Dienstag 09.06.09, 09:00 Uhr
Agendabeirat zur Nachhaltigkeit des Bochumer Nahverkehrs:

„Starker Nachholbedarf“


Im Agenda-Newsletter des Bochumer Mietervereins wird in einer Stellungnahme des Arbeitskreises Verkehr zum Nahverkehrsplan (NVP) der Stadt Bochum berichtet, „dass Bochum starken Nachholbedarf hat, was die Entwicklung eines umweltverträglichen und nachhaltigen Verkehrssystems anbelangt.“ Weiter heißt es: „Der Anteil des Fuß-, Fahrrad-, Bus- und Bahnverkehrs soll von 42 Prozent (2001) auf 47 Prozent wachsen (2010), in vergleichbare Großstädte werde dagegen 66 Prozent angestrebt. Deshalb genüge im NVP nicht die Begründung, warum die Zielwerte nicht erreicht werden können, sondern es sollte dargelegt werden, wie durch einen erweiterten Maßnahmenkatalog die Situation verbessert werden kann: durch eine stärkere Angebotsverbesserung des ÖPNV, durch eine hohe Verfügbarkeit (kurze Takte), durch die Erreichbarkeit großer Gewerbegebiete, durch die Verbesserung der stadtübergreifenden Verkehrsströme im Ballungsraum Ruhr, und durch den Zusammenschluss alle Verkehrsunternehmen in der Metropole Ruhr sowie durch ein verbessertes Mobilitätsmanagement (seit 2006 ohne konkreten Erfolge in Bochum).

Der Arbeitskreis vermisst ehrgeizige Ziele zur Steigerung des Anteils des ÖPNV am Modal Split, um eine generelle Zunahme der Nutzung des ÖPNV zu erzielen, sowie entsprechende Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen. Deshalb regt der Arbeitskreis Verkehr unter Bezugnahme auf die Indikatoren der Bochum-Agenda 21 an, zwei Drittel Anteil von Fuß / Fahrrad / ÖPNV gegenüber einem Drittel MIV (Motorisierter Individualverkehr) auch für Bochum anzustreben.
Eigene Erhebungen, um die tatsächliche Nutzung des ÖPNV zu ermitteln, seien offensichtlich nicht durchgeführt worden. Fahrgastzahlen allein seien nicht aussagekräftig. Schließlich fehle eine Bilanz, was seit dem letzten Nahverkehrsplan erreicht ist, sowie was nicht erreicht wurde.
Der Beirat der Bochum-Agenda 21 hat am 13. Mai 2009 die Fortschreibung des Nahverkehrsplans nicht nur einstimmig beschlossen, sondern ihn auch um die kompletten Anregungen des Arbeitskreises Verkehr ergänzt.“
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