Dienstag 19.12.06, 17:02 Uhr

Keine alternative Bleibe für die Freie Uni in Sicht


Die Freie Uni schreibt: »Im Streit um die Zukunft der Freien Universität Bochum (FUB) sind die aktiven Studierenden zu weiteren Gesprächen bereit. Heute morgen hat es mit der Uni-Verwaltung die Begehung eines Raums gegeben, den das Rektorat der Ruhr-Uni den Aktiven im Austausch für das Querforum anbieten will. Derzeit wird der Raum allerdings nahezu ganztägig für „Deutsch als Fremdsprache“-Kurse genutzt. „Die Begehung des Raums hat mehr Fragen gestellt als beantwortet“, sagt Katharina Teiting von der Freien Uni. „Der Begehungstermin war vorher noch nicht einmal mit den derzeitigen NutzerInnen des Raumes abgesprochen, so dass wir mitten in einen laufenden Sprachkurs reingeplatzt sind. Die Freie Uni entschuldigt sich dafür und betont einmal mehr, dass wir uns nicht gegen die Interessen der ausländischen Studierenden ausspielen lassen.“
Kritik üben die Aktiven der Freien Uni vor allem an den Verhandlungsbedingungen, die das Rektorat durchzusetzen sucht: Derzeit steht wieder ein Räumungsultimatum für den heutigen Abend im Raum. Dazu erklärt die Freie Universität Bochum: „Es ist völlig unrealistisch, dass bis heute Abend die vielen Fragezeichen überhaupt geklärt werden können. Zunächst einmal müsste für die AStA-Sprachkurse eine Lösung gefunden werden, der die Studierendenvertretung und die SprachkurslehrerInnen zustimmen. Dann müsste über die Zugangsmöglichkeiten zum Raum, der ja Mitten in einem Uni-Gebäude liegt, gesprochen werden. Vor allem müsste aber über ein Gesamtkonzept für die Freie Uni verhandelt werden, damit die Grundvorraussetzungen geschaffen werden, dass die selbstorganisierten Aktivitäten der FUB fortgesetzt werden können. Bisher nutzt die Freie Universität eine Fläche von über 400 Quadratmetern intensiv und hat ein lebendiges alternatives Veranstaltungszentrum etabliert, das auch außerhalb der täglichen Vorlesungszeiten für studentische Kultur, Vorträge und Gruppentreffen genutzt wird. Das lässt sich natürlich nicht alles in einen einzigen wesentlich kleineren Raum quetschen, der zudem noch weit ab vom Schuss liegt und vielleicht noch nicht einmal zu allen Zeiten zugänglich ist. Hier müssen kreative Lösungen gefunden werden, mit denen alle Seiten leben können. Deswegen schlagen wir dem Rektorat vor, dass wir gemeinsam einen Verhandlungsfahrplan vereinbaren, in dem die ganzen offenen Fragen geklärt werden können. Dafür ist es aber unumgänglich, dass mit den unzumutbaren Verhandlungsbedingungen Schluss ist. Das Querforum West würde ohne die Freie Uni noch bis mindestens März leer stehen. Die Konstruktion, dass die Freie Uni schon heute Abend in den AStA-Sprachkursraum umziehen könnte, ist völlig abwegig – nicht nur, weil dann die Sprachkurse obdachlos wären, und weil das derzeitig im Raum befindliche Mobiliar (fest installierte Sitzreihen etc.) eine Nutzung durch die Freie Uni ausschließt. Alle Seiten sollten sich die unbedingt notwendige Zeit nehmen, die konstruktive Verhandlungen erfordern.“«