Freitag 24.11.06, 13:01 Uhr

Nachhaltigkeit messbar machen??


1992 hat die Internationale Staatengemeinschaft sich zum Leitbild einer „Nachhaltigen Entwicklung“ bekannt und mit der Agenda 21 ein globales Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert initiiert. Dieses will nun in Bochum ein lokaler Agenda-Prozess umsetzen.
Die jetzt vom Stadtrat beschlossenen Indikatoren sollen Zahlen und Entwicklungen liefern zu den verschiedenen Aspekten eines Leitbildes, z. B. den Strom- und Wasserverbrauch pro EinwohnerIn, das Verhältnis von Siedlungs- und Verkehrsfläche, die Entwicklung der Auto- zur ÖPNV-Nutzung oder der Bodenversiegelungsgrad. Aber auch kommunale Schulden, Arbeitslosenquote, Mietpreisniveau, Unternehmensgründungen im Verhältnis zu Insolvenzen, die Anzahl neu geschaffener Arbeitsplätze zu den abgebauten, Versorgungsgrad mit Kindergartenplätzen oder die Höhe der öffentlichen Ausgaben für Bildung und Weiterbildung. Das Indikatoren-Set soll ab sofort in einer Testphase erprobt werden. Die Verwaltung soll dem Rat nach spätestens zwei Jahren einen mit Empfehlungen versehenen Bericht über die Erfahrungen mit dem Indikatoren-Set vorlegen.
Allerdings: Informationen sind noch kein Wissen und Wissen noch kein Handeln. Die Erfahrungen mit dem Agenda-Prozess waren in Bochum bisher nicht berauschend. Ob die Agenda21-Indikatoren mehr als ein Umweltpolitisches Feigenblatt für den Stadtrat sein werden, bleibt abzuwarten. Zur Erinnerung sei verwiesen auf das bo-alternativ-special zum Autofreien Tag.