Freitag 01.05.09, 19:00 Uhr
Klare Forderungen auf der 1. Mai-Kundgebung des DGB:

„Her mit dem Sozialticket!“


ob-miene.jpgBei der heutigen DGB-Kundgebung in Bochum stand die gewerkschaftliche Solidarität mit den Beschäftigten bei Opel und ThyssenKrupp und die Mobilisierung für die DGB-Demo am 16. Mai deutlich im Mittelpunkt der Veranstaltung. Hauptrednerin auf der Kundgebung vor dem Bochumer Rathaus war Yvonne Sachtje, Geschäftsführerin der Gewerkschaft Nahrung- Genuss- Gaststätten in der Region Ruhr. Sie forderte: „Wir brauchen eine grundsätzliche Wende zu einer anderen sozialen Politik, einer anderen Gesellschaft, einem anderen Staat. Wir wollen eine Politik, die endlich dafür sorgt, dass die aus den Fugen geratenen Märkte wirksam kontrolliert werden. Eine Politik, die sich nicht davor scheut, dem Machtkartell aus Kapitalbesitzern, Kapitalanbetern und kapitalen Bankrotteuren Paroli zu bieten und die endlich dafür sorgt, dass die Demokratie den Markt und nicht der Markt – oder genauer gesagt die großen Unternehmen – über den Staat bestimmen.“ sozialticket-bahn.jpgViele Passagen ihrer Rede waren für die SPD, die immerhin seit 10 Jahren regiert und den Sozialminister stellt, sicherlich eine Härte. Sie machte deutlich, dass die Gewerkschaften sich nicht mit Hartz IV oder Rente mit 67 abgefunden haben. Der neben ihr auf der Bühne stehenden Oberbürgermeisterin (auf dem Foto eingerahmt von Monika Ludwig und Ulrike Kleinebrahm) verging das Lächeln, als Yvonne Sachtje, die in Bochum wohnt, forderte: „Und hier in Bochum? Fordern wir den Rat der Stadt auf: Schluss mit prüfen, debattieren und verzögern. Her mit dem Sozialticket!“ Dabei hatte sich die SPD viel Mühe gegeben, mit ihren Wahlkampfplakaten und einer Reihe von SPD-Ständen den Rathaus-Vorplatz zu dominieren. Die Sozialen Bewegungen waren diesmal deutlich an den Rand gedrängt. Ihre Themen waren aber auf dem Platz präsent. Die Gesichter der Oberbürgermeisterin und anderer SozialdemokratInnen beschreibt Tom Jost in der WAZ treffend mit der Überschrift: „Frostmiene in der Maisonne„.