Donnerstag 08.02.07, 12:00 Uhr
Kommentar zum verbliebenem Rest der Montagsdemo:

Immer montags: Bedrohliche Solidarität


Montag für Montag trifft sich ein Dutzend Leute auf dem Husemannplatz und nennt sich Montagsdemo. Mit dem einstigen Protest gegen Hartz IV und einer breiten Mobilisierung hat dies schon lange nichts mehr zu tun. Fast alle Organisationen, die anfangs mit dabei waren, sind inzwischen auf Distanz gegangen. Viele ehemals Aktive ärgern sich, dass diese Protestform nicht ordentlich beendet wurde und nun in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, dass es nur noch einen lächerlich schwachen Protest gegen den dramatischen Sozialabbau gibt.
Richtig übel wird diese montägliche Veranstaltung, wenn sie irgendwen mit ihrer Solidarität bedroht. So geschehen in dieser Woche. Es wurde zur Solidarität mit der Freien Uni und zum Protest gegen die gewaltsame Räumung aufgerufen. Die Freie Uni wurde weder gefragt noch informiert. Den „MontagsdemonstrantInnen“ war nicht einmal bekannt, dass ihre Aktivität parallel zum Plenum der Freien Uni lief. Auf der Webseite der Montagsdemo¹ ist anschließend zu lesen: »Das Schwerpunktthema der heutigen Montagsdemo war die Räumung der freien Universität Bochum (FUB). Bei regnerischem und nasskalten Wetter kamen nur ca. 20 Personen. Leider waren keine StudentInnen dabei. Trotzdem gab es eine interessante Debatte zu der Zwangsräumung. „Obwohl auch ich gegen die Studiengebühren bin, haben sich die BewohnerInnen der FUB nicht korrekt verhalten. Die ganze FUB war ein reines Chaos“.«
Da will niemand der nächste sein, der von einer solchen Solidarität heimgesucht wird.


¹Die Webseite der Montagsdemo ist einige Stunden nach Veröffentlichung dieser Meldung von Netz genommen worden.