Der DGB schreibt: »Die DGB-Kreisvorsitzende, Monika Ludwig, erklärte anlässlich des Internationalen Frauentages heute in Bochum: „Um das diesjährige Motto aufzugreifen, zwei Schritte sind wir im vergangenen Jahr zwar weitergekommen, denn die Große Koalition hat endlich das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz beschlossen und auch das frisch eingeführte Elterngeld kam unseren langjährigen Forderungen in Teilen entgegen. Aber der Weg zur Gleichstellung der Frauen in Beruf und Familie ist noch lang.“
Zunächst einmal fordern die Frauen im DGB, den gleichen Zugang zu Karriere- und Weiterbildungschancen sowie eine Entgeltgleichheit. Dazu Monika Ludwig: „Es ist kaum zu glauben, aber von Jahr zu Jahr wächst leider der Lohnabstand zwischen Männern und Frauen. Selbst wenn genau hingeschaut wird, dann beträgt der Verdienstunterschied zwischen den Geschlechtern immerhin noch 12 Prozent.“
Das hört sich erst einmal gar nicht so schlecht an, denn normalerweise wird argumentiert, dass Frauen im Durchschnitt etwa ein Drittel weniger als Männer verdienen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) hat hier einmal genauer hingeschaut. So wurden nicht die durchschnittlichen Frauen- und Männerverdienste gegeneinander gestellt, sondern es wurden die Verdienste von Männern und Frauen verglichen, die genau die gleiche Ausbildung, die gleiche Berufserfahrung und Weiterbildung und Stelle haben. Faktoren wie Familienzeiten und Teilzeit wurden in die Studie gar nicht mit einberechnet. „Ergebnis der Studie ist, dass Frauen selbst dann, wenn die „frauentypischen“ Faktoren wie die unterbrochene Erwerbstätigkeit nicht vorliegen, deutlich weniger verdienen als Männer. Und diese 12 Prozent geringere Verdienstmöglichkeiten wirken sich ja auch in der sozialen Sicherung aus, denn Renten- und Arbeitslosenleistungen werden aus dem geringeren Entgelt geleistet, “ berichtet Monika Ludwig.
In diesem Zusammenhang muss auch gesehen werden, so der DGB- Kreis Bochum, dass insgesamt der Anteil erwerbstätiger Frauen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Aber auch hier wirft ein genauerer Blick auf die Zahlen Schatten auf das positive Bild. Monika Ludwig: „Der Anteil erwerbstätiger Frauen ist zwar gestiegen, ihr Anteil am Arbeitsvolumen aber nicht. Das bedeutet schlichtweg: Immer mehr Frauen teilen sich den gleichen Kuchen. Anders formuliert: Die Erhöhung des Anteils erwerbstätiger Frauen beruht auf einer Ausweitung der Teilzeitbeschäftigung. Und somit befinden sich viele Frauen in Deutschland in Beschäftigungsverhältnissen, mit denen kein existenzsicherndes Einkommen erzielt werden kann.“
So ist der Internationale Frauentag eine gute Gelegenheit, das Anliegen öffentlich zu machen. „Doch insgesamt ist es nicht Thema nur für einen Tag,“ erklärt Monika Ludwig, „Sondern wir werden das Motto des Frauentages Tag für Tag aufgreifen: Weitergehen! Zwei Schritte vor. Keinen zurück. Vielleicht gelingt uns so auch bald ein großer Sprung!“«
Dienstag 06.03.07, 14:24 Uhr
Der DGB zum Internationalen Frauentag: