Dienstag 01.09.20, 18:46 Uhr

Gedenken an Betti Hartmann


Das Kuratorium Stelen der Erinnerung berichtet: »Auch in diesem Jahr gedachte das Kuratorium Stelen der Erinnerung gestern des Todestages von Betti Hartmann, die mit erst 15 Jahren von den deutschen Faschisten in Auschwitz ermordet wurde. Sie war damit das jüngste Wattenscheider Opfer des Holocausts. Kuratoriumsvorsitzender Felix Oekentorp eröffnete um 13 Uhr die gut besuchte Veranstaltung am Betti Hartmann- Platz am Wattenscheider Rathaus. Christoph Nitsch, stellvertretender Vorsitzender von Stelen der Erinnerung, begann seine Rede mit den Versen aus Bertolt Brechts „Arturo Ui“, die mit den bekannten Worten „Der Schoß, aus dem das kroch, ist fruchtbar noch“ endet.
Die Rede spannte einen Bogen von der Kontinuität der Eliten im Faschismus und der jungen Bundesrepublik, dem Neonazi- Terror heutiger Tage, zu dem Aufruf, bei den Kommunalwahlen am 13.9. nur demokratische Parteien und Gruppierungen zu wählen. Die Rede im Wortlaut.
Danach sprach Felix Lipski, Überlebender der Shoa und Vorsitzender des Clubs Stern der Holocaust- Überlebenden. Er skizzierte ein paar Eckdaten des Lebens von Betti Hartmann, berichtete von der Auffindung ihrer Todesurkunde durch Wattenscheider SchülerInnen in Auschwitz, erinnerte an die Opfer des Holocausts aus der eigenen Familie und dankte seinem Freund, dem 2015 verstorbenen Antifaschisten Hannes Bienert, für sein unermüdliches Engagement, die Geschichte der Verfolgung und der Verfolgten, am Leben zu erhalten.
Nach einer Schweigeminute für die sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden endete die Veranstaltung mit der Befestigung eines Blumengestecks am Betti Hartmann- Platz.«