Donnerstag 12.06.08, 22:00 Uhr
Shoppen ohne Kreditkarte und Bargeld

KostNixLaden im Sozialen Zentrum Bochum


Am Sonntag, den 15. Juni wird im Sozialen Zentrum Bochum die Eröffnung des neuen „KostNixLadens“ gefeiert. Die Initiative „bochUMSONST“ lädt ab 20.00 Uhr dazu ein, in dem Angebot aus Haushaltswaren, Zeitschriften und Anziehsachen zu stöbern und sich die schönsten Dinge mit nach Hause zu nehmen. Bei diesem besonderen Shoppingevent ist der Name Programm, denn im „KostNixLaden“ gibt es alles für lau. Egal ob das alte Kaffeegeschirr der Großmutter oder das Sommerkleidchen im Blumenmuster, wer im Laden fündig wird, kann die neu gewonnenen Schätze ohne Gegenleistung mitnehmen. Die Initiative öffnet ab sofort jeden Sonntag von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr ihre Türen. Das Konzept des „KostNixLadens“ ist eigentlich ganz einfach. Es werden Dinge angeboten, die Menschen im Laden abgeben, weil sie keine Verwendung mehr dafür haben, andererseits jedoch zu schade wären, um sie wegzuwerfen. Der Laden funktioniert so ähnlich wie ein Flohmarkt, nur dass kein Geld eingenommen wird. In Zeiten, in denen die meisten versuchen, ihre überflüssig gewordenen Habseligkeiten bei eBay oder anderen Onlinebörsen zu verkaufen, um für diese noch ein paar Euro herauszuschlagen, klingt das erstmal ungewohnt. Doch gerade dieser Gegensatz macht einen zentralen politischen Aspekt des „KostNixLadens“ aus. „Mit dem Laden wollen wir Menschen, die einfach nicht die Möglichkeit haben, Geld für die Dinge des täglichen Bedarfs zu bezahlen, eine Hilfestellung bieten“, erklärt Florian Grewe von bochUMSONST. „Im KostNixLaden sehen wir jenseits der Sex and the City-Mentalität eine Alternative, in der sich Menschen ebenso schick einkleiden können, jedoch die Wertschätzung von Schuhen nicht von einem 200 Euro-Preisschildchen abhängen muss.“, so Grewe weiter. Bei der Eröffnungsfeier am Sonntag bekommt die Initiative Unterstützung von der etablierten Bochumer Kochgruppe „FoodNotBombs“, die an dem Abend veganes Essen anbietet – natürlich umsonst. Es wird außerdem dazu aufgerufen, dass die Gäste Dinge mitbringen, die sie dem Laden zur Verfügung stellen wollen. Dies sei jedoch keine Bedingung, um die Veranstaltung zu besuchen oder sich im Laden zu bedienen. In Zukunft sollen, neben der stetigen Ausweitung von KostNix-Angeboten, auch noch Diskussionsveranstaltungen stattfinden, die sich kritisch mit Konsumkultur und „Umsonstökonomie“ auseinandersetzen.