Dienstag 07.08.07, 20:15 Uhr

Soziale Liste lehnt Planung zur Bundesgartenschau 2015 ab!


„Die Soziale Liste Bochum lehnt die neuen Planungen für die Bewerbung zur Bundesgartenschau 2015 in Bochum ab“, dass beschloss die Mitgliederversammlung der Sozialen Liste am vergangenen Montag einstimmig. Weiter heißt es in ihrer Presseerklärung: »Entgegen zu vorherigen Planungen sollen jetzt, anstatt der stillgelegten Deponie Kornharpen und des Brachgeländes der früheren Zeche „Prinz von Preußen“, große Teile von landwirtschaftlichen Kulturland und bereits rekultivierter Bergbauflächen für die BUGA verwendet werden. Für viele BürgerInnen der Stadt, aber vor allem des Bochumer Ostens, ginge ein wichtiges Naherholungsgebiet verloren, da das Gelände der BUGA umzäunt und nur über 6 Eingänge mit hohem Eintrittsgeld zugänglich werden soll.
Die jetzigen Planungen sehen vor, im Bereich südlich des Ruhrparks unter Einschluss der Harpener Teiche bis zum Werner Hellweg das BUGA-Kerngelände zu errichten. Nach der Gartenschau ist hier dauerhaft der „Ostpark-Bochums“ vorgesehen. Ähnliche Pläne gab es für das Gelände bereits in den 80er Jahren, als hier die „Steinhardt-Gruppe“ mit Hilfe der Bochumer Wirtschaftsförderung das „blühende Traumland WaBaLu“ errichten wollte. „Die damals gescheiterte und verhinderte Planung soll nun offensichtlich wieder aufgewärmt werden“, äußert sich Ratsmitglied Günter Gleising.
Die Soziale Liste kritisiert auch den enormen finanziellen Aufwand von 61 Mio. Euro für die Realisierung des BUGA-Parks und 28 Mio. Euro Durchführungskosten. An „dauerhaften jährlichen Unterhaltungskosten“ werden bisher über 400.000 Euro erwartet. Als Eintrittpreise wird z. Z. mit 8,50 Euro gerechnet. Auch Eintrittgelder nach der Gartenschau sind geplant um die Folgekosten zu decken.
Die Soziale Liste Bochum tritt dafür ein, dass das große Mischgelände mit landwirtschaftlicher Nutzung, bereits renaturiertem Zechengelände und Klärteichen nicht der öffentlichen (kostenlosen) Nutzung zur Freizeit und Erholung entzogen wird. „Das Gebiet in Werne, das jahrzehntelang durch den Kohlebergbau gekennzeichnet war, hat jetzt ein Anrecht auf eine Regenationsphase, das ökologisch wertvolle Gebiet sollte zu einem Landschafts- und Naturschutzgebiet erklärt werden.
Die Soziale Liste Bochum will mit betroffenen Bürgern diese Pläne diskutieren, bevor der Rat der Stadt am 23. August über die Bewerbung zur Bundesgartenschau entscheidet. Aus diesem Grund führt sie am Samstag, dem 4. August, an einem Informationsstand von 10.30 bis 12.30 Uhr am Werner Hellweg, vor der Sparkasse um über die Pläne zu informieren, diskutieren und Meinungen einzuholen. Interessierte Bürger können die Planungsunterlagen auch im Büro der Sozialen Liste im Rat, Willy-Brandt-Platz 1-3 (Tel.: 9101047) einsehen.«