Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club in Bochum schreibt auf seiner Webseite: »Im März 2008 haben wir der Oberbürgermeisterin, dem Rat und den Bezirksvertretungen das „Schwarzbuch Radverkehr 2008“ vorgelegt. Das Schwarzbuch dokumentiert in 13 detaillierten Fallbeispielen die systematische Missachtung der Radfahrer in Bochum. Im Juni 2008 hat der Stadtbaurat ein Antwortschreiben zum Schwarzbuch verfasst. Darin erklärt der Stadtbaurat den ADFC zum Problem, nicht aber die Situation der Radfahrer. Vielmehr sei im Wesentlichen alles in Ordnung und Lösungen für den kleinen Rest auf dem Weg. Ein halbes Jahr später müssen wir feststellen: Nichts davon ist wahr.
Beispiel Radstation: Der Stadtbaurat schreibt „Die Zugangsanlage über ein Chipkartensystem ist installiert und … funktionsfähig. … Sie steht … den Chipkarteninhabern rund um die Uhr zur Verfügung.“ Das war im Juni 2008 nicht wahr und ist es bis heute nicht. Der Zugang über das Chipkartensystem ist seit endlosen Jahren versprochen, hat aber nie funktioniert. Weiß der Stadtbaurat nicht, was er sagt oder darf einfach nicht wahr sein, was Politik und Verwaltung der Stadt Bochum nicht in den Kram passt? Die verantwortlichen Politiker hüllen sich in empörtes Schweigen, statt sich den Tatsachen zu stellen. Radfahrer werden in Bochum behandelt wie Dreck auf der Straße – einfach zur Seite gewischt. Daran hat sich auch im Jahr 2008 nichts geändert. Rad gefahren wird trotzdem und das ist gut so. Finanzkrise? Energiekrise? Umweltzerstörung? Bewegungsmangel? „Fahrrad“ ist das Wort des Jahres 2008. Wir können stolz sein, auf jeden Kilometer, den wir in Bochum mit dem Rad zurückgelegt haben. Bochum fährt Rad, Frau Scholz tut es nicht. Das sollte sich ändern.«
Mittwoch 24.12.08, 15:00 Uhr