Die Freie Uni Bochum schreibt: » Zum laufenden Wintersemester wartet die im Mai ausgerufene Freie Universität Bochum (FUB) nun mit einem Alternativen Vorlesungsverzeichnis (AVV) auf: Nachdem bereits im vergangenen Sommersemester durchschnittlich 10 Veranstaltungen pro Woche im Querforum West stattfanden, wo sich die FUB seit dem 22.5. befindet, wird es nun bis zum Jahresende mindestens 30 weitere feste Veranstaltungstermine an der Freien Uni geben. Neben Vorlesungen, Seminarveranstaltungen und selbstorganisierten Lektürekreisen stehen auch Fremdsprachenkonversation sowie Filmabende auf dem Programm.
Ein Kernstück des AVVs besteht in einer Ringvorlesung zum Thema “Ware Bildung”, welche das Problem der Ökonomisierung der Hochschulen in Zeiten von Studiengebühren und zunehmenden marktwirtschaftlichen Drucks kritisch in den Blick nimmt. “Bildung darf nicht an Kapital gebunden werden”, sagt Jan Dreyer (FUB). Dies sei die Mahnung, die von der Freien Uni ausgesendet werde, verbunden mit der Sorge um die fatalen gesellschaftlichen Verschiebungen, die aus der Verwirtschaftlichung hochschulischer Bildung resultieren. Außerdem werden vor allem interdisziplinäre Veranstaltungen im Querforum West, der ehemaligen Mensa auf dem Campus der Ruhr-Uni Bochum, stattfinden. Thematisch stehen hierbei u. a. ethische sowie globalisierungskritische Fragestellungen im Fokus.
“Wir greifen an der Freien Uni Themen auf, die im offiziellen Lehrprogramm der Ruhr-Universität kaum noch vertreten sind und zunehmend verdrängt werden”, so Jan Dreyer weiter. “Seit dem Beschluss einer Einführung allgemeiner Studiengebühren in Bochum setzt die FUB außerdem einen starken Gegenakzent zum Bezahlstudium: Bei uns ist jeder willkommen – soziale Herkunft, numerus clausus und die Dicke des Geldbeutels spielen bei uns keine Rolle.”
Dennoch befürchten die Aktiven an der Freien Universität, dass viele Studierende angesichts der wachsenden Belastung durch Gebühren und verstärkte Verschulung des Studiums künftig kaum noch Zeit haben werden, Veranstaltungen außerhalb des universitären “Pflichtprogramms” zu besuchen. Doch Jan Dreyer ist sich sicher: “Es lohnt sich auf jeden Fall, sich unserer alternatives Veranstaltungsangebot im Querforum anzuschauen!” Besonders spannend werde es am kommenden Donnerstag, den 16.11., wenn Prof. Dr. Albert Kröls von der Hamburger evangelischen Hochschule für soziale Arbeit ab 18 Uhr dort sein Buch “Kritik der Psychologie” präsentiert und zur Diskussion stellt.
Das laufend erweiterte AVV ist derzeit in 1. Auflage im Querforum West (ehemalige Mensa zwischen G- und M-Gebäuden auf dem Campus der Ruhr-Uni) erhältlich und im Netz unter www.freie-uni-bochum.de zu finden. Für das Sommersemester 2007 ist es geplant, das Veranstaltungsprogramm noch weiter auszubauen.«
Donnerstag 09.11.06, 18:00 Uhr
Freie Uni Bochum gibt Alternatives Vorlesungsverzeichnis heraus