Dienstag 17.07.07, 17:00 Uhr

Linksfraktion fordert Konsequenzen aus der Belastungsanalyse in der ARGE


Von ARGE-Geschäftsführung und Personalrat wurde eine Umfrage zu Belastungen der ARGE-MitarbeiterInnen veranlasst. DIE LINKE. im Rat der Stadt Bochum sieht sich „in ihrer Vermutung, dass die ARGE-MitarbeiterInnen vielfach überarbeitet sind, bestätigt.“ Sie stellt deshalb im Sozialausschuss eine Anfrage zu unbesetzten Stellen, Überstundenvolumen und Krankmeldungen.
Dazu erklärt Ernst Lange, Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion und Mitglied des Sozialausschusses: „Die ARGE steht immer wieder in der Kritik: Entscheidungen würden zu Ungunsten der ALG-II-Berechtigten gefällt, Arbeitslose in unsinnige Maßnahmen gesteckt, AntragstellerInnen herablassend behandelt. Aus Sicht der Linksfraktion tragen daran vor allem die unsägliche Hartz-Gesetzgebung und die Vorgaben der Leitungsebene die Schuld. Sicherlich gibt es – wie in jeder Behörde – MitarbeiterInnen bei der ARGE, die sich nicht korrekt verhalten. Das Hauptproblem liegt aber im System. Die MitarbeiterInnen sind einem enormen Druck ausgesetzt.
In der Umfrage unter den Beschäftigten der ARGE Bochum gaben 80 % an, dass die Arbeitsorganisation mangelhaft sei und sie unter Zeitdruck stünden. 69 % sahen sich nicht in der Lage, individuell auf die Arbeitslosen eingehen zu können. Das führt nicht nur zu einer mangelhaften Betreuung durch die ARGE, sondern auch zu gesundheitlichen Problemen der Beschäftigten. Unter regelmäßiger Erschöpfung leiden 87 % der Befragten, 73 % sind häufig nervös, angespannt, gestresst und 48 % leiden unter Schlafstörungen. Das ist für uns nicht hinnehmbar.
Die Gründe hierfür sind sicherlich vielfältig und nicht alle sind auf örtlicher Ebene beeinflussbar wie z.B. die Mängel des EDV-Systems. Wir – DIE LINKE im Rat – fordern aber, dass zumindest alle freien Stellen besetzt und vorhandene Überstunden abgebaut werden. Die Arbeitssituation der ARGE-Beschäftigten muss sich dringend verbessern.“
Die Anfrage im Rat.
Artikel des Personalrats zur Umfrage aus PR-Kontakt Juli 2007