße/Essener Str. – Kohlenstraße – Höntroper Str. – R27

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute, Donnerstag 5.11.2009, fand der vierte und letzte Teil der diesjährigen Rad-Verkehrsschau statt. Auch der vierte Tag wurde – es war schon Tradition – per Rad in Angriff genommen. Die Temperaturen waren nochmals gesunken und der Regen kam tatsächlich. Deshalb war dieser Tag früher zu Ende.
Allen Beteiligten aus der Verwaltung der Stadt Bochum gebührt Respekt und großer Dank für ihr weit überdurchschnittliches Engagement in Sachen Radverkehr. So eine Verkehrsschau hat es nicht nur in Bochum, sondern wohl in den meisten Städten überhaupt noch nicht gegeben. Hier ist Bochum Spitze!
An der Alleestraße wurde deutlich, dass der Abschnitt vom ehemaligen Bochumer Verein bis zur Groß-Kreuzung Wattenscheider Straße / Kohlenstraße dringend umgebaut gehört. Kurzfristig gibt es keine Lösung. Die Alleestraße hat in diesem wichtigen Abschnitt zwar eine riesige Breite von mehr als zwanzig Metern, aber überhaupt keine Radverkehrsanlagen. Die Alleestraße ist die unverzichtbare Verbindung vom Stadtzentrum über den Westpark in Richtung Wattenscheid. Diese alternativlose Straße muss auf ganzer Länge bis zum Donezk-Ring Radfahrstreifen bekommen und das nicht erst in zwanzig Jahren. Der Kreuzungsbereich mit der Wattenscheider und der Kohlenstraße muss so gestaltet werden, dass auch Radfahrer problemlos in alle Richtungen abbiegen können. Nicht trotz, sondern gerade deswegen, weil hier ein außerordentlich hoher Anteil von Schwerlastverkehr auf der Straße ist und zusätzlich noch die Straßenbahn.
Die Kohlenstraße ist ein typisches Beispiel für die totale Vernachlässigung des Radverkehrs in der Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte. So baut man keine Radwege! Nur der relativ neue Kreisverkehr zur Anbindung an den Donezk-Ring ist eine löbliche Ausnahme.
Auf der Essener Straße muss man mit den vorhandenen Radwegen leben. Hier konnten nur Details verbessert werden, wie die Beschilderung der Zu-und Ausfahrten am ThyssenKrupp Stahlwerk oder – wie so oft – die Versetzung von Schilderpfosten, die genau in der Fahrlinie der Radfahrer stehen.
In Wattenscheid konnten wir nur die Höntroper Straße in Augenschein nehmen. Diese Straße hat teilweise Radfahrstreifen bekommen, die aber wegen zu geringer Breite und fehlendem Sicherheitsraum zu parkenden Fahrzeugen nicht der StVO entsprechen. Kurzfristig ist keine Abhilfe möglich. Auch die Radwege sind weitgehend nicht in Ordnung. Als Sofortmaßnahme blieb, wie an so vielen anderen Stellen auch, lediglich die weitgehende Aufhebung der Benutzungspflicht. Zwischen der Waldorfschule und Eppendorf entfällt auf dem bis jetzt in beiden Richtungen benutzungspflichtigen Radweg auf der Nordseite die Benutzungspflicht in beiden Richtungen. Übrig bleibt ein nicht benutzungspflichtiger „anderer“ Radweg, der auch in Gegenrichtung benutzt werden darf. Mangelnde Breiten von Gehweg und Radweg und mangelhafte Sichtbeziehungen an Einmündungen lassen mehr nicht zu. Wer einen nicht benutzungspflichtigen Radweg benutzt, muss mit erheblichen Einschränkungen rechnen, die nur eine niedrige Fahrgeschwindigkeit erlauben und an Kreuzungen und Einmündungen muss er gegebenenfalls bereit sein, sein Fahrrad zu schieben. Die Messlatte der StVO für Radwege liegt erheblich höher.
Ein Abenteuer für sich war die Erkundung des R27 zwischen Eppendorf und Essener Straße. Wohl nur Bochum bringt es fertig, einen überregionalen Radweg auszuschildern, der gar nicht per Rad befahrbar ist und selbst da, wo es möglich wäre, nicht per Rad befahren werden darf, weil er ausschließlich als Gehweg ausgewiesen ist. Und das schon seit mehr als zehn Jahren. Bravo, Bochum! Angeblich soll sich dieser Zustand demnächst ändern, aber der Worte wurden schon viele gewechselt.
Genau wie an anderen Tagen hat die Verkehrschau im Wesentlichen gezeigt, wie sehr die Stadt Bochum in den letzten Jahrzehnten ihre selbstverständlichen – und gesetzlichen! – Pflichten gegenüber den radfahrenden Bürgern dieser Stadt vernachlässigt hat.
Mit den im Rahmen der Verkehrsschau verabredeten Maßnahmen werden die schlimmsten Widersprüche zur Straßenverkehrsordnung abgestellt, mehr nicht. Die eigentliche Aufgabe ist damit erst in den Blick genommen: Bochum muss fahrradfreundlich werden. Mit einem bloßen Aufnahmeantrag an die AGFS ist es nicht getan. Es fehlt ein Radverkehrskonzept. Es fehlt der politische Wille zur Veränderung. Die Politik ist in der Pflicht.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Kuliga
2. Vorsitzender ADFC Bochum e.V.


Bericht von Klaus Kuliga 2. Vorsitzender des ADFC Bochum e.V.
Freitag 06.11.09, 16:00 Uhr

Rad-Verkehrsschau Teil 3: Castroper Straße, Gersteinring bis Waldring, Wasserstraße, Kemnader Straße, Markstraße

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute, Mittwoch 4.11.2009, hat der dritte Teil der diesjährigen Verkehrsschau stattgefunden. Auch der dritte Tag wurde – ohne weitere Diskussion – per Rad in Angriff genommen, obwohl die Temperaturen deutlich gesunken waren und auch noch Regen drohte.
Schon am Anfang zeigten sich deutlich die Grenzen des Machbaren: Die Kreuzung Große Beckstraße – Nordring – Castroper Straße kann man nicht per Verkehrsschau fahrradfreundlich gestalten. Für eine direkte Radverkehrsverbindung zwischen Gr. Beckstraße und Castroper Straße gibt es nur ganz wenig Spielraum und ohne Umbauten ist gar nichts zu machen. Immerhin wurde der ernsthafte Versuch verabredet, die Grenzen des Möglichen in einer neuen Planung neu auszuloten. mehr…


Donnerstag 05.11.09, 19:00 Uhr

Nazis die rote Karte zeigen!

Das Bochumer „Bündnis gegen Rechts“ beginnt am morgigen Freitag, dem 6.11. um 13.00 mit einer Kundgebung am City-Point/gegenüber Rathausplatz. In einer Pressemiteilung heißt es: »Ziel dieser Kundgebung ist der Protest gegen den Einzug des NPD-Vertreters Claus Cremer in den Rat der Stadt Bochum. In der Bezirksvertretung Wattenscheid abgewählt, ist es ein umso größeres Ärgernis, dass die NPD nun im Rat der Stadt Bochum vertreten ist. C. Cremer ist rechtskräftig verurteilt und als übler Hetzer und Antisemit bekannt. Auf unserer Kundgebung werden sprechen : Ralf Feldmann (Richter am Familiengericht) zum juristischen Tatbestand der Volksverhetzung; Manfred Preuß, stellvertr. Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat; Uwe Vorberg, Fraktionsvorsitzender Der Linken im Rat. Thema ihrer Beiträge wird sein, wie parlamentarisch und außerparlamentarisch gegen die Ideologie der Neonazis Politik gemacht werden muss.« Für 14.00 Uhr ruft aus dem gleichen Anlass die Antifa Jugend Bochum am Hauptbahnhof zu einer Demonstration auf. mehr…


Donnerstag 05.11.09, 16:51 Uhr
Fachtagung “Anonyme Alkoholiker und Fachleute”

Wege aus der Sucht

Die Fachtagung „Anonyme Alkoholiker und Fachleute – Wege aus der Sucht“ findet am Donnerstag, den 5. November 2009 von 18:00 – 20.00 Uhr in Bochum statt. Es sind Themenschwerpunkte zu den Bereichen Ärzte und Kliniken, Schule, Arbeitswelt, Kirche sowie Sozialarbeit geplant. Interessierte Fachleute sind herzlich willkommen. „Wir können niemanden trocken legen. Das kann der oder die Betroffene nur selbst tun. Aber nach der Einsicht, ein Problem mit dem Alkohol zu haben, kann er auf die Hilfe von Fachleuten und uns Anonymen Alkoholikern rechnen“, so Bernd, ein trockener Alkoholiker und Mitinitiator der Fachtagung „Wege aus der Sucht“ in Bochum. „Daher sind wir als eine der vielen Selbsthilfegruppen in Bochum froh, dass wir für unsere Tagung so viel Unterstützung erfahren. In erster Linie ist hier Frau Köllner von der Selbsthilfe-Kontaktstelle zu nennen, die uns in allen Belangen kräftig geholfen hat, diese Tagung auf die Beine zu stellen.“
Dorothee Köllner, Leiterin der Bochumer Kontaktstelle des Paritätischen, begrüßt dieses Angebot zum Austausch untereinander: „Ich freue mich, dass das Haus der Begegnung den Anonymen Alkoholikern die entsprechenden Räumlichkeiten in der Alsenstr. 19a zur Verfügung stellen konnte. Eine enge Zusammenarbeit zwischen professioneller Hilfe und Selbsthilfeangeboten als funktionierendes Netzwerk kann eine langfristige Perspektive für Suchtabhängige darstellen. An manchen Punkten kommen da Fachleute einfach nicht mehr weiter. Mit den themenspezifischen Workshops bieten die Anonymen Alkoholiker eine interessante und vielseitige Veranstaltung an.“Die Tagung findet statt im Rahmen einer bundesweiten Aktionswoche der Anonymen Alkoholiker. In der Zeit vom 02.11 bis 08.11. sind daher alle Treffen der Anonymen Alkoholiker in Bochum und Wattenscheid für Interessierte offen, um sich vor Ort über die Arbeit dieser Gruppen zu informieren.
Anmeldung und weitere Informationen unter Tel: 0177-9273898. oder bei der Selbsthilfe-Kontaktstelle.


Donnerstag 05.11.09, 15:00 Uhr

GM – Bruchpiloten von Gestern

„Die Bruchpiloten von Gestern anschicken sich an, mit Opel in die Zukunft zu gehen. GM ist kein geeigneter Kandidat für eine Perspektive. Eher geht es dem amerikanischen Konzern um einen geordneten Konkurs in Deutschland, um die Beschäftigten um ihre Altersvorsorge zu bringen und Kosten für Entlassungen und Abfindungen zu sparen“, meint DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund zur Entscheidung Opel nicht zu verkaufen. Aktuell gehe es natürlich um Opel und die Gefahren für die Arbeitsplätze hier in Bochum. Es gehe aber auch um die vielen Unternehmen, die als Automobilzulieferer in der Region ansässig sind. Hier seien durchgängig alle Städte, Kreise und Gemeinden um Bochum bis ins Sauerland betroffen. Zehntausende Arbeitsplätze seien bedroht. mehr…


Donnerstag 05.11.09, 12:40 Uhr

Fachtagung „Anonyme Alkoholiker und Fachleute“

Die Fachtagung „Anonyme Alkoholiker und Fachleute – Wege aus der Sucht“ findet am Donnerstag, den 5. November 2009 von 18:00 – 20.00 Uhr in Bochum statt. Es sind Themenschwerpunkte zu den Bereichen Ärzte und Kliniken, Schule, Arbeitswelt, Kirche sowie Sozialarbeit geplant. Interessierte Fachleute sind herzlich willkommen. mehr…