Donnerstag 19.10.23, 12:30 Uhr
Vortrag und Workshop

Eine Kindheit im Minsker Ghetto


In der Reihe: Jüdischer Widerstand in der Shoa erinnert Felix Lipski am 26. 10. 2023 um 18.30 Uhr in der Bochumer Synagoge an den wenig bekannten jüdischen Widerstand gegen das NS-Regime.

»Der Chirurg Felix Lipski aus Belarus/Weißrussland lebt seit 1998 als Mitglied der Jüdischen Gemeinde in Bochum. Er wurde am 11. Mai 1938 in Minsk geboren. Seine Mutter Rosa Lipskaja stammte aus einer jüdischen Arbeiterfamilie.

Im Juli 1941 war Felix gerade drei Jahre alt, als er mit seiner Mutter und 75.000 anderen Juden ins Ghetto von Minsk gesperrt wurde. Seuchen und ständige Razzien, bei denen Bewohner zu Tausenden erschossen wurden, gehörten zum Alltag der Eingeschlossenen bis zur Vernichtung des Ghettos im Oktober 1943. Rosa Lipskaja beteiligte sich aktiv am Aufbau einer Untergrundorganisation im Ghetto. Zugleich nahm sie Kontakt auf zu den Partisanen in den Wäldern bei Minsk. Die Flucht dorthin mit ihrem Kind war die einzige Chance, dem Grauen des Ghettos und dem sicheren Tod zu entkommen und weiter bewaffneten Widerstand zu leisten.

Nach einer Einführung in die Geschichte des Minsker Ghettos werden Video-Interviews gezeigt, in denen Felix Lipski von seiner Kindheit in den Wäldern berichtet. Anschließend steht er für Fragen zur Verfügung. Lipski ist einer der letzten Zeitzeugen der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen, der gesundheitlich noch in der Lage ist, öffentlich über die Shoa zu sprechen.«

Gemeinsame Veranstaltung mit dem Evangelischen Forum Westfalen, dem Freundeskreis Synagoge Bochum-Herne-Hattingen, dem Fritz Bauer Forum Bochum, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen und der Pädagogischen Akademie der Gesellschaft für Evangelische Erziehung und Bildung (GEE)

Vortrag und Workshop finden statt am 26.10.2023 um 18:30 in der Synagoge Bochum, Erich-Mendel-Platz 1, 44791 Bochum