Sonntag 10.02.08, 11:00 Uhr

Kritische Stimmen zur Nokia Solidarität


Die Aktionen des Betriebsrates von Nokia und der IG Metall haben eine ungewöhnlich breite Solidarität gefunden. Aber es gibt auch kritische Stimmen: Der Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Randolf Rodenstock, meinte, die Schließung des Nokia-Werks sei angesichts der hohen Lohnkosten in Deutschland eine „sachlich richtige Entscheidung“. In Bochum handle es sich um einfachste angelernte Montagetätigkeiten, und dafür sei Deutschland grundsätzlich leider nicht mehr geeignet. Nokia habe 20 Jahre lang Menschen beschäftigt. Wenn ein solches Unternehmen sage, dass es aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr gehe, dann dürfe man es auch nicht „prügeln“, sagte Rodenstock. Die rote Antifa Bochum sieht das ähnlich und meint, dass ein „Großteil der Kritik in die falsche Richtung“ geht. Sie zitiert Karl Marx: „Im großen und ganzen hängt dies aber auch nicht vom guten oder bösen Willen des einzelnen Kapitalisten ab. Die freie Konkurrenz macht die immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktion dem einzelnen Kapitalisten gegenüber als äußerliches Zwangsgesetz geltend.“ (Karl Marx, Kapital Bd.1, MEW23 S. 286) Die rote Antifa schreibt, dass es notwendig sei, „statt des Verhaltens einer einzelnen Konzernleitung, das große Ganze – also den Kapitalismus – zu kritisieren.“ Die Erklärung der roten Antifa im Wortlaut.