Freitag 09.10.09, 12:00 Uhr

Hotline für LeiharbeiterInnen


Etwa 3.000 ZeitarbeitnehmerInnen gibt es in Bochum, 650.000 sind es bundesweit. Grund für den DGB gemeinsam mit der Technologieberatungsstelle des DGB (TBS) ein neues Hilfsangebot zu starten. „Viele in der Leiharbeit Beschäftigte werden ausgebeutet, trauen sich aber nicht, ihr Recht einzufordern aus Angst, ihren Job zu verlieren,“ so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. „Und diese Angst ist berechtigt. Wer aufmuckt, fliegt raus. Die Fluktuation ist groß. Auf sogenannten Zeitarbeitsmessen macht die Arbeitsagentur kostenlos Werbung für diese Branche. Dabei gibt es viele Unternehmen mit Dumpinglöhnen und sittenwidrigen Arbeitsbedingungen. Insbesondere Arbeitslose unter 25 Jahren werden durch die Arbeitsagenturen in Leiharbeit gedrängt. Heuern und feuern ist in dieser Branche auf der Tagesordnung und so sind die Jungen, gerade Ausgebildeten, schnell von den Firmen wieder entlassen.“

Seit November beraten drei Experten ZeitarbeiterInnen am Telefon. Sie klären sie auf über ihre Rechte, darüber, was ihr Arbeitgeber darf und was nicht.

„Kann ich es mir leisten, krank zu sein?“ sei eine häufig gestellte Frage. Auch der Kündigungsschutz oder gesundheitsschädigende Arbeiten sind oft Thema. Einige Leiharbeitsfirmen stellten im Bewerbungsbogen Fragen wie „Sind Sie Mitglied einer Gewerkschaft?“, „Welche Krankheiten hatten Sie in den letzten zwölf Monaten?“, „Sind Sie schwanger?“. Das sei dem Arbeitgeber nicht gestattet.
„Wir möchten den Menschen Mut machen, uns anzurufen“, sagt Hermund.
Wegen der großen Nachfrage ist die Hotline ab sofort erreichbar von Montag bis Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr, mittwochs zusätzlich wie bisher auch bis 20:00 Uhr unter der Rufnummer 01803 – 100 218. Ein Anruf kostet 9 Cent aus dem deutschen Festnetz. Der Anrufer kann anonym bleiben.
Es gibt auch die Möglichkeit, eine kostenlose Anfrage über die Internetseite www.zeitarbeit.nrw.de
stellen.“