Mittwoch 06.05.09, 07:00 Uhr
Autorenlesung von Mohammed Hanif

Eine Kiste explodierender Mangos


Am Freitag, dem 8.5., um 19.30 Uhr liest der pakistanische Autor Mohammed Hanif aus seinem Ende März 2009 in Deutsch erschienenem Roman „Eine Kiste explodierender Mangos“ im Bahnhof Langendreer. In der Ankündigung heißt es: „Am 17. August 1988 explodiert wenige Minuten nach dem Start in Richtung Islamabad das Flugzeug des pakistanischen Präsidenten Zia ul-Haq. An Bord befinden sich neben dem Militärdiktator und treuesten Verbündeten der USA im Afghanistankrieg auch einige seiner ranghöchsten Generäle und der US-Botschafter Arnold Raphel. Bis heute ist es eine der großen offenen Fragen in der gewaltreichen Geschichte Pakistans, ob es sich bei dem mysteriösen Absturz um einen Unfall oder um ein Attentat handelte. Mohammed Hanif greift dieses Ereignis auf und entwickelt daraus einen Roman mit anarchischer Komik und schwarzem Humor. Hatte der CIA seine Finger im Spiel? Waren es pakistanische Generäle, unglücklich über ihre bevorstehende Pensionierung? Geschah es wegen des Fluchs einer blinden Frau? Oder durch ein Geschenk der All Pakistan Mango Farmers Cooperative?“
Auch könnte der Erzähler, der Luftwaffenkadett Ali Shigri, verantwortlich sein, der seine eigenen Pläne verfolgt. Ebenso sein Freund Obaid, der jede Frage des Lebens mit einem Spritzer Eau de Toilette und einem Rilke-Zitat beantwortet und plötzlich verschwindet. Oder ist es am Ende doch Leutnant Bannon, der aus seinem Vietnamtrauma in Marihuanaträume fällt?
»Eine Kiste explodierender Mangos« ist eine vielschichtige und brillant erzählte Satire über Männer, Macht und Militär, die vor dem historischen Hintergrund auch die Verstrickungen der gegenwärtigen globalen Politik aufdeckt. Keine anstrengende Geschichtslektion, „vielmehr sucht sein Roman die von Machtgier gesättigte, vom Gift der Intrigen zersetzte Atmosphäre im Dunstkreis der militärischen Elite einzufangen …“, so die NZZ.
„Eine sehr komische, sehr intelligente Verschwörungstheorie-Satire“ findet Thomas Wörtche in kaliber 38 und John le Carré meint: „Geistreich, elegant und herrlich anarchisch“.
Gleich nach Erscheinen hat Mohammed Hanif, früher selbst Offizier der pakistanischen Luftwaffe, hohe internationale Literaturpreise für seinen ersten Roman erhalten:
Gewinner des Commonwealth Writers‘ Prize 2009 – Best First Book: Europe and South Asia
Nominiert für den Man Booker Prize 2008
Shortlisted für den Guardian First Book Award 2008