»Es ist soweit, ab morgen sollen scheinbar die Baumfällarbeiten für die Erweiterung der Psychiatrie an der Klinikstraße beginnen,« schreibt ein überraschter Anwohner. »Die AnwohnerInnen wurden von der Stadt Bochum über die Baumaßnahmen und den Baumkahlschlag nicht informiert.« Bei den Bäumen handelt es sich um bis zu 100-jährige Platanen und eine riesige Blutbuche, die der Garageneinfahrt weichen soll. Die vor wenigen Jahren umgestaltete Liegendanfahrt soll verlegt werden und ein weiteres Gebäude soll errichtet werden. Das neue Gebäude wird fast bis an den Bordstein der Klinik-/Alexandrinenstraße gebaut und damit die letzte Grünfläche an dem Klinikgelände zerstört.
Das Projekt wurde weder im Rat noch in der Bezirksvertretung gründlich behandelt. In einem kritischen Fragenkatalog der Linksfraktion vom 11. August an die Bezirksvertretung Mitte wird gefragt, »ob wegen der Baumaßnahmen unter Umständen Bäume gefällt werden müssen.« »Eine Antwort haben wir bis heute nicht erhalten,« so Jürgen Plagge-Vandelaar von der Linken. Die regierende SPD-Fraktion resümiert in einer Anfrage an den Ausschuss für Kultur und Wissenschaft vom 20. August: »Im Rahmen der Planung scheint der Denkmalwert der Villa/Klinik nicht geprüft worden zu sein. Außerdem scheinen die Belange des Bauens in der Umgebung eines Baudenkmals (Stadtpark Bochum) mit seinen grünen Randbereichen – auch an der Villa – nicht berücksichtigt worden zu sein… Wie stellt sich die Verwaltung zu der Planung? Liegen bereits Genehmigungen vor?« Hat die SPD eine Antwort erhalten? Auf dem Bauplatz liegen schon zahlreich die gefällten Bäume.
Dienstag 23.09.08, 22:00 Uhr
Unzureichend politisch beraten