Montag 31.08.09, 16:30 Uhr

Spaziergang erinnert an W. Hünnebeck


Der Verein Rosa Strippe veranstaltet am kommenden Samstag, 5. September, ab 14 Uhr einen historischen Stadtspaziergang mit dem Titel „Bochum auf anderen Wegen“ durch Bochum. Thema der etwas zweistündigen Führung sind wichtige Bochumer Lebensstationen des Rechtsanwaltes und Notars Dr. Wilhelm Hünnebeck. Er wurde als sogenannter „Halbjude“ diskriminiert und als homosexueller Mann von den Nationalsozialisten verfolgt. Der Rundgang führt vom Geburtshaus Hünnebecks in der Huestraße über den Ort seiner ehemaligen Anwaltspraxis (Humboldtstraße), zu dem ihm gewidmetem Stolperstein bis zu dessen Wohnort am Bochumer Stadtpark und dem dortigen Bismarckturm.
Hünnebeck, geboren 1897, hatte bis 1942 seinen Lebensmittelpunkt in Bochum und starb am Sonntag, dem 4. September 1976, in Hamburg. Bilder von Wilhelm Hünnebeck und zeitgenössische Stadtaufnahmen werden weitere Teile des Stadtspaziergangs sein, den Jürgen Wenke, Leiter der Rosa Strippe, leitet. Teilnehmer und Teilnehmerinnen erfahren viele unbekannte und bedrückende, aber zugleich spannende Hintergründe aus dem Leben eines Homosexuellen im Dritten Reich. Interessierte erfahren aber auch Wissenswertes über die zeithistorischen Umstände dieses Bochumer Bürgers, der die Nazizeit überlebte und in der Bundesrepublik wegen der weiter bestehenden, rechtlichen Diskriminierung nach 1945 noch verfolgt wurde.
Die Teilnahme kostet 4 Euro. Treffpunkt am 5.9. ohne vorherige Anmeldung ist um 14 Uhr vor der Beratungsstelle der Rosa Strippe, Kortumstraße 143, Bochum-Zentrum.