Freitag 28.08.09, 16:30 Uhr

Grüne Antwort an die Freie Szene


Auf die Erklärung der Freien Szene „Zukunft für Kultur! Kultur für Zukunft“ antworten Fraktionsvorsitzender Wolfgang Cordes und die kulturpolitische Sprecherin Monika Engel: „Wir Grüne wollen selbstverständlich, dass die Kultur in Bochum eine Zukunft hat, weil wir wissen, dass eine zukunftsfähige Stadt ohne Kultur nicht vorstellbar ist. Ebenso klar ist aber, dass auch die Kultur ihren Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten muss.

Wir können gut verstehen, dass die von harten Sparzwängen gekennzeichnete Haushaltssituation in der Freien Szene zu großer Besorgnis geführt hat. Denn hier wird jetzt schon teilweise mit äußerst knappen Budgets gearbeitet.
In unserem Wahlprogramm haben wir geschrieben: ‘Schwerpunkt grüner Kulturpolitik wird nach wie vor die kulturelle Grundversorgung der Bevölkerung und die Förderung der Vielfalt in der Breite sein.‘ Wir haben in der Vergangenheit erreicht, dass der Anteil der Freien Kultur am Kulturetat verdoppelt wurde. Die prekäre Haushaltssituation ändert nichts an unserer Überzeugung, dass die Freie Szene in ihrer ganzen Vielfalt ein unverzichtbarer Bestandteil der Bochumer Kultur ist.
Nun zu den konkreten Forderungen:
Neben der Vielfalt in der Breite braucht die Kultur auch Leuchttürme. An Leuchttürmen kann man nicht beliebig herumkratzen, denn dann sind sie bald keine Leuchttürme mehr. Dennoch meinen wir, dass auch die großen Kulturinstitute ihren Beitrag zum Erreichen der Sparziele leisten müssen. Sie dürfen nicht von vornherein vor die Klammer gezogen werden.
Bei den notwendigen Einsparungen lehnen wir genauso wie im Sozialbereich auch bei der Kultur die Rasenmähermethode ab. Denn wir wissen, dass vergleichsweise geringe Kürzungen bei vielen kleinen Gruppen sofort existenzbedrohend wirken oder das Aus bedeuten. Auch wir wollen alle Kultureinrichtungen erhalten. Wir halten es aber für legitim, darüber nachzudenken, ob die Schließung eines Instituts nicht sinnvoll sein kann, wenn dadurch das Überleben aller anderen auf Dauer zufriedenstellend gesichert werden kann.
Alle notwendigen Kürzungen dürfen nicht von oben dekretiert werden, sondern müssen das Ergebnis eines Dialogs sein. Wir unterstützen deshalb ausdrücklich einen Runden Tisch rechtzeitig vor Verabschiedung des Haushaltssicherungskonzepts. Auch die grüne Ratsfraktion ist selbstverständlich zu Gesprächen mit VertreterInnen der Freien Szene bereit.