Samstag 01.03.08, 14:00 Uhr

Die Union in Bochum, ihr junger rechter Rand und noch Platz in der Mitte


Die aus Reihen der CDU hervorgegangene Webseite „bochum-konservativ.com“ ist seit gestern nicht mehr online. Sie war die Nachfolgeseite von „bochum-gegen-links.de“ (siehe Meldung „Rechte Ultras setzen sich in der CDU durch„), die so rechtsextrem war, dass sich CDU, Junge Union und CDU-Stadtrat Dirk Schmidt als Besitzer der Seite davon distanzierten. Hendrik Schäfer, Schatzmeister der Jungen Union Bochum, hatte die Seite nach einer kurzen Schamfrist mit dem gleichen Layout und dem neuen Namen weiter betrieben. Die CDU-Geschäftsstelle war allerdings nicht mehr als Adresse im Impressum angegeben. Die Seite brachte anfangs reaktionäre Beiträge, wie sie in der Union durchaus gewöhnlich anzutreffen sind. In den letzten Wochen steigerten sich die Unionisten von „bochum-konservativ.com“ allerdings zu Beiträgen, die mehr und mehr den Charakter von offener Hetze gegen Sinti und Roma, Linke und MigrantInnen annahmen. Vermutlich aus Kirchenkreisen ist die CDU-Führung nun darauf aufmerksam gemacht worden, was Bochumer Unions-Funktionäre im Internet schreiben. Vielleicht ist es keine technische Panne, dass „bochum-konservativ.com“ offline ist. Vielleicht hat diese Intervention Wirkung gezeigt. Vielleicht kündigen CDU und JU auch wieder an, dass dieser Internetauftritt Konsequenzen haben wird. Beim letzten Skandal hat die Union ihren Worten keine Taten folgen lassen.
Die Junge Union, die bisher vor allem durch ihre extreme Rechtslastigkeit aufgefallen ist, profiliert sich jetzt auch noch zusätzlich als sexistisch. Auf ihrer Webseite wirbt sie mit zwei leicht bekleideten Frauen, die – sich im Bett räkelnd – dazu einladen: „In unserer Mitte ist noch Platz!“