30.04.03,16.00 Uhr 
BSZ: Protest gegen Gastprofessur wächst

Vor dem ersten öffentlichen Auftritt des von der Ruhr-Uni eingeladenen ehemaligen türkischen Ministerpräsidenten Mesut Yilmaz formiert sich nicht nur innerhalb Bochums der Widerstand gegen dessen Ernennung. Auch überregional findet der Skandal zunehmend Beachtung; Näheres auf Seite 1 der aktuellen bsz. Außerdem im Heft: Im kongenialen Doppelpack gibt es in Bochumer Theaterhäusern derzeit Komödianten: Die bsz rezensiert Auftritte von Thorsten Krawinkel in Wattenscheid und Helge Schneider im Schauspielhaus. Was Drogenpolitik mit der Bogestra zu tun hat, verrät diese Woche die Kolumne "Kontrollierter Einstieg".


29.04.03,23.00 Uhr 
Am 8. Mai startet um 20.00 Uhr im Kulturcafé der Ruhr-Uni-Bochum zum sechsten Mal ein Abend mit Literatur und Musik unter dem Motto:

GESTRANDET - LITERATUR AUS DEM VERSCHOLLENEN LEBEN
Die Veranstaltungen der Initiative Treibgut sind in den letzten Jahren zum festen Bestandteil der literarischen Kultur Bochums geworden. Genussvolles Scheitern und die Poesie des Alltags präsentiert diesmal der Bochumer Stand Up-Kabarettist und Autor Thorsten Krawinkel, der mit seinem Programm "Bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal wecken" bereits seit längerem im Ruhrgebiet dem Thema "Gott im Alltag" nachgeht. Katinka Buddenkotte aus Düsseldorf überzeugt mit ironischer, humorvoller, postmoderner Prosa und charismatischer Lyrik über die Absurdität des Identitätentheaters unserer Zeit. Neben diesen beiden geladenen DichterInnen gibt es wie immer Überraschendes, Spontanes, Literarisches und Musikalisches aus der Küche der Treibgut-Autoren, Hausrezepte zwischen Kurzgeschichte, Rollenmoderation und Jazzgitarre. Eine Open Stage öffnet ihre Planken für alle, die sich und ihre Texte dem Publikum vorstellen wollen. Eintritt frei.


29.04.03,20.00 Uhr 
Tagesseminar: Öffentlichkeitsmarketing für die Revolution

Die JungdemokratInnen/Junge Linke bieten am kommenden Samstag, dem 3.5., ein Seminar in Bochum an. In der Einladung heißt es: "Ihr macht coole Aktionen und keiner nimmt sie wahr? Und wieso steht die CDU mit einem langweiligen Empfang in der Zeitung und ihr mit einer super Demo nicht? Natürlich hat das etwas mit Macht, Interessen und Besitzverhältnissen zu tun. Mit guter Pressearbeit lässt sich aber auch einiges erreichen. In diesem Seminar wollen wir euch die Grundlagen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vermitteln. Worauf muss ich achten, wenn ich eine Pressemitteilung schreibe, was ist für die RedakteurInnen interessant und wie bekomme ich Kontakt zu den Lokalredaktionen? In dem Seminar werden wir auch einen Praxis-Teil anbieten, bei dem ihr selber Pressemitteilungen verfassen werdet." Das Seminar beginnt um 11.00 Uhr und endet um 18.00 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen und nähere Infos bei LQF@LQF.de


29.04.03,07.00 Uhr 
DGB Bochum: 1. Mai ohne GastrednerIn
Im vergangenen Jahr war Wolfgang Clement noch NRW-Ministerpräsident und Redner auf der Kundgebung zum 1. Mai. Er wurde von einem lauten Pfeifkonzert empfangen und begleitet. Ein breites Bündnis "Tatort NRW" hatte die unsoziale und unökologische Politik von Rot-Grün kritisiert. (Meldung v. 1.5.02) Der Bochumer DGB-Vorsitzende Ludger Hinse beschimpfte anschließend die Clement-GegnerInnen. Mittlerweile hat er die Seiten gewechselt und gehört zu den heftigen KritikerInnen der rot-grünen Sozialabbruch-Politik. In diesem Jahr gibt es keinen Gastredner mehr bei der 1. Mai Kundgebung. DGB-Regionsvorsitzende Ruhr-Mark, Michael Hermund und Ludger Hinse, reden selber. Auf den Internet-Seiten der Bochumer Gewerkschaften ist bisher nichts über den Ablauf der Kundgebung zu lesen. Nur bei der GEW wird ein Infostand angekündigt: "Viele Infos, Wodka mit Feige und Piroggen".

28.04.03,20.00 Uhr 
Dienstag, 29.4., 20 h im Kulturcafé der Ruhr-Uni (Politischer Dienstag an der Ruhr-Uni)
Der Warschauer Ghettoaufstand von 1943. Vortrag und Film.

„Unsere letzten Tage nahen. Aber solange wir noch Kugeln haben, so lange werden wir weiterkämpfen und uns verteidigen.“ (Mordechai Anielewicz – Kommandant des Warschauer Ghettoaufstandes)
"60 Jahre nach dem Beginn des Warschauer Ghettoaufstands vom 19. April 1943 finden auch in Deutschland Gedenkveranstaltungen statt. Wurden jahrzehntelang Juden in der deutschen Nachkriegsgesellschaft nur als anonyme Opfer thematisiert, so wird heute der Widerstand der Jüdischen Kampforganisation ‚ZOB’ im Warschauer Ghetto unter jeglichen anderen Widerstand gegen den Nationalsozialismus subsumiert. Der Warschauer Ghettoaufstand findet sich dabei in der offiziellen deutschen Gedenkkultur neben dem Stauffenberg Attentat wieder. Der Widerstands e.V. des Nachkriegsdeutschland setzt alles daran, den Ghettoaufstand für sich zu vereinnahmen; damit dies gelingt, muss dabei von der besonderen Situation, in der sich Juden befanden, abstrahiert werden. Dass die meisten Kämpfer aus zionistischen Jugendorganisation stammten, ist in Deutschland kaum der Rede wert, denn dies zu thematisieren hieße, sich mit der Motivation der Täter zu befassen, dem zur Vernichtung drängenden Antisemitismus. Nur toten Juden gilt die Empathie der Deutschen, lebenden Juden schlägt hingegen der deutsche Volkszorn immer dann entgegen, wenn sie sich gegen den Antisemitismus wehren. Eine Gedenkkultur, welche nicht die Kontinuität des antisemitischen Ressentiments nach 1945 anspricht, steht dabei letztlich im Dienste des Versuchs der Historisierung von Auschwitz."

27.04.03,20.00 Uhr 
Montag, 5.5., 18.00 Uhr, Bhf. Langendreer, Raum 6:

Ruhrgebiets-AG Soziale Grundrechte
Einladung zur Vorbereitung von zwei zentralen Protest-Demonstrationen nach Berlin
"Die von Schröder angekündigten Einschnitte für Arbeitslose, im Gesundheitswesen und im Arbeitsrecht sind zweifelsohne die brutalsten und folgenreichsten, die je eine deutsche Nachkriegsregierung in Angriff genommen hat es sind Angriffe auf die sozialen Sicherungssysteme, die vor ihm noch kein Bundeskanzler gewagt hat. Die Wut und der Widerstand wachsen überall. Der Protest hat nun selbst die traditionellen Beton-Sozis im Ruhrgebiet erreicht.
Für den 17. Mai hat die Gewerkschaft ver.di zur zentralen Protestdemonstration nach Berlin aufgerufen. Das ist auch der erste gemeinsame Protest-Termin, zu dem alle Sozial- und Anti-Hartz-Initiativen mobilisieren. Die Ruhrgebiets-AG bereitet anschließend für Anfang Juni eine zentrale Regionalkonferenz, möglichst mit Öffentlichkeitsaktion, vor. Dann, am 28.6., soll wieder in Berlin demonstriert werden."
Die vollständige Einladung der Initiative.


25.04.03,16.00 Uhr 
Der "vergessene Krieg". Die aktuelle Lage in der Demokratischen Republik Kongo
Über die Situation im Kongo, ein Land im Zentrum Afrikas, berichteten die Medien 1997 weltweit. Damals wurde der Diktator Mobutu von Rebellen unter der Führung von Kabila und mit Unterstützung von Truppen aus Ruanda und Uganda entmachtet. Was aber geschah nach Mobutu? Wie kam es 1998 zur neuen Rebellion, zum neuen Krieg im Kongo? Und wieso sprechen Menschenrechtsorganisationen von 3,5 Millionen Toten seit seinem Beginn, ohne dass man davon oder etwa von der Haltung der UNO dazu viel erfährt? Am Montag, dem 5.Mai, wird die Karawanegruppe Ruhrgebiet im Bahnhof Langendreer den Fragen nachgehen, was in der Zeit nach Mobutu bis heute geschehen ist, wie die aktuelle politische, wirtschaftliche und soziale Lage im Kongo aussieht, welche Folgen dieser "vergessene" Krieg hat und wer von ihm profitiert, sowie in welcher Situation Flüchtlinge aus dem Kongo in Deutschland sind und was die KongolesInnen zu erwarten haben, die zurück in den Kongo abgeschoben werden. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr im Raum 6. Näheres
26.04.03,18.00 Uhr 
Sonntag, 27.4., 17.00 Uhr, Bahnhof Langendreer, Raum 6:
Reisebericht aus Kurdistan
Um mit ihren kurdischen Freundinnen und Freunden am 21.März Newroz, das kurdische Neujahrs- und Nationalfest, zu feiern, ist eine Frauendelegation nach Kurdistan gereist. Zugleich wollte sie an diesem Tag in Diyarbakir an der traditionellen Newrozdemonstration teilnehmen und gegen die Diskriminierung und Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung durch den türkischen Staat und gegen den drohenden Krieg gegen den Irak demonstrieren. Als weiterer Zweck der Delegationsreise war der Kontakt mit Frauen verschiedener Gruppierungen (DEHAP, IHD, KAMER, TIHV, EGITIM SEN etc.) geplant, um etwas über die Lebensbedingungen von Frauen und die Folgen des 15-jährigen Krieges des türkischen Staats gegen die kurdische Bevölkerung zu erfahren. Von ihren Reiseeindrücken werden am Sonntagnachmittag die Frauen berichten, die aus Bochum mit dabei waren.
26.04.03,18.00 Uhr 
"Wenn die Bundesregierung so weiter macht, werden bald
einige Menschen ohne Zähne durch die Gegend laufen
..."
Der Sozialkahlschlag beschäftigt auch die bsz, die in ihrer
neuen Ausgabe die Pläne der Bundesregierung beleuchtet und dabei nicht vergisst, ihr Augenmerk der Bochumer SPD zuzuwenden. Seite 4 widmet sich dem Urheberrecht in Zeiten elektronischer Tauschbörsen, und die wöchentliche Kolumne erklärt, wieso man orthographische Korrektheit in Zukunft nur noch in Prozent wird angeben können.
26.04.03,08.00 Uhr 
Party mit Fledermäusen
Ab 15.00 Uhr lädt der Arbeitskreis Umweltschutz Bochum e.V. am heutigen Samstag zur Feier seines 20-jährigen Bestehens ein. Zum Unterhaltungsprogramm der Party im Umweltzentrum, Alsenstraße 27, gehören Live-Musik, Lesung und Diavortrag ebenso wie ein Quiz und eine Fledermausfütterung.
26.04.03,02.00 Uhr 
Soziale Gerechtigkeit durch Demokratisierung
Jörg Huffschmid: Risiken von Cross-Border-Leasing hoch
"Das war ein großer Abend für attac und VHS. Professor Huffschmid, renommierter Wirtschaftsexperte aus Bremen, war gestern ganz in seinem Element. Mehr als 50 Teilnehmer der VHS-attac-Globalisierungs-Reihe begeisterte er mit einem hochinformativen Beitrag über die internationalen Finanzmärkte und ihre hausgemachten Krisen. Huffschmid skizzierte die Eckpunkte einer alternativen Wirtschaftspolitik, die eine Demokratisierung der Finanzmärkte und damit global mehr soziale Gerechtigkeit bewirken sollen. Auch Cross-Border-Leasing und bürgerliche Mitbestimmung waren Themen."

Der ganze Rückblick auf die Veranstaltung von attac-Bochum am 24.4.


attac-Hochschulgruppe
Am Mittwoch, 30.4., 16.00 Uhr, findet nun das Offene Treffen für alle Interessierten statt, die sich über die attac-Hochschulgruppe informieren oder in ihr mitarbeiten möchten: Ruhr-Uni, Hörsaalzentrum Ost (HZO), Foyer.


23.04.03,18.00 Uhr 
Materialien zum Vortrag von Anne Rieger: Kosten der Rüstung
Anne Rieger, Referentin auf der Ostermarsch-Veranstaltung im Bahnhof Langendreer zum Thema "Kosten der Rüstung", hat uns die Folien ihres Vortrages zur Verfügung gestellt (als pdf-Datei und als Power-Point-Datei). Wesentliche Inhalte ihres Vortrages sind zu finden in zwei ihrer Beiträge in der hervorragenden Zeitschrift "Ossietzky": "Kriegsgerät statt Schulbücher" und "Klinik schließt aus Geldnot, Rüstung floriert". Anne Rieger weist darauf hin, dass in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Sozialismus ein aktueller Artikel von ihr zu dem Thema erscheinen wird.

23.04.03,08.00 Uhr 
Friedensplenum tagt am heutigen Mittwoch
Es hat einige Irritationen darüber gegeben, ob das Friedensplenum am heutigen Mittwoch tagt. Demnächst sollen die Treffen nur noch vierzehntägig stattfinden. In den nächsten drei Wochen wird aber jeweils mittwochs um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer getagt. Das Friedensplenum hat während des Ostermarsches ein Flugblatt verteilt zum Thema: Für Rüstung und Krieg ist Geld da, für Bildung und Sozialstaat nicht! Das Flugblatt als PDF-Datei.
22.04.03,17.00 Uhr 
Blauer Brief aus Hannover: Ruhr-Uni hat Yilmaz nicht verdient
Die ehemalige stellv. Ministerpräsidentin von Niedersachsen, Heidi Merk, hat sich in einem Brief an den Rektor der Ruhr-Uni gewandt: "[...] mit tiefer Betroffenheit habe ich zur Kenntnis genommen, dass Ihre Universität beabsichtigt, Herrn Mesut Yilmaz eine Gastprofessur anzutragen. Meine Betroffenheit rührt aus sehr profunder Kenntnis seiner Regierungspolitik zwischen 1991 und 1998 bzw. seinen geäußerten Auffassungen im türkischen Parlament. Das Land Niedersachsen hatte sich seit 1990 insbesondere mit den katastrophalen Folgen einer groß angelegten Vertreibungspolitik der Kurden befasst und sich bemüht, Hilfe und Unterstützung den Flüchtlingen, den Vertriebenen und Gefolterten zuteil werden zu lassen. Als damalige Justiz - und Europaministerin habe ich die zerstörten Gebiete mehrfach besucht und mich von dieser völkerrechtswidrigen Politik überzeugen können. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass eine so hoch angesehene Universität, wie die Ihre, es nicht verdient, einen Mann zum Gastprofessor zu machen, der in erheblichem Maß die von mir beschriebene Politik mit den grauenhaften Folgen bestimmt und durchgeführt hat. Es gibt sicherlich genügend Frauen und Männer, die besser für diese vorgesehene Gastprofessur geeignet sind, als der von Ihnen Vorgeschlagene. Ich würde mich freuen, wenn Sie deshalb von der Vergabe der Gastprofessur Abstand nehmen würden." Hintergründe zu Yilmaz. Am 15. Mai will die Uni um 19.00 Uhr im Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstr.17-19, den ersten Versuch starten, Yilmaz öffentlich in Bochum auftreten zu lassen. Näheres. Aktivitäten gegen den geplanten Yilmaz-Auftritt in Bochum werden u.a. vom AStA, der Fachschaft Sozialwissenschaften, der Kurdistan AG und der Medizinischen Flüchtlingshilfe koordiniert.
21.04.03,23.00 Uhr 
Ostermarsch vs braunes Pack
"Der Krieg der so genannten Koalition endet in einer Niederlage. Es ist die Niederlage der Menschlichkeit und des Völkerrechts", sagte heute früh Annemarie Grajetzky bei der Auftaktkundgebung zur letzten Etappe des Ostermarsches von Bochum nach Dortmund. In ihrer Rede machte sie Martin Luther-King zum Kronzeugen für ihre kritischen Bemerkungen gegenüber den USA. Felix Oekentorp unterstrich in seiner anschließenden Rede, dass Nazis auf dem Ostermarsch nichts zu suchen haben: "Es gab und gibt keine - absolut keine! - gemeinsamen Positionen zwischen Friedensbewegung und dem braunen Pack. Gerade der gestrige Termin, der 20.4., der Tag, an dem deren Herr und Meister das Licht erblickte, war und ist ein besonderer Anlass zu erhöhter Sorge für uns." Klaus Kunold erinnerte an den Schwur der Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald: "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus." Das gehöre zusammen. Anschließend zogen die ca. 500 DemonstrantInnen nach Dortmund.

21.04.03,14.00 Uhr 
Donnerstag, 24. April 2003, 19 Uhr, Volkshochschule Bochum
Prof. Dr. Jörg Huffschmid: Ökonomie - Global Players
Im Rahmen der von der VHS und attac Bochum veranstalteten fünfteiligen Reihe zu Globalisierungsthemen geht es an diesem Donnerstag um die sogenannte Tobin-Steuer und die Schließung von Steueroasen. Dies sind zentrale Forderungen der GlobalisierungskritikerInnen von attac für eine sozial gerechte und ökologische Weltwirtschaftsordnung. Huffschmid beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit Finanzmärkten und ihrer Veränderung. Er setzt sich für eine Stabilisierung der Finanzmärkte und die Bekämpfung ihrer Wucherung durch eine starke Verteilungspolitik ein. Huffschmid plädiert für eine "andere" Wirtschaftspolitik, die nicht ausschließlich Preisstabilität und Haushaltskonsolidierung zum Ziel hat.
Die Einladung von attac.
20.04.03,23.00 Uhr 
Kein Nazi-Konzert
Ein Dutzend besonders dummer Nazis aus Essen hatte nicht mitbekommen, dass seit mehreren Monaten ein Nazi-Konzert in Bochum angekündigt war und traf sich nur ein paar hundert Meter vom Bahnhof Dahlhausen zum Saufgelage. Die Kontrolle der Polizei brachte etliches zu Tage, das Strafanzeigen zur Folge hatte. Die Nazis wurden nach Essen geschickt und auch dort von der Polizei in Empfang genommen. Das geplante Nazi-Konzert war längst geplatzt. Städtische Behörden, Polizei und viele engagierte AntifaschistInnen hatten diesmal schon im Vorfeld dafür gesorgt, dass alle möglichen Veranstaltungsorte gewarnt waren. Auch das zuletzt für Sonntag angekündigte Treffen an der Ruhr mussten die Nazis angesichts der Antifa-Demonstration und der Präsens der Polizei abblasen. Aus der Antifa-Demonstration wurde ein nettes Fest. Das Wetter war so gut, dass die Einladung des Regenbogenladens, bei schlechtem Wetter dort zu feiern, nicht angenommen werden musste.


20.04.03,08.00 Uhr 
Demonstration in Bochum-Dahlhausen, S-Bahnhof, 20. 4. 2003, 19.00 Uhr
Neonazi-Treffen verhindern!

Aufruf zur Demonstration: "In den letzten Monaten ist es in Bochum zu verstärkten Aktivitäten von Neonazis gekommen, darunter auch drei sogenannte Aufmärsche. Diesen Aktivitäten stellte sich ein zunehmender antifaschistischer Widerstand entgegen, so dass die Aufmärsche zuletzt nur durch massive Polizeieinsätze gegen den Protest zahlreicher Bochumer/innen durchgesetzt werden konnten. Der Protest konnte aber deutlich machen, dass Nazis in Bochum unerwünscht sind. Für den 20. April 2003 wurde nun durch den Wattenscheider NPD-Kreisvorsitzenden von Herne und Gelsenkirchen, Claus Cremer, auf der von ihm betriebenen Homepage des "freien Widerstands Wattenscheid" ein "Kameradschaftsabend mit Musik" im Ruhrtal angekündigt. Dahinter verbirgt sich eine Saufparty, eventuell mit Live-Auftritten von rechten Musiker/innen, mit offensichtlich neonazistischem politischen Hintergrund: Für die Nazis ist der 20. April der Tag, an dem sie Hitlers Geburtstag feiern. Und es dürfte mittlerweile bekannt sein, dass viele rassistische Übergriffe von solchen angetrunkenen und mit Ausländerhass aufgeheizten Nazihaufen ausgegangen sind. Insofern ist so eine "Fete" auch keine Kleinigkeit, über die man verharmlosend hinwegsehen sollte. Wir wollen nicht zulassen, dass Neonazis sich in Bochum breit machen und über Aufmärsche, Feste oder Konzerte ihre jämmerliche Kultur der politischen und rassistischen Einschüchterung verbreiten können. Deshalb rufen wir am 20.4. zu einer Demonstration auf, um das geplante Neonazitreffen zu verhindern.
Der Treffpunkt der Gegendemonstration ist um 19.00 Uhr am S-Bahnhof Dahlhausen. Wir glauben, dass ein entschiedener Protest gute Chancen hat, die geplante "Fete" der Neonazis platzen zu lassen. Bitte bringt/bringen Sie Fahrräder oder andere Transportmittel mit, damit wir bei einer Verlegung des Nazitreffens im Ruhrtal mobil reagieren können. Sollten die Neonazis angesichts des sich abzeichnenden Widerstandes einen Rückzieher machen und erst gar nicht im Ruhrtal auftauchen, findet anstelle der Gegendemonstration ein kleines, improvisiertes antifaschistisches Fest in Dahlhausen statt. Bitte sorgt/sorgen Sie für die dazu nötige Verpflegung an Essen und Getränken, indem ihr/Sie selbst etwas mitbringt/mitbringen."
Der Aufruf als Flugblatt bzw. Druckvorlage.

20.04.03,08.00 Uhr 
Ostermarsch am Sonntag und Montag in Bochum
Die Kosten der Rüstung

Am Ostersonntag findet der Ostermarsch auf dem Fahrrad statt. Es geht von Essen aus über Gelsenkirchen, Wattenscheid und Herne zum Bahnhof Langendreer. Hier gibt es einen bluesgefärbten Empfang mit Huggy an den Keybords. Als Referentin wird dann Anne Rieger, VVN-BDA-Vorsitzende in Baden-Württemberg und IG-Metall-Beauftragte, zum Thema "Kosten der Rüstung" sprechen
. Sie wird in ihrer Analyse die aktuellen Rüstungsneuinvestitionen und den Umbau der Bundeswehr in eine Interventionsarmee vorstellen und vor diesem Hintergrund auf Folgen im Sozialbereich eingehen. Zum Abschluss gibt es Reggae mit Black Ash. Am Montag geht es in Bochum-Werne weiter. Nach dem Friedensgottesdienst mit Superintendent Fred Sobiech findet die Auftaktkundgebung am Brühmann-Haus (Kreyenfeldstraße) mit Klaus Kunold (VVN-BdA), Annemarie Grajetzky (Frauen für den Frieden) und Felix Oekentorp (DFG-VK, attac) statt. Dann geht es zu Fuß nach Dortmund. Das vollständige Programm.
17.04.03,08.00 Uhr 
Freitag, 25. 4., 19.30 im Bahnhof Langendreer, Film und Augenzeugenbericht:
Venezuela ein Jahr nach dem Putschversuch - Simón Bolívar geht um in Lateinamerika
Am weltweiten Solidaritätstreffen mit der "Bolivarianischen Revolution" vom 11. - 13. April 2003 nahm Günter Pohl, Journalist aus Witten, teil. Am 25.4. wird er davon berichten. Nach einer Einschätzung der Ereignisse des 11. Aprils 2002 und des darauf folgenden Jahres wird er die Diskussionen und Arbeitsergebnisse der internationalen Konferenz vorstellen und seine Eindrücke von Caracas schildern. Der brandaktuelle Vortrag wird angereichert mit einem venezolanischen Videoausschnitt über den April 2002.
Näheres.

17.04.03,08.00 Uhr 
Radio BoenteKoe präsentiert im Bahnhof Langendreer:
Heute: Revolte Springen 
- Samstag: Cheb Balowski 

REVOLTE SPRINGEN präsentieren ihr neues Projekt „Freiheit Satt“: Für den biederen Angestellten Weber bricht die wohlgeordnete Welt zusammen, als aus heiterem Himmel sein Identitätschip nicht mehr funktioniert. In MEGA CITY im Jahre 2222 ist er damit illegal und hochgefährdet. Näheres. Aus der großen Mestizo-Familie um Manu Chao, Fermin Muguruza, Sergent Garcia, Ojos de Brujo und  Wagner Pa kommend, steigt mit den großartigen  CHEB BALOWSKI ein neuer Stern empor... Näheres. Auf beiden Konzerten gibt es Informationen zur Antifa-Demonstration am Sonntag.


16.04.03,23.00 Uhr 
Damit's Ostern nicht zu langweilig wird,...
...hat die Redaktion der Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung (bsz) noch schnell eine Ausgabe produziert, bevor nächste Woche die Vorlesungszeit wieder beginnt. Das schöne Ostergelb sieht zwar nur, wer die Printausgabe
in Händen hält, doch auch online lässt sich nachlesen, wie die fiese Zwangsanerkennung von Studiengängen in NRW demnächst funktionieren wird ("Unis als Akkreditierungs-AG") und wie in den USA der Nachwuchs an Schulen
und Unis militärisch ausgebildet wird ("Kinder in Uniform"). Dazu Rezensionen von Online-Angeboten (Wikipedia) und Büchern (Cultural Studis) und eine Kolumne, die verrät, in welchem Land es pfandfreies Dosenbier an allgemein zugänglichen Automaten zu kaufen gibt ...
Die BSZ online.

15.04.03,23.00 Uhr 
Zug um Zug in Richtung andere Welt! - Sonderzug zum G8-Treffen hält in Bochum
Attac mobilisiert zum G8-Treffen nach Evian. Auf der Attac-Web-Seite heißt es u.a.: "Vom 1.-3. Juni diesen Jahres werden sich die Staats- und Regierungschefs der sieben reichsten Länder der Erde und Russlands mit ihrem Tross im französischen Evian-les-Bains am Genfer See zum G8-Gipfeltreffen versammeln - Ausdruck der selbstangemaßten Weltherrschaft dieser Länder. Wann immer ein G8-Treffen in den letzten Jahren in Europa stattfand, waren Tausende zur Stelle, um gegen den Sozialabbau in Europa und um Gerechtigkeit für den Süden zu demonstrieren. Mit einem Sonderzug, der symbolisch vom Kirchentag in Berlin verabschiedet wird, fährt eine Vorhut von 1.000 Leuten nach Annemasse, um beim Aufbau des Intergalaktischen Dorfes und bei der Vorbereitung der Aktionen zu helfen. AktivistInnen von der IG-Metall-Jugend und von Ver.di, aus der Friedens- und Umweltbewegung, von Attac und Antifa, aber auch Einzelpersonen, Filmteams und Journalisten werden zeigen, dass die globalisierungskritische Bewegung auch in Deutschland angekommen ist. Die Reise wird so gleichzeitig zum politischen Happening, rollenden Teach-in, Vernetzungstreffen und Symbol für eine andere Welt. Die Rückfahrt dient der Auswertung der gemeinsam erlebten Proteste und als Vorbereitungsort für die Ausweitung des Widerstands in Deutschland. Weiterer Vorteil des Zuges: 1.000 Leute haben größere Chancen an der Grenze durchgelassen zu werden, außerdem ist das Warten lustiger und bei Problemen gibt es viele Möglichkeiten für Spontanaktionen ..." Der Zug wird an 28.5. gegen 22.00 Uhr in Bochum halten.
Näheres.
15.04.03,07.00 Uhr 
Heute, Dienstag, 15.4., 19,30 Uhr, Premiere mit der Berliner Kompanie im Bahnhof Langendreer:
T E R R A ! T E R R A ! - E i n e
. S o j a b o h n e . p a c k t . a u s

Hunger tötet ebenso wie eine Kugel - Hunger wird gemacht!
Es gibt auch an der Abendkasse noch Eintrittskarten! Siehe auch
Meldung vom 8.4..

15.04.03,07.00 Uhr 
Nazi-Treffen am Sonntag?
Auf ihrer Web-Seite schreiben die Bochumer Nazis: "Wir möchten hiermit herzlich zu einem gemütlichen Kameradschaftsabend verschiedener Gruppen aus Wattenscheid und Bochum einladen! Für Musik und Speisen ist gesorgt! Wann: Sonntag, 16. Kalenderwoche, 20.00 Uhr. Wo: An der Ruhr." Der kommende Sonntag ist für Faschisten ein Kulttag: "Führers Geburtstag". Die Polizei hat zumindest für diesen Tag alle rechtlichen Möglichkeiten, solche Treffen zu unterbinden. Falls sie dies nicht garantiert, steht hoffentlich für viele für Sonntagabend schon einmal für alle Fälle ein Spaziergang an der Ruhr auf dem Programm.

14.04.03,08.00 Uhr 
Vernichtende Beurteilung der rot-grünen Arbeitsmarktpolitik aus dem Bochumer Arbeitsamt:
"Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich - es sei denn, sie beziehen Arbeitslosen- oder Sozialhilfe".
In der Gewerkschaft ver.di gibt es erheblichen Widerstand gegen die laufende Sozialdemontage. Für den 17. Mai ruft ver.di zu einer zentralen Protestdemonstration nach Berlin auf. Aus dem Arbeitsamt Bochum liegt ein Papier vor, das die rot-grüne Arbeitsmarktpolitik vernichtend beurteilt. Geschrieben wurde es für die ver.di-Landesfachgruppe der Arbeitsverwaltung NRW. Hier heißt es: "Der Bundesanstalt für Arbeit (BA)-Vorstand fordert Arbeitslosengeld-Einsparungen in Höhe von 2,83 Mrd. Euro für 2003. Dabei schätzen die Verantwortlichen in der BA zu Recht ein, dass mit einer gutwilligen Rückgabe der Gelder durch die Arbeitslosen nicht zu rechnen ist. Also verpflichtet man die Arbeitsämter, diese Summen einzutreiben. Das Einsparzauberwort heißt Sperrzeit und die dazu notwendigen Maßnahmen werden im BA Unwort des Jahres zusammengefasst: Den Arbeitslosen droht die 'Verfolgungsbetreuung'." Im Wortlaut.

14.04.03,15.00 Uhr 
Etliche gut erhaltene Aktenordner zu verschenken!
Infos hier.

13.04.03,16.00 Uhr 
Ring politischer Jugend
Am Dienstag konstituiert sich in Bochum wieder der "Ring politischer Jugend" (RPJ). Ihm gehören die Jugendorganisationen von SPD, CDU, FDP und Grünen sowie die JungdemokratInnen/Junge Linke an. Bis Ende der 80-er Jahre hatte es in Bochum bereits einen RPJ gegeben. Er diente damals vor allem zur finanziellen Förderung der Jugendverbände aus städtischen Mitteln. Kritiker dieser Praxis waren damals vor allem die Grünen. Sie sahen hierin eine indirekte Parteifinanzierung. Die Neugründung des RPJ wurde nun vom grünen Jugendamtsleiter, Dolf Mehring, angestoßen. Die grüne Jugend hat angekündigt, dass sie im ersten Jahr voraussichtlich den Vorsitz im RPJ übernimmt. Ihr Sprecher, Christian Michalak, gibt sich ganz staatstragend: "Wir wollen junge Menschen über die Parteigrenzen hinweg zur demokratischen Mitarbeit in unserer Stadt und unserem Staat ermutigen." Die Beteiligung der JungdemokratInnen /Junge Linke im RPJ ist ein gewisses Kuriosum. Die Parteijugendverbände wollen diese seit mehr als 20 Jahren parteiunabhängige Gruppe (bis 1982 in der Nähe der FDP) eigentlich nicht dabeihaben. Aber alle Versuche, sie auf Bundes-, Landes- oder lokaler Ebene aus diesen Förderungsstrukturen rauszuschmeißen, endeten spätestens vor Gericht. Begründung: Dann wäre das Ganze nachweislich ein Instrument der Parteienfinanzierung. Auch die Rechnungshöfe von Bund und Ländern haben der Förderung von politischen Jugendverbänden enge Grenzen gesetzt. Öffentliche Mittel dürfen im wesentlichen nur für Maßnahmen der politischen Bildung ausgegeben werden.

12.04.03,00.00 Uhr 
„Wenn das Saddam-Regime fällt, ist klar, dass in den Straßen von Basra getanzt werden wird. Aber wenn jenes von Bush fällt, dann wird in den Straßen der ganzen Welt getanzt.“ Arundhati Roy, Le Monde, 9. April 2003
Nein Zum Krieg - Jetzt erst recht!
Das Bochumer Friedensplenum ruft zu einer Kundgebung am heutigen Samstag um 11.55 Uhr auf dem Husemannplatz auf. Hauptrednerin wird Karin Schiele vom Vorstand der GEW sein. Es wird eine Reihe von Kulturbeiträgen geben, natürlich auch von Easy X und viele kurze Interviews u. a. zu dem, was an den Schulen läuft, wie es mit dem ESSO-Boykott aussieht oder was zum Ostermarsch geplant ist.
Und außerdem: Nach dem Krieg ist vor dem Krieg: "Der frühere Nato-Oberbefehlshaber, US-General Wesley Clark, schließt einen Angriff auf Syrien nicht aus. Damaskus müsse jetzt die amerikanischen Forderungen erfüllen."
Näheres.

12.04.03,22.00 Uhr 
"Lassen wir uns nicht täuschen: Es ist Krieg!"
Mehrere RednerInnen auf der heutigen Kundgebung des Bochumer Friedensplenums machten deutlich, dass die verantwortlichen kriegsführenden Parteien nun den Eindruck erwecken wollen, als wenn der Krieg am Golf zu Ende sei. Weder habe in den letzten zehn Jahren im Irak Frieden geherrscht, noch sei jetzt eine friedliche Zukunft absehbar. Der Irak ist in den vergangenen Jahren ständig bombardiert worden und die Bevölkerung durch das Embargo existenziell getroffen worden. Den nun erreichten Zustand mit vielen manipulierten Bildern als Befreiung zu verkaufen, sei einfach zynisch. Die Friedensbewegung darf vor allem nicht vergessen, was die rot-grüne Bundesregierung alles unterlassen hat, um die Kriegsführung Großbritanniens und der USA ernsthaft zu behindern. Im Mittelpunkt der Kundgebung stand die Mobilisierung für den Ostermarsch am kommenden Wochenende. "Wir müssen deutlich machen, dass die Friedensbewegung einen langen Atem hat", hieß es zum Schluss der Kundgebung.

12.04.03,22.00 Uhr 
Maischützen am Mittag: Fast nüchterner alltäglicher Militarismus


Die heutige Friedenskundgebung


wurde von den Maischützen


ziemlich gestört

Die heutige Kundgebung des Bochumer Friedensplenums (Bild oben) erlebte einige Überraschungen. Die Maischützen hatten eine Bühne auf dem Husemannplatz aufgebaut. Über den leeren Platz dröhnte Musik. Erst nach vielen Gesprächen gab es ein wenig Bereitschaft, die Anti-Kriegskundgebung auf der Huestraße nicht zu übertönen. Doch bereits wenige Minuten später folgte der nächste Streich. Mit Marschmusik näherte sich aus der anderen Richtung - vom Dr.-Ruer-Platz her - eine Kolonne mit Maischützen (Bild Mitte). TeilnehmerInnen der Friedenskundgebung wurden zur Seite gestoßen, und die Maischützen machten deutlich, in welcher Tradition sie stehen: in Konfrontation zur Friedensbewegung (Bild unten). Das kleine Polizeiaufgebot hatte den Marsch nicht stoppen wollen, es vertraute darauf, dass es zu keinen Handgreiflichkeiten von Seiten der FriedensdemonstrantInnen kommt. Ein leitender Beamter der Polizei versuchte zu beschwichtigen: "Lassen Sie sich die Maischützen doch zum Affen machen. Die nimmt doch jetzt keiner mehr ernst." Auch die Verantwortlichen des mitveranstaltenden Stadtmarketings waren entsetzt und entschuldigten sich für die Entgleisung. Nach der Kundgebung kam dann auch noch ein Repräsentant der Maischützen zu den Aktiven des Friedensplenums und versicherte, dass der Vorstand zu spät von der Sache erfahren habe, um sie zu verhindern. Auf die Rückfrage, ob hier nicht schlicht und ergreifend die ausgesprochen militaristische und patriarchale Struktur der Maischützen zum Ausdruck gekommen sei, konnte er nicht ernsthaft erwidern. Darüber müsse man nachdenken. Ein ausführlicher Bericht.


11.04.03,23.00 Uhr 
Wattenscheid hat ein neues Zentrum
Direkt gegenüber vom Centrum Cultur am Centrumsplatz hat heute Abend das Internationale Kultur-Zentrum Einweihung gefeiert. Die Hausnummer 112 liegt etwas abseits der Bochumer Straße. Das Zentrum gehört der DIDF an. Vier Monate lang haben die Mitglieder die etwa 300 qm großen Räumlichkeiten renoviert. Mehrere Hundert Mitglieder und Gäste waren zur Feier erschienen. Grußworte hielten u.a. Vertreter des Kulturamtes der Stadt und des Friedensplenums. Auszüge aus der Eröffnungsrede.

11.04.03,10.00 Uhr 
Maischützen marschieren
Die folgende
Mitteilung auf dieser Seite ist nicht mehr aktuell: "Die Bochumer Medien haben sich angesichts des Irak-Krieges schützend vor die Bochumer Jungs gestellt. Sie haben in den letzten Tagen kaum über die aktuellen Erscheinungsformen dieser Bochumer Tradition berichtet." Nachdem bo-alternativ Textpassagen und Fotos von den Bochumer Maischützen veröffentlicht hatte, um diese dumpfe Tradition zu dokumentieren, hat die Bochumer WAZ mehrere PR-Artikel über die Bochumer Maischützen veröffentlicht. In der WAZ von heute z.B.: "Um 10.30 Uhr [am Samstag] werden der alte und neue Junggesellenhauptmann Thorsten Horn und sein Adjutant Marc Nopenz auf dem Platz am Kuhhirten offiziell den Bürgern und der Stadtspitze vorgestellt. Sodann schließt sich ein Festzug an, der über die Unter Markt-, Große Beck-, Bongard-, Kortum-, Brüder-, Luisenstraße, den Hellweg und die Huestraße zum Dr.-Ruer-platz führen wird. Dort wird um 11.40 Uhr Biewak eröffnet."

11.04.03,10.00 Uhr 
Ostermarsch-Beteiligung
Im Bochumer Friedensplenum gab es Diskussionen darüber, ob die Grünen auf der Veranstaltung am Ostersonntag einen Stand aufstellen dürfen. Schließlich, so einige KritikerInnen, sind die Grünen mit der Bundesregierung Beteiligte am Krieg gegen den Irak, wenn sie den Krieg nicht als völkerrechtswidrig bezeichnen und ihn durch eine ganze Reihe von Maßnahmen unterstützen. Andere Mitglieder des Friedensplenums fanden es schon erfreulich, dass die Grünen nach der Befürwortung von zwei Angriffskriegen den Irak-Krieg zumindest verbal ablehnen. Außerdem befänden sich die Bochumer Grünen nicht auf dem Kurs von Fischer. Der Kompromiss: Alle Gruppen, die erklären, dass sie den Ostermarschaufruf unterstützen, können einen Stand aufbauen, wenn sie sich bis zum 15.04. bei Edmund
Piniarski  (0234/504539) anmelden.
10.04.03,23.00 Uhr 
Neue Privatisierungswelle bei Viterra - Mieterverein: Selten gutes Angebot
Das größte deutsche Wohnungsunternehmen Viterra hat sich, so der Bochumer Mieterverein, längst zum größten Wohnungsspekulanten gewandelt. Auch in diesem Jahr sollen wieder Tausende Wohnungen im Ruhrgebiet verkaufen werden. Hierzu der Mieterverein: "Der von Viterra am häufigsten anvisierte Käuferkreis sind die bisherigen Mieter. Die machen nach den Erfahrungen der letzten Jahre jedoch nur selten ein Schnäppchen, wenn sie ihre bisherige Mietwohnung kaufen. Dem scheinbar günstigen Preis steht oft ein hoher Sanierungsbedarf gegenüber. Auch die den Kaufangeboten mitgelieferten Finanzierungsbeispiele zeugen nicht unbedingt von Seriosität: Es ist festzustellen, dass die Berechnungen der Viterra, die den Mietern vorgelegt werden, durchaus den Anschein erwecken können, Kauf sei so günstig wie Miete. In den Berechnungsmodellen der Viterra werden aber nur die ersten zehn Jahre der Finanzierung berücksichtigt und die daraus folgenden Belastungen mit der Miete verglichen. Der dann folgende und sogar sehr ausführliche Hinweis auf die staatliche Förderung verstärkt eher noch den Eindruck, dass alles nicht so teuer sei.
Bei einer seriösen Finanzierungsberatung muss hingegen der Gesamtzeitraum der Finanzierung betrachtet werden, der sich bei "Normalverdienern" immerhin über 25 bis 30 Jahre erstreckt. Dann sieht die Rechnung nicht nur realistischer, sondern auch deutlich ungünstiger aus."
Im Wortlaut.
10.04.03,08.00 Uhr 
ORIENTierung im Schauspielhaus: Forget Baghdad
Der Kunst und Kultur des modernen Iraks widmet das Schauspielhaus eine eigene Themenreihe. Unter dem Titel "ORIENTierung. Irak im Dialog" stehen vom 14. bis zum 29. April Dokumentarfilme, Lesungen und Musik auf dem Programm. Ergänzt werden sie durch eine Reihe von Diskussionen. Die Reihe startet am 14.4. um 19.30 Uhr im Theater unter Tage mit dem Film: Forget Baghdad. Den besten Überblick über die weiteren Termine gibt es auf der Web-Seite "specials" des Schauspielhauses.

09.04.03,09.00 Uhr 
Grüne: Fauler Kompromiß zum Metrorapid - Regionalräte werden ausgehebelt
Die Entscheidung des Koalitionsausschusses in Düsseldorf zum Metrorapid kommentiert Wolfgang Cordes, Fraktionsvorsitzender der Grünen: "Dieser Kompromiß ist ein fauler Kompromiß. Die gleichzeitige Durchführung von zwei Verfahren - Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP) und Raumordnungsverfahren - kann inhaltlich nicht pausibel gemacht werden. Entscheidend ist aber, daß die Beteiligung der Regionalräte und damit auch der Kommunen zu einer Farce wird, weil sie nichts mehr zu sagen haben. Der komplizierte Formelkompromiß widerspricht damit klar dem Beschluß des grünen Landesparteirats, die Regionalräte nicht auszuhebeln."
Die Presseerklärung im Wortlaut.

09.04.03,09.00 Uhr 
Der Lyriker Michael Starcke hat dem Bochumer Friedensplenum ein Gedicht gewidmet:
michael starcke
der krieg

der krieg
ist ein ungeheuer,
mit welcher rechtfertigung
auch immer zu
unrecht bemüht.
er macht,
daß wir uns
fürchten müssen.
er macht,
daß nicht nur
der einzelne stirbt,
sondern der glaube
an frieden.
auch der unbetroffene
wird betroffen sein.
wer fordert ein
welche schuld?
und wer sühnt
welches verbrechen?
es gibt auch frühling
im krieg,
gelbe blumen.
die ohnmacht
der kriegsgegner
ist eine kleine,
aber zähe pflanze,
die nie verblüht.

08.04.03,23.00 Uhr 
In der morgen erscheinenden BSZ wird ausführlich die Zumutung thematisiert, die die Gastprofessur des türkischen Staatsterroristen Mesut Yilmaz an der Ruhr-Uni bedeutet. Weitere Themen sind u.a. GATS und das BKA an der Uni in Dortmund. Die
BSZ online.
08.04.03,23.00 Uhr 
Von Krieg zu Krieg - die USA und der Terror
Gottesgnadentum, US-Weltherrschaft und die neue Weltkriegsordnung

Wolfgang Dominik referierte heute Abend zu dem in der Überschrift angegebenen Thema im Bahnhof Langendreer und begann mit einem Novum: "Ich weiß, dass mein Referat viel zu lang ist. Ich werde gleich nur Auszüge vortragen. Ich habe aber eine Diskette mitgebracht und Ihr könnt das nachher alles in bo-alternativ nachlesen." Das stimmt. Hier der vollständige Text.
08.04.03,18.00 Uhr 
15. 4.: Premiere der Berliner Compagnie im Bahnhof Langendreer
T E R R A ! T E R R A ! - E i n e S o j a b o h n e p a c k t a u s

Hunger tötet ebenso wie eine Kugel - Hunger wird gemacht!

Nahrung ist die Grundlage allen Lebens und ein fundamentales Menschenrecht.
Obwohl ausreichend Nahrungsmittel produziert werden, hungern weltweit über
820 Mio. Menschen. Am 17. April 1969 fielen in Brasilien neunzehn friedlich demonstrierende Landlose dem Massaker von Eldorado da Carajas zum Opfer. Seitdem gilt der Jahrestag als "Internationaler Tag der Landlosen", den Menschenrechtsgruppen zum Anlass nehmen, den unfassbaren Widerspruch von Überproduktion und Hunger öffentlich zu thematisieren. Die deutsche Sektion von FIAN, Mitglied der weltweiten Kampagne "Brot, Land und Freiheit", hat in diesem Jahr die
Berliner Compagnie zur Premiere ihres neuen Stücks "TERRA! TERRA!" ins Ruhrgebiet eingeladen. Dies ist ein Theaterstück über Ernährung & Nahrungsmittelanbau, Konsumgewohnheiten & Hunger, Landvertreibung & Landbesetzung. Kurz gesagt, es ist ein Stück über Globalisierungsaspekte, die am Beispiel von Sojaanbau und -export veranschaulicht werden. Mit den Mitteln der Commedia del Arte, mit Masken und Musik, mit großer Spielfreude, leichtfüßig und amüsant bringt die BERLINER COMPAGNIE die komplexe Problematik über die Bühne. Näheres.

"TERRA! TERRA!"
das neue Stück der Berliner Compagnie hat am 15.4. in Bochum, um 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer Premiere.


07.04.03,09.00 Uhr 
Grüne Substanz
Die
Meldung über eine Abstimmung auf der letzten Mitgliederversammlung der Bochumer Grünen hat zu einigen Nachfragen geführt. Einige Fakten: Die Grünen laden in aller Regel einmal pro Monat ihre ca. 150 Mitglieder in Bochum zu einer Kreisverbandssitzung ein. Die Bochumer Grünen haben zur Zeit sieben Ratsmitglieder. Sie stellen zwei sachkundige Bürgerinnen für Ausschüsse des Rates. In den Bochumer Bezirksvertretungen verfügen die Grünen über 12 Mandate. Im Kreisvorstand sind augenblicklich vier von sieben Positionen besetzt. In den sechs Ortsvorständen dürfte es mindestens zwölf Mitglieder geben. Nach Angabe der eigene Webseite hat die grüne Fraktion fünf MitarbeiterInnen. Die Partei hat einen Geschäftsführer. Schließlich gibt es auch noch einen Landtagsabgeordneten, und auch der Landessprecher der Grünen kommt aus Bochum. Einige MandatsträgerInnen und Beschäftigten sind allerdings nicht Parteimitglieder. Bei den aufgeführten Funktionen gibt es etliche Doppelbesetzungen. Die Grünen dürften in Bochum zur Zeit etwa 25 - 30 FunktionsträgerInnen haben. Wer dies nicht weiß, kann die Meldung, dass auf der Grünen-Mitgliederversammlung mit 17 zu 3 Stimmen der grünen Fraktion das Vertrauen ausgesprochen wurde, allerdings nicht richtig würdigen.

06.04.03,23.00 Uhr 
BUND-Vortrag entfällt
Der für kommenden Mittwoch angekündigte Vortrag des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, "Bauen auf der grünen Wiese. Bebauungsplan und Umweltschutz in Bochum", muss leider entfallen.
06.04.03,23.00 Uhr 
Der Rundbrief des Bochumer Friedensplenums liegt nun auch elektronisch vor.
Im Wortlaut.

06.04.03,20.00 Uhr 
Am 26. April marschieren sie wieder - vier Bochumer Kompanien
Aktuelles von der Web-Seite der Bochumer Maischützen:

Maischützen

"In vorgeschriebener feierlicher Haltung, die rechte Hand auf die Fahne ..."


Es gibt übrigens auch Ehrendamen bei den Maischützen.

Unter den Verantwortlichen gibt es nur Männer.

"Am 23.03.2003 trat das Bataillon um 11.15 Uhr auf dem Dr.-Ruer-Platz an, um der Verpflichtung des neuen Fähnrichs des J.O.C.[*]´s beizuwohnen. Unter den Klängen des Spielmann- und Fanfarenzuges marschierte das Bataillon ab 11.30 Uhr durch die Bochumer Innenstadt, um die Bochumer Bürgerinnen und Bürger auf diese Veranstaltung aufmerksam zu machen. [...] In vorgeschriebener feierlicher Haltung, die rechte Hand auf die Fahne des Junggesellen-Offizier-Corps gelegt, sprach der Fähnrich die durch den 1.Vorsitzenden vorgesprochene Verpflichtungsformel nach. [...] Im Anschluss wurden in der Gaststätte Game die diesjährigen Beförderungen ausgesprochen. Zum 615. Maiabendfest werden nachfolgende Kameraden mit 'neuen' Dienstgrad nach Harpen marschieren..." So weit die Web-Seite "Aktuelles" der Bochumer Maischützen. Die Web-Seite über ihren Beirat und Ehrenrat verrät, dass OB Stüber Beiratsvorsitzender und Polizeipräsident Wenner Beiratsmitglied ist. Gleich drei Brauerei-Persönlichkeiten gehören dem erlauchten Kreis von ausschließlich Männern an.
Die Bochumer Medien haben sich angesichts des Irak-Krieges schützend vor die Bochumer Jungs gestellt. Sie haben in den letzten Tagen kaum über die aktuellen Erscheinungsformen dieser Bochumer Tradition berichtet.


*Junggesellen-Offizier-Corps

06.04.03,17.00 Uhr 
DIDF eröffnet Internationales Kulturzentrum
Die
DIDF-Gruppe in Bochum und Wattenscheid feiert am kommenden Freitag, 11.4., ab 17.00 Uhr die Eröffnung ihres neuen "Internationalen Kulturzentrums". "In diesen Räumlichkeiten werden wir sowohl politische als auch kulturelle Aktivitäten durchführen", heißt es in der Einladung. "Mit unseren Aktivitäten wollen wir Vorurteile aufheben und verhindern. Zur Zeit nehmen wir an verschiedenen Veranstaltungen teil, die die in Deutschland lebenden Menschen interessieren, wie z.B. Anti-Kriegs-Veranstaltungen und Veranstaltungen gegen den Sozialabbau. Eines unserer Ziele ist die Integration. Wir wollen, dass sich dadurch das Zusammenleben verbessert. Für ein besseres Zusammenleben kämpfen wir schon seit 20 Jahren. An diesem gemütlichen Abend werden uns verschiedene Musikgruppen, Gewerkschafter, Vertreter des Friedenplenums begleiten. Für Essen und Trinken ist gesorgt." Das neue Zentrum befindet sich an der Bochumer Straße 112 in Wattenscheid.

06.04.03,13.00 Uhr 
Der Wettlauf ums Öl - Wer führt Krieg am Golf und wer führt im Frieden?
Knut Rauchfuss von der Medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum hat für einen Vortrag ein paar Zahlen und Fakten zusammengestellt und zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Der Text beginnt: "Die USA allein verbrauchen täglich 20 Millionen Barrel Öl – mehr als ein Viertel der weitweit geförderten Ölmenge. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Was vielen als Erklärung für einen Krieg zu platt erscheint, formulierte Bush senior, der Kriegsherr des letzten Krieges gegen den Irak, in seinen Memoiren rückblickend so: 'Es konnte nicht zugelassen werden, dass eine feindliche Regionalmacht einen Gutteil der weltweiten Ölversorgung in ihren Händen gehabt hätte.' Grund genug also, die Begehrlichkeiten im Ölgeschäft etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Laut Schätzungen wird der derzeitige globale Ölverbrauch bis zum Jahre 2020 um 50 Prozent steigen, allein in den USA um 33 Prozent. Seit 20 Jahren nehmen jedoch die globalen Öl-Reserven kontinuierlich ab. Während der derzeitige jährliche Verbrauch etwa 27 Milliarden Barrel (ein Barrel entspricht 159 Liter) beträgt, werden nur sechs Milliarden Barrel neu entdeckt. Geht man von einem geschätzten Bestand von knapp 1.000 Milliarden Barrel aus (in die bereits künftige Erschließungen eingerechnet sind), dann reichen die globalen Erdöl-Vorkommen noch rund 40 Jahre. Schon jetzt verlieren klassische Export-Staaten wie Saudi-Arabien und Kuwait relativ an Bedeutung. Damit wird immer wichtiger, wer einen politisch gesicherten Zugang zu den verbleibenden Erdölressourcen hat." Der vollständige Text.
05.04.03,23.00 Uhr 
Nein zum Krieg

Mehr als 100 Menschen folgten heute dem Aufruf des Bochumer Friedensplenums und protestierten gegen den Krieg. Im Mittelpunkt der Reden stand die Kritik an der Haltung der Bundesregierung, die durch ihr Verhalten die Kriegsführung unterstützt. U. a. verlas der Bochumer Richter, Ralf Feldmann, einen Brief an den SPD-Abgeordneten Axel Schäfer. Bilder der Kundgebung.


05.04.03,23.00 Uhr 
Grüne Ratsfraktion findet Vertrauen und Respekt
Mit 17 zu 3 Stimmen hat die Mitgliederversammlung der Bochumer Grünen einen Antrag abgelehnt, der das "Abstimmungsverhalten der Mehrheit der grünen Ratsfraktion bezüglich des Bürgerbegehrens zum Cross-Border-Geschäft" missbilligte (siehe Meldung vom 28.3.). Statt dessen wurde beschlossen: "Der Kreisverband spricht den Grünen im Rat das Vertrauen aus. Die Art und Weise der Auseinandersetzung mit dem Cross Border Leasing-Geschäft und die individuellen Entscheidungen der Ratsmitglieder in freier und geheimer Abstimmung finden unseren Respekt."

05.04.03,23.00 Uhr 
Dienstag, 8.4., 19.30 Uhr, Bahnhof Langendreer, Wolfgang Dominik:
Von Krieg zu Krieg – die USA und der Terror Gottesgnadentum, US-Weltherrschaft und die neue Weltkriegsordnung
Die gegenwärtige und wahrscheinlich zukünftige Politik der USA beruht im Wesentlichen auf militärischen Denkspielen und Kriegspraktiken der wichtigsten neokonservativen und neoimperialistischen Rüstungs- und ÖlpolitikerInnen, die an alte Ideologien aus dem Manifest „Destiny”, der ideologischen Grundlegung der USA, anknüpfen. Näheres.

05.04.03,23.00 Uhr 
Stammtisch umgezogen
Ab Dienstag, dem 9.4., findet das monatliche informelle Treffen des Club attac, des Stammtischs von attac Bochum, im Café Madrid, Nordring 57, statt. Tag und Uhrzeit sind gleichgeblieben: 2. Dienstag des Monats, 19.30 Uhr.

05.04.03,00.00 Uhr 
9.4., um 19.00 Uhr im Kino Endstation, Bahnhof Langendreer
Tief-Seh Magazin 23: "Kriegsausgabe"

Das aktuelle Tief-Seh-Magazin des Berliner Videokollektivs AK Kraak bringt neben Berichten über verschiedene fantasievolle und aktionsreiche Antikriegsdemos und Beispielen von künstlerischen Projekten gegen den Krieg auch Beiträge zu den Themen "Umgang mit Energie in den USA", "Elektronische Kriegsführung" und "Medien & Krieg gegen Irak". Im Zentrum des Films gegen den - während des Drehens noch 'nur' angedrohten - Irakkrieg stehen Stimmen der irakischen und der US-Opposition. Nach der Vorführung geht es weiter mit einem Vortrag eines im Film interviewten Vertreters der irakischen Opposition:
Rashid Ghewielib: Irakische Opposition - eingebunden oder ausgebootet?
Rashid Ghewielib wird zunächst natürlich auf die aktuelle Situation eingehen. Nach einer kurzen historischen Einordnung wird er die irakische Opposition mit ihren Positionen und Vorschlägen vorstellen. Rashid Ghewielib lebt in der BRD, ist Sprecher der KP Irak in Deutschland, Mitglied des Internationalen Komitees der KP Irak und vertritt eine klare Antikriegsposition.


05.04.03,00.00 Uhr 
Heute, Samstag, 5.4., 11.55 Uhr, Kortumstr. neben dem Glascafé:
Kundgebung gegen den Krieg
Mit einer kurzen Kundgebung und vor allem mit vielen Möglichkeiten zur Information will das Bochumer Friedensplenum auch am heutigen Samstag in der Innenstadt gegen den Krieg protestieren. Am Informationsstand des Friedensplenums wird es auch Plakate und Flugblätter zur Mobilisierung für den Ostermarsch geben.

04.04.03,09.00 Uhr 
Tiyatro Fabrikasi: „Gözlerimi kaparim vazifemi yaparim”
"Augen zu und durch" (wörtlich: Lass uns die Augen schließen und unser Tagwerk verrichten)
Mit einem aktuellen Theaterstück zum Alltag und der politischen Situation in der Türkei ist das Tiyatro Fabrikasi am Samstagnachmittag, 5.4., um 16.00 Uhr, im Bahnhof Langendreer zu Gast. Veranstaltet wird die Aufführung von der DIDF. Weitere Informationen unter Tel. 26612.

04.04.03,00.00 Uhr 
Heute, Freitag, 04.04.03, 18 Uhr, Vorplatz der Gastronomie am Stadtpark, Bochum, Klinikstraße
Demonstration gegen die von der SPD geplante Sozialdemontage

Die IG-Metall schreibt auf ihrer
Web-Seite: "Die SPD versucht zur Zeit, ihre Funktionäre auf den Kurs des Bundeskanzlers zu bringen und veranstaltet deshalb am Freitag um 19.00 Uhr, in der Gastronomie im Stadtpark eine Konferenz mit Franz Müntefering, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD und Harald Schartau, dem Landesvorsitzenden der SPD. Wir wollen dort gegen den von der Bundesregierung geplanten Sozialabbau demonstrieren." Auch die AG "Soziale Grundrechte" und mehrere Arbeitsloseninitiativen rufen zu der Demonstration auf.
03.04.03,23.00 Uhr 
"Krieg darf keine Schule machen"
Mehr als 5.000 SchülerInnen machten sich heute Mittag auf den Weg zum Dr.-Ruer-Platz, um dort gegen den Krieg zu demonstrieren. Mit vielen kreativen und zum Teil witzigen Plakaten und Transparenten wurde der Protest deutlich gemacht. Die Punk-Band "Asher" und die Hiphop-Gruppe "Easy X " brachten Stimmung auf den Platz. In vielen kurzen Beiträgen formulierten SchülerInnen ihre Gedanken zum Krieg, lasen Gedichte vor und agitierten die Anwesenden zum Mitmachen. Der SV-Sprecher der Heinrich-Böll-Gesamtschule, Jonathan Suhartono, protestierte öffentlich gegen das an seiner Schule verhängte Verbot, zu der Kundgebung zu gehen. "Uns wurde verboten, heute zu demonstrieren. Wir sind trotzdem gegangen. Ganz egal, ob es Fehlstunden gibt." Das Friedensplenum lud auf einem Flugblatt die SchülerInnen zur Mitarbeit ein: "Alle, die jetzt gegen den Krieg aufgestanden sind, sollten sich längerfristig widersetzen."

02.04.03,23.00 Uhr 
IN DER STRAFKOLONIE
StudentInnen veranstalten anlässlich der Weltlage eine Kafka-Lesung vor Guernica auf dem Campus der Ruhr-Universität.
"Ich weiß, es ist unmöglich, jene Zeiten heute begreiflich zu machen." Unter diesem Motto lesen Mitglieder der studentischen Initiative Treibgut am kommenden Freitag, dem 4. April, um fünf vor zwölf am Vormittag vor der Universitätsbibliothek (beim Guernica-Gemälde) Ausschnitte aus Kafkas Erzählung "In der Strafkolonie." Die 1914 verfasste Novelle gilt bis heute als nahezu prophetische Parabel einer unmenschlichen und militarisierten Welt, in der Täter und Opfer, Schuld und Unschuld, Recht und Unrecht, Verantwortung und Ohnmacht verwischen und die "Zuständigkeiten" sich so komplex gestalten, wie wir sie in der Realität vorfinden. Kafka, der als deutschsprachiger Jude in Prag immer zwischen den Stühlen stand und sich nie einem eindeutigen Kollektiv der "richtigen Moral" anschloss, wirft uns in eine Welt, in der die Gewalt allgegenwärtig und keiner der Beteiligten unschuldig ist.

02.04.03,23.00 Uhr 
"Lieber Axel Schäfer, warum bricht Euer Widerstand, wenn Bomben fallen und Menschen sterben?
Warum helft Ihr denen, die töten, und nennt sie Freunde? Warum ist Rechtsbruch für Euch nicht Rechtsbruch: warum kämpft Ihr nicht für Völkerrecht und Grundgesetz? Die UN-Charta verbietet Krieg grundsätzlich. Gewalt ist nur im eng begrenzten Ausnahmefall der Selbstverteidigung gegen einen unmittelbaren Angriff und stets nur unter der Kontrolle des UN-Sicherheitsrates erlaubt. Die Resolution 1441 ermächtigt nicht zum Krieg: sie droht ernsthafte Konsequenzen an, falls der Irak vorhandene Massenvernichtungswaffen nicht zerstört. Diese Formulierung wurde - daran kann nach der Entstehungsgeschichte kein Zweifel bestehen - bewusst gewählt, weil sich der Sicherheitsrat die Entscheidung über einen Krieg weiter vorbehalten wollte. Ohne UN-Mandat ist der Krieg völkerrechtswidrig." So beginnt ein Brief von Dr. Ralf Feldmann, Richter am Amtsgericht, an den Bochumer SPD-Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer.
Der vollständige Brief.
02.04.03,17.00 Uhr 
Donnerstag, 3. 4., 12.00 Uhr
SchülerInnen-Sternmarsch und Kundgebung für den Frieden
Von allen Bochumer Gymnasien, von der technischen Berufsschule am Ostring, von der Erich-Kästner-Gesamtschule und der Matthias-Claudius-Gesamtschule aus finden morgen Mittag Sternmärsche zum Dr. Ruer-Platz statt. Auf der anschließenden Kundgebung wird es von SchülerInnen aller Schulen kurze Wortbeiträge geben. Zwischendurch spielt die Hiphop-Gruppe Easy X. Den SchülerInnen der Heinrich-Böll-Gesamtschule ist von der Schulleitung verboten worden, an der Demo teilzunehmen. Begründung: Sie durften schon zur Demonstration am Tag des Kriegsbeginns gehen.

02.04.03,16.00 Uhr 
Im aktuellen Bochumer Eine-Welt-Rundbrief geht es u.a. um Cross-Border-Leasing, Agenda 21, WestLB & Ecuador und Flower Label. Der Rundbrief als
html-Datei und als pdf-Datei.

02.04.03,09.00 Uhr 
Die Bochumer SPD-"Bürgerzeitung" - nach der "Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede" des Kanzlers im Spagat des Jahrzehnts
Nur wenige SozialdemokratInnen trauten sich am vergangenen Sonntag die "Bürgerzeitung" (BZ), ein SPD-Blatt, das eigentlich an alle Haushalte in Bochum verteilt werden soll, ins Altpapier und nicht in die Briefkästen zu stecken. Viele trauten aber ihren Augen nicht. Während der SPD-Unterbezirksparteitag "Scharfe Kritik an den 'unsozialen' Kanzler-Plänen" beschlossen hatte (siehe Meldung vom 25.3.), feierte die BZ die "mutigen Reformen" des Kanzlers. In einem winzigen Kasten wird der "Unmut an der Basis" an "einzelnen Maßnahmen, die der Bundeskanzler angekündigt hat" erwähnt. Hierzu ein Kommentar.
Bemerkenswert an der BZ ist auch deren Finanzierung: Städtische Unternehmen wie Sparkasse, BOGESTRA, Stadtwerke, VBW, USB oder Ruhr-Congress Bochum bringen mehr als 70 Prozent der Anzeigeneinnahmen. Ergänzt wird der Werbekuchen für die SPD von Firmen, die von der Stadt Bochum Aufträge erhalten (wollen), um Autos abzuschleppen, Container aufzustellen oder Straßen zu bauen. AWO, Diakonie und andere öffentliche SubventionsempfängerInnen runden die Finanzierung des SPD-Blattes ab.
Die letzte BZ, die die SPD auf ihrer
Web-Seite veröffentlicht hat, stammt aus dem Herbst 2001.

01.04.03,23.00 Uhr 
Pressestelle der Ruhr-Uni zum neuen Gastprofessor Yilmaz:
Vollblutpolitiker antwortet nicht.
Auf der Web-Seite der Pressestelle der Ruhr-Uni wird in ganz ungewöhnlicher Weise über die Pressekonferenz berichtet, auf der heute der neue Gastprofessor Yilmaz vorgestellt wurde: "Auf der Pressekonferenz (PK) in der RUB waren viele türkische und kurdische Journalisten wie auch Studierende anwesend. So wurde die PK auch als Plattform zur Generaldebatte über den Irak-Krieg (und die Rolle der Türkei), über Kurden, über die EU, über Menschenrechtsverletzungen, über den Völkermord an den Armeniern und Yilmaz' Zeit als Ministerpräsident der Türkei genutzt. Zahlreiche sehr kritische, z.T. detaillierte Fragen mit persönlichen Stellungnahmen (z.B. über gefolterte Kurden) wurden gestellt; Yilmaz ließ sich aber nicht in die Enge drängen. Er blieb Vollblutpolitiker, beantwortete die kritischen Fragen allerdings nicht. Nur einmal räumte er ein, dass die Türkei 'kein Paradies der Menschenrechte' gewesen ist, was sich jedoch ändern solle."
01.04.03,17.00 Uhr 
Freitag, 4.4., 19.30 Uhr, Bahnhof Langendreer
Thomas Ebermann: Offizielle Kriegsablehnung und alternativer Imperialismus
Über die Kluft zwischen regierungsamtlicher Friedensliebe und nationalen Interessen einerseits - sowie zwischen Kriegsbegründungen und realen Kriegsgründen andererseits
"Ob der Irak Massenvernichtungswaffen besitzt und sich mit islamistischem Terrorismus einlässt, ob man ihn gar zu einer 'Bedrohung des Weltfriedens' stilisiert, spielt für die Gründe, ihn militärisch besetzen zu wollen, so wenig eine Rolle, wie auf der anderen Seite die Sorge ums Völkerrecht ernst gemeint wäre oder die Befürchtung, der Krieg sei nicht 'Ultima Ratio', sondern womöglich manchmal auch vorletzte Vernunft, also zu leichtfertig benutzt. Was da an Rhetorik aufgefahren wird, ist im Prinzip so irrelevant, wie das, was in Racak tatsächlich passierte, oder ob es einen Hufeisenplan gab oder die Sorge der Frau Bush um die Rechte der afghanischen Frauen. Es ist so irrelevant wie das, was Hans Blix ermittelt." Thomas Ebermann plädiert für eine Kriegsaufklärung, die zunächst nicht moralische Kategorien in Anschlag bringt oder den Herrschenden eine "fehlerhafte Interpretation des nationalen Interesses" vorwirft. "Zu einer kapitalistisch verfassten und durch wachsende nationale Konkurrenzen strukturierten Welt gehören Kriege wie Überschwemmungen und Erdbeben zur Natur." Näheres.

01.04.03,11.00 Uhr 
Mesut Yilmaz: Verantwortung für die Menschenrechtsverbrechen
Knut Rauchfuss von der Medizinischen Flüchtlingshilfe hat kurzfristig einige Materialien zu Mesut Yilmaz zusammengestellt, der heute als Gastprofessor der Ruhr-Uni vorgestellt wird. Knut Rauchfuss betont dabei, dass ein Ministerpräsident eines Landes für die Dauer seiner Amtszeit die politische Verantwortung für die Menschenrechtsverbrechen trägt, die währenddessen geschehen sind. Einzelheiten.

01.04.03,08.00 Uhr 
Aktivierender autoritärer Staat
"Wer Angeboten des Aktivierers (Arbeitsaufnahme, sozialkonformes Verhalten in der Öffentlichkeit u.ä.) nicht nachkommt, sie scheinbar ausschlägt, hat seine Chance vertan und kann Gleichbehandlung nicht mehr erwarten, sondern muss mit Ausschluss von Leistungen als Bestrafung rechnen. In der Dialektik der Politik des Forderns und Förderns ist angelegt, dass abweichendes gesellschaftliches Verhalten zunehmend als gesellschaftsschädigend angesehen werden soll und damit nicht nur der Staat und die Polizei, sondern - wie sich gegenwärtig in England besichtigen lässt - die Zivilgesellschaft und ihre Institutionen aufgefordert sind, derartiges Verhalten zu unterbinden. Die Verbindung von Arbeitszwang mit einem neuen Autoritarismus, der unter dem hehren Titel 'Gemeinschaft' oder 'Allgemeinwohl' jegliche Form des Tugendterrors für gerechtfertigt hält, wird - so steht zu befürchten -, auch durch die Hartz-Diskussion einen neuen Aufschwung nehmen." Ein Zitat aus dem sehr informativen Referat von Prof. Norbert Wohlfahrt in der Veranstaltung "Aktivierender Staat und Hartz-Konzept" am 25.3. im Bahnhof Langendreer, in dem Norbert Wohlfahrt nicht nur das umfangreiche rot-grüne Konzept zu Arbeitszwang, Working Poor und Verarmung der unteren Hälfte der Bevölkerung darstellte, sondern auch die Verbindungslinie von "aktivierendem Staat" und autoritativem Staat zog.
Das Referat im Wortlaut.

01.04.03,08.00 Uhr 
Lesben(Politik) in Europa: Österreich & Slowenien

Zum Abschluss der diesjährigen Bochumer Frauenwochen lädt der Frauenbuchladen Amazonas am Sonntag, dem 6.April, von 15.00 bis 19.00 Uhr zu Lesungen und Gesprächen aus (lesben)politischem Blickwinkel ein. Helga Pankratz (Österreich) wird Essays und Kommentare zum Zeitgeschehen 1990 bis 2001 zur Diskussion stellen, Suzana Tratnik (Slowenien) Erzählungen aus ihrem Band "Unterm Strich" lesen. Beide sind Schriftstellerinnen und (lesben)politische Aktivistinnen. Die Veranstaltung richtet sich nur an Frauen; mitveranstaltet wird sie von der LAG Lesben, NRW, IHRSINN e.V. und dem Autonomen FrauenLesbenReferat der Ruhr-Uni.


01.04.03,08.00 Uhr 
Bochumer Frauenwochen: "Frauen in Not": Tag der offenen Tür
Frauen in Not können bei der gleichnamigen Frauenberatungsstelle, Hans-Böckler-Straße 28, Hilfe und Unterstützung finden. Über Art und Umfang der Beratungen sowie der praktischen Angebote in schwierigen Lebenssituationen informieren die Mitarbeiterinnen der Einrichtung am Freitag, dem 4.April, zwischen 10.00 und 13.00 Uhr. Jede Frau ist herzlich willkommen. Weitere Informationen können auch telephonisch erfragt werden unter: 9133-120 oder 9133-121.

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