Am Samstag, dem 3. Mai um 15.30 Uhr zeigt das Politcafé Azzoncao im Bahnhof Langendreer den Dokumentarfilm „The Fourth World War“ (2003). In der Einladung heißt es: »Eigentlich wurde nach den ersten beiden Weltkriegen aufgehört den darauf folgenden transkontinentalen Kriegen fortlaufende Nummern zu geben. Waren die ersten beiden Weltkriege noch weitgehend „beschränkt“ auf die Hoheitsgebiete der jeweiligen Kriegsparteien, so wurde im Kalten Krieg der Konflikt der zwei Systeme fast gänzlich in die südliche Hemisphäre getragen und dort ausgetragen. Mal abgesehen von den hochgekürten SoldatInnen, die das Leid vielfach in Form von familiärer Gewalt zurück nachhaus, in ihr „Vaterland“ brachten, hatten die großen „Gewinner“ dieser Kriege nun keine nennenswerten Einbußen mehr – kein Bombenhagel über eigenen Städte, keine zivilen Opfer. Der Dritte Weltkrieg war für die „fortschrittlichen“ Staaten tatsächlich ein kalter Krieg.
Der hierauf folgende – laut der Filmmacher immer noch anhaltende „Vierte Weltkrieg“ baut sicherlich auch auf den elendigen Hinterlassenschaften des Kalten Krieges auf: no justice, no peace. Der gewonnene Einfluss in den sog. Entwicklungs- und Schwellenländern – letztlich manifestiert in Rohstoffquellen, Produktionsstandorten und Absatzmärkten – muss einerseits verteidigt werden, andererseits müssen neue Möglichkeiten der Kapitalakkumulation erschlossen werden.
Der Krieg, so im Film dargestellt, wird zunehmend aggressiv gegen jedwedes Individuum geführt und kennt keine geographischen oder physischen Grenzen mehr.
Gerade der Titel des Films ist es, der die zentrale Fragen aufwirft: was ist Krieg heute? Wer führt Krieg gegen wen? Ist es vorstellbar, neben den tatsächlichen gewalttätigen und tödlichen Konflikten in aller Welt, auch soziale Konflikte – hervorgerufen durch politische und wirtschaftliche Entscheidungen – auch als Kriegsschauplatz anzusehen?
Über mehrere Jahre hinweg sind die Leute von „Big Noise“ über die Kriegsschauplätze der Kontinente gereist um die Stimmen derjenigen einzufangen, die sie nicht abgeben wollen und dem Terror des Sachzwangs trotzen. „Fourth World War“ ist außerdem ein Mosaik aus Bildern sowohl real als auch symbolisch ausgetragener sozialer Kämpfe um Gerechtigkeit.«
Montag 28.04.08, 08:00 Uhr