Dienstag 10.10.06, 20:00 Uhr

Namen weiterer GESTAPO-Opfer


Der Vorsitzende der VVN Klaus Kunold hat bei der gestrigen Veranstaltung zum Gedenken an Karl Springer auch an die weiteren Mordopfer des Naziterrors in der Gestapozentrale erinnert. Er stellte fest, dass in der Bochumer Bevölkerung die Verbrechen und das Ausmaß des Naziterrors, die hier in den Gebäuden des Bochumer Polizeipräsidiums geschehen sind, weitgehend unbekannt seien. Erst durch Recherchen seien einige der Ereignisse wieder in das öffentliche Blickfeld gerückt worden. In den Archiven der VVN wurden jetzt weitere Dokumente gefunden, die zahlreiche Morde der Gestapo belegen. Klaus Kunold führte hierzu aus:
„Wie Karl Springer wurden hier beispielsweise bei Verhören erschlagen oder zu Tode gefoltert:
Wilhelm Wieschermann aus Niederbonsfeld (heute Hattingen)
verstarb nach schweren Forterungen durch die Gestapo am 17. November 1933 im Bochumer Gerichtsgefängnis
Emil Skeris aus Herne
wurde, wie Karl Springer 1936, verhaftet und von der Bochumer Gestapo hier ermordet.
Karl Kirsch,
Bibelforscher, am 23. Mai 1938 von der Gestapo verhaftet, wurde am 26. Mai 1936 hier Tod aufgefunden.
Im Herbst 1944 starben hier nach Verhören durch die Gestapo
Otto Wachhorst (KPD)
Stefan Spichalski (Parteilos)
Karl Nieswandt (SPD)

Diese drei hatten mit weiteren den Arbeiterwiderstand gegen Hitler im Raum Bochum organisiert.
Kurz vor dem Kriegsende, die Gestapo war ab 1942 in eine Villa an der Bergstraße ausgegliedert, ermorderte die Gestapo in Bochum und Wattenscheid insgesamt 50 Menschen, meist Zwangsarbeiter.Einige Namen davon sind jetzt bekannt geworden. Ostern 1945 erschossen Gestapo-Beamte im Keller des Gebäudes in der Bergstrasse:
Wilhelm Hüser (SPD)
Adorf Straube (KPD, Abg. Im Provinziallandtag)
Eduard Japs,

alle aus Castrop Rauxel.“